GEWOHNHEIT Es gibt einen Weg hinaus
Shownotes
Infos zur Folge:
"Good habits- bad habits"- Richtig! Es gibt sie, die guten und die schlechten Gewohnheiten. Die guten sind dann eher Routinen und die schenken uns z.B. Sicherheit. Maike hat für alle Wuslons und Zuhörenden Einsteiger- und Durchhaltetipps- Juhu!!!
Hey Neu-Wuslons, klickt hier, dann erfahrt Ihr wer wir sind: https://app.podigee.com/podcasts/74514-ruhe-im-gewusel/episodes/1526880
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„Ruhe im Gewusel“ Der neue Podcast mit Maike Hewing und Helge Hinsenkamp produziert von HinSEHENkamp
Technik und Schnitt: Tobias Schultze
Immer freitags. Überall wo es Podcasts gibt.
Musik Intro: Mit Unterstützung von https://www.udio.com/ und Outro: Jazzy Spot von Serge Quadrado Music über www.Pixabay.com Vielen Dank für den coolen Sound! Thanks a lot!
Transkript anzeigen
00:00:00: Gewohnt gewohnt, gut gelaunt, sitzt die Maike hier vor mir.
00:00:04: Das passt doch zum Thema Gewohnheit.
00:00:06: Ich weiß nicht, dass in dem Wort Gewohnheit
00:00:08: auch schon wieder "Wohne" drin vorkommt.
00:00:11: # Der herrige Koch schon mal D.
00:00:13: # Und sortiert Zeilen wie im Blätter.
00:00:16: # Die Maike bärt bei Wind und Wetter.
00:00:18: # Zum Studio und wieder.
00:00:20: # Ist es Freitags mit deiner neuen Folge.
00:00:23: # Du im Bewusel.
00:00:27: Maike, da ist ja unser neuer Anfang.
00:00:30: Ich muss mich da noch ein bisschen dran gewöhnen, muss ich sagen.
00:00:34: Ich mich auch.
00:00:35: Ich bin noch etwas wehmütig,
00:00:37: weil ich den alten Anfang auch ganz schön fand.
00:00:40: Ich hab gerne gelacht im Vorspann.
00:00:42: Jetzt lacht jemand anders für uns, oder singt erst mal für uns.
00:00:46: Das ist auch sehr selbstironisch und passt sehr zu uns.
00:00:49: Das stimmt. Wir können gut über uns selbst lachen.
00:00:52: Genau, lachen wir ein bisschen mehr, ein bisschen später.
00:00:56: Zu Ruhe im Gewusel, zum Thema Gewohnheit.
00:00:59: Geht es jetzt los? - Ja, es geht los mal wieder.
00:01:02: Wir fangen an.
00:01:04: Jetzt sitzen wir hier schon, wir quatschen auch immer vor.
00:01:07: Aber jetzt ist es soweit, Maike.
00:01:10: Unsere Wustern warten ganz aufgeregt.
00:01:13: Nach 2 Uhr schalten wir die Folge immer scharf.
00:01:17: Wir sitzen die Ende schon ab 31 und warten können.
00:01:20: Haben sich den Wecker gestellten, Tee gekrocht.
00:01:24: Ja, toll. Dicke Decke.
00:01:26: Schön, dass ihr so lange geduldig gewartet habt.
00:01:29: Heute geht es zum Thema Gewohnheit.
00:01:32: Und fangen wir mit einer Gewohnheit an,
00:01:34: einer, wie ich finde, schönen Gewohnheit.
00:01:37: Ich schenke dir einen Tee ein.
00:01:39: Ah ja, ist das eine Gewohnheit?
00:01:41: Weiß ich noch nicht, du kennst dich besser aus.
00:01:44: Oder ein Ritual.
00:01:45: Von mir aus ein Ritual.
00:01:47: Und du, das Schöne an unserem Ritual ist,
00:01:50: du kriegst ja nicht mal ein Tee, sondern nur das heiße Wasser.
00:01:53: Denken wir dann gleich.
00:01:55: Da können wir auch noch darüber reden, was sind Gewohnheiten
00:01:59: und was sind Rituale.
00:02:00: Und ich habe mir gar keinen Teller bereitgestellt.
00:02:04: Ich wollte mir einen Teller bereitstellen,
00:02:07: auf den ich dann gleich den Teebeutel legen kann.
00:02:09: Denn unsere Stammhörerinnen und Hörer, die Wustern,
00:02:12: wissen, dass ich eine schlechte Angewohnheit habe,
00:02:15: diesen Teebeutel nachher mit meinen Fingern auszudrücken.
00:02:19: Das machen wir bei 90 Grad.
00:02:21: Und dann einfach auf den Tisch zu legen.
00:02:23: Das wäre eine schlechte Angewohnheit.
00:02:26: Und man sieht, dass du die neue Gewohnheit noch nicht etabliert hast.
00:02:31: Mit dem Tellerchen.
00:02:32: Aber ich habe hier wieder so ein Pappdeckel,
00:02:34: den legen wir dann da drunter und dann ist der halt.
00:02:38: Es geht also heute um Gewohnheiten, gute und schlechte.
00:02:41: Klingt doch erst mal auf jeden Fall interessant.
00:02:44: Kann man da oder sollen wir sie gleich weglassen?
00:02:48: Durchstattertipps am Ende erwarten, liebe Leute.
00:02:51: Meike, können die das erwarten?
00:02:53: Ja, auf jeden Fall kann man tatsächlich etwas tun
00:02:56: und sich neue Gewohnheiten, die man gerne haben möchte,
00:03:00: draufzuschaffen.
00:03:01: Man kann auch etwas tun, um Gewohnheiten,
00:03:03: die man loswerden möchte, auch wirklich loszulassen.
00:03:07: Klingt super, ne?
00:03:09: Also gleich gibt es was, womit ihr schlechte Gewohnheiten loswertet
00:03:14: und schöne Gewohnheiten dadurch Platz finden
00:03:17: und in eurer Leben lassen könnt.
00:03:19: Ich bin mal gespannt.
00:03:21: Und ich würde mal sagen, dass Achtsamkeit viel mit Gewohnheit
00:03:25: zu tun hat, eine Aneinanderreihung schöner
00:03:28: und mir gut tuner Gewohnheiten,
00:03:30: ist ja die Vollendung der Achtsamkeit, oder nicht?
00:03:33: Na, verstanden?
00:03:35: Ich habe gerade gesagt, ja, das klingt so langweilig.
00:03:38: (Lachen)
00:03:39: Das ist jetzt was mit Achtsamkeit zu tun, also ich stelle mir grad vor.
00:03:44: Achtsamkeit klingt langweilig, liebe Leute.
00:03:46: Deswegen haben wir es ja ruhig im Gefühl gemacht.
00:03:49: Ich mache immer dasselbe das langweilig.
00:03:52: (Sie seufzt.)
00:03:55: Man weiß nicht, ich würde mal gar nicht gerne das selbe tun.
00:03:59: Du wünschst dir mehr Ruhe in deinem Leben.
00:04:01: Ja, Ruhe ins Gewusel. - In dieser Frage, okay.
00:04:04: Eine Aneinanderreihung schöner und guter Gewohnheiten
00:04:08: kann ja was Schönes sein, hätte ich jetzt mal gedacht.
00:04:11: Es muss ja nicht nur Gewohnheiten sein,
00:04:14: sondern aber mehr Gewohnheiten in sein Leben bringen,
00:04:17: die schön sind, statt schlecht sind.
00:04:19: So hätte ich es jetzt mal gedacht. - Das ist was anderes.
00:04:22: Entschuldigen, dass ich die Frage ...
00:04:25: Was sagst du denn dazu jetzt?
00:04:26: Du bist die Expertin, ich bin der fragende Frage.
00:04:29: Also, wir sollten uns vielleicht mal überlegen.
00:04:33: Also, ich finde Gewohnheiten zum Teil sehr, sehr sinnvoll und hilfreich.
00:04:38: Und wir brauchen Gewohnheiten oder Routinen,
00:04:41: je nachdem, wie wir das nennen wollen.
00:04:43: Da gibt es kleine, tatsächlich nur sehr subtile Unterschiede
00:04:47: zwischen diesen beiden Begriffen, können wir nachher mal draufkommen.
00:04:51: Ähm ...
00:04:52: Aber genauso wichtig ist es ja eben auch,
00:04:55: außerhalb von Gewohnheiten uns wohl zu fühlen.
00:04:58: Gewohnheiten schenken uns Sicherheit.
00:05:00: Das ist etwas, was im Positiven als auch im Negativen ...
00:05:05: können Gewohnheiten ...
00:05:07: Also, gute positive Gewohnheiten als auch negative Gewohnheiten
00:05:10: dafür sorgen, dass ich mich sicher fühle, dass ich mich wohl fühle.
00:05:14: Ja, und ...
00:05:17: Trotzdem ...
00:05:18: nehmen uns Gewohnheiten ja auch ...
00:05:21: wenn sie denn zu viel werden, also ein ...
00:05:23: sogenannte Overuse von Gewohnheiten,
00:05:26: der würde uns quasi ...
00:05:29: ja, Freiheit, Spontanität nehmen.
00:05:31: Und deswegen ist es eine Mischung aus Gewohnheit und ...
00:05:34: spontan ...
00:05:35: Spontanität eigentlich sinnvoll.
00:05:37: Es gibt ja diesen Begriff, du hast jetzt Overuse genannt.
00:05:40: Da klingt ja, ich sag mal neu Deutsch.
00:05:42: Äh, ich hätte jetzt mal ...
00:05:44: das ist so diese Macht der Gewohnheit.
00:05:46: Also ...
00:05:48: also die negative Wacht in diesem Fall,
00:05:50: es könnte ja auch eine positive Macht der Gewohnheit,
00:05:52: aber ich sag mal, es ist so dieses ...
00:05:55: die könnte mir am Weg stehen, diese Macht.
00:05:58: Mhm.
00:05:59: Und das haben wir ja ganz oft so, wenn wir uns Gewohnheiten anschauen,
00:06:03: wie ...
00:06:04: Rauchen ...
00:06:05: oder Nägel kauen oder ...
00:06:07: ähm ...
00:06:09: Essen vom Fernseher oder ...
00:06:12: Die Chips zum Fernsehen.
00:06:13: Der guckt denn heute noch Fernsehen.
00:06:15: Oder Netflix oder sonst ...
00:06:17: Also was ist das?
00:06:19: Eine Gewohnheit?
00:06:20: Warum sind Gewohnheiten so mächtig?
00:06:22: Ähm ...
00:06:23: Was passiert?
00:06:25: Also Gewohnheiten sind ja eigentlich nichts mehr als ...
00:06:28: automatisierte Verhaltensmuster.
00:06:30: Und die entstehen eigentlich ...
00:06:33: oder die stehen auf der einen Seite,
00:06:35: weil unser Gehirn effizient arbeiten will.
00:06:38: Also alles, was automatisiert ist,
00:06:39: da muss das Gehirn gar nicht mehr großartig drüber nachdenken.
00:06:43: Ähm, wenn wir jetzt jedes Mal ...
00:06:44: wenn wir Zähne putzen erst überlegen müssten,
00:06:46: was kommt zuerst, die Zahnbasta ...
00:06:49: Und wie, wo muss ich das halten?
00:06:51: Das ist ja alles ...
00:06:52: Zahn zuerst, wie ist das in der Echse?
00:06:54: Genau, das wäre ja alles sehr, sehr anstrengend.
00:06:57: Und so gehen Dinge, die wir oft machen, in eine Gewohnheit über.
00:07:00: Ähm, das funktioniert automatisch.
00:07:03: Beim Zähne putzen ja nicht so schlimm.
00:07:05: Genau, beim Zähne putzen erst mal nicht so schlimm.
00:07:08: Ähm, wir nehmen jetzt mal eine Gewohn ...
00:07:10: Also, welche Gewohnheit würdest du dir gerne mal anschauen,
00:07:13: die du vielleicht gerne loswerden würdest,
00:07:15: oder, wie du sagst, das ist so ...
00:07:17: Ist ja immer schön, dass um mich gehen soll.
00:07:20: Ähm, Zigaretchen zum Frühstückskaffee wird da draußen
00:07:24: vielleicht ein oder andere Ding, rauche ich nicht.
00:07:26: Tafel Schokolade habe ich mir ja schon mal abgewöhnt,
00:07:29: die ich immer mit mich hineingeputzt habe.
00:07:31: Datteln und Handy statt sonniger Herbstspaziergang.
00:07:34: Mhm.
00:07:35: Ist doch, man guckt überall aufs Handy.
00:07:38: Man kann ja nicht mal mehr in Ruhe zur Toilette gehen,
00:07:40: weil man aufs Handy in die Toilette gefallen ist.
00:07:43: Nee, also so ähnlich, überall da.
00:07:45: Also, generell geht es ja darum, erst mal zu gucken, okay,
00:07:48: warum ist es für mich eine schlechte Angewohnheit?
00:07:51: Wovon hält ihr mich dann eigentlich ab?
00:07:53: Dieses Handy gucken, erhält dich davon ab,
00:07:55: diesen Herbstspaziergang zu machen.
00:07:57: Oder, genau, oder ist schon mal verträumt,
00:08:00: aus dem Fenster zu gucken oder was auch immer.
00:08:03: Genau. - Ruhe im Gewusel zu genießen.
00:08:05: Richtig. - Also, tatsächlich ...
00:08:07: Genau.
00:08:08: Ähm ...
00:08:09: Dieses aufs Handy schauen ist irgendwann mal entstanden,
00:08:13: weil du ...
00:08:15: oder ...
00:08:17: wir kommen mal auf das Nervensystem zurück.
00:08:19: Gewohnheiten entstehen oft dann,
00:08:21: solche Gewohnheiten entstehen oft dann,
00:08:23: wenn das Nervensystem etwas braucht,
00:08:26: um sich schnell zu beruhigen oder sich schnell abzulenken.
00:08:29: Mhm. - Und ...
00:08:31: Ähm ...
00:08:33: Wenn du in einer Situation,
00:08:35: oder vielleicht warst du in Situationen,
00:08:37: wo du dich gelangweilt hast,
00:08:39: und dann war der Griff zum Handy, ja,
00:08:41: dann war die lange Weile weg.
00:08:43: Also, Gewohnheit oder diese Verhältnismuster entstehen oft dann,
00:08:46: wenn negative Emotionen ...
00:08:49: vorliegen.
00:08:51: Und wir suchen dann nach etwas,
00:08:53: was diese negativen Emotionen möglichst schnell beeinflusst
00:08:57: und uns davon ablenkt
00:08:59: oder diese negativen Emotionen vermeiden ...
00:09:02: lindert, so.
00:09:05: Und je öfter wir das machen,
00:09:07: desto eingeübter wird dieses Verhalten
00:09:10: und desto automatischer passiert das.
00:09:13: Total da, ne? - Ja.
00:09:14: Und dann wird manchmal die Gewohnheit an sich eben zum Problem.
00:09:18: Ich hatte jetzt gedacht, du sagst auch noch so,
00:09:21: was in einem dann da so vorgeht.
00:09:23: Das hast du ja auch öfter dann da so mit erklärt.
00:09:25: Also, gar nicht die Gewohnheit ist, dass sich das einschleift,
00:09:29: dass unser Körper sich da dann wohlfühlt.
00:09:31: Also, nicht irgendwie Dopamine oder irgendwas ausgeschöpft.
00:09:34: Ach, das sind sie wieder. - Das sind sie nicht.
00:09:37: Die Dopamine, das ist genau das Ding.
00:09:39: Dein Körper lernt oder der Nervensystem,
00:09:41: du als Mensch lernst mit all den ...
00:09:44: Da steckt das Nervensystem hinter,
00:09:46: da steckt aber auch hier dieses klassische Konditionierung hinter,
00:09:49: ne, wie lernt der Mensch?
00:09:51: Dein Körper lernt, wenn ich das und jenes tue,
00:09:56: geht es mir anschließend besser.
00:09:58: Und das speichert der ab oder denn du als Mensch.
00:10:02: Und beim nächsten Mal, wenn du eine ähnliche Situation hast,
00:10:05: in der du dich wieder unwohl fühlst, unsicher fühlst,
00:10:08: dich langweils, was auch immer gerade da ist,
00:10:11: weißt du, ich muss ja nur das und das machen,
00:10:13: dann geht es mir besser. - Und das mache ich ja unterbewusst.
00:10:16: Also, die Schokie, die stopft man in sich hinein.
00:10:19: Oder ...
00:10:21: Das Eichhörnchen. - Das Eichhörnchen am Fenster.
00:10:25: Ich weiß gar nicht ...
00:10:27: Ich krieg's ja übergesagt von unserem Techniker,
00:10:30: der das nachbearbeitet, redet nicht ständig übers Eichhörnchen.
00:10:33: Jetzt ist das aber so schön, da gerade ...
00:10:35: Hallo, wir sind doch ein Podcast über Achtsankreit.
00:10:38: Da muss man auch die Schönheit der Natur zumindest erwähnen.
00:10:42: Meine Frau hat das auch letztens wieder gesagt,
00:10:45: wir brauchen eigentlich so ein ausgestofftes Eichhörnchen,
00:10:48: damit das immer da sitzt, wenn man aus dem Fenster guckt.
00:10:51: Nein, hat sie nicht gesagt.
00:10:53: Den brate ich mit der Schippe immer, dann sitzt das da immer.
00:10:56: Da muss man nicht warten. - Stimmt.
00:10:59: Da müssen wir uns nicht so regelmäßig drüber zunhalten.
00:11:01: Aber es hat seine Warnweste nicht an, vom letzten Mal.
00:11:05: (Lachen)
00:11:06: Na ja, gut. Also, das ...
00:11:08: (Er räuspert sich.)
00:11:09: Schön, nicht so ein Eichhörnchen.
00:11:11: Ich guck mir doch lieber ein Eichhörnchen an,
00:11:13: statt auf mein Handy zu gucken.
00:11:15: Aber meistens sitzt ich da ja und guckt schon auf das Handy
00:11:19: und seh das Eichhörnchen gar nicht.
00:11:21: Also, tatsächlich ist es so, dass ...
00:11:23: diese Verhaltensweisen, die aufgrund einer Überlastung
00:11:27: oder Überforderung oder einer Anstrengung des Nervensystems entstehen,
00:11:31: eben unbewusst entstehen, da waren wir gerade.
00:11:34: Und eben dann wird irgendwann diese ...
00:11:39: diese Methodik oder diese Strategie,
00:11:42: die sich das Nervensystem ausgedacht hat
00:11:44: oder du dir quasi ausgesucht hast, selbst zum Problem,
00:11:48: weil es dich eben davon abhält, andere Dinge zu tun.
00:11:51: Jetzt könnten wir natürlich sofort wieder die Frage liegt
00:11:55: auf der Hand an Lösungen da zu arbeiten.
00:11:58: Hm ...
00:11:59: Sollen wir das schon? Also, ich himm uns das mal ein bisschen auf.
00:12:02: Ist das egal.
00:12:03: Komm, wir machen einen kleinen Cliffhanger.
00:12:05: Liebe Leute, bleibt dran.
00:12:07: Es gibt ja auch die schönen Dinge, die ich bereits zur Gewohnheit habe.
00:12:11: Also, ich sag mal, Schokolade haben wir jetzt ja gesagt,
00:12:14: aber abgehakt, aber Datteln oder Zigarettchen,
00:12:16: was die Leute so an negativen Gewohnheiten haben.
00:12:19: Es gibt ja die schönen.
00:12:21: Sich auf ein Tee zu treffen oder ich weiß nicht,
00:12:24: in die Natur zu blicken regelmäßig.
00:12:26: Jeden Morgen ein passendes Frühstück sich zu machen oder Sport.
00:12:31: Äh, gemütlich sich Freiräume schaffen.
00:12:35: Ähm ... Lieblingsgewohnheiten. Hast du auch Lieblingsgewohnheiten?
00:12:38: Hm ...
00:12:41: Ach, hast du gar nicht?
00:12:43: Naja, also, wie gesagt, die Frage ist immer was der Unterschied
00:12:46: zwischen Gewohnheit und Routine.
00:12:48: Also, ich hab eher schlechte Gewohnheiten
00:12:50: und das andere würde ich halt als Routine nennen.
00:12:53: Also, ich hab als Gewohnheit tatsächlich 'ne Morgenroutine.
00:12:56: Du wäschst dich, das ist doch mal gut.
00:12:58: Das gehört gar nicht unbedingt dazu, wenn ich ehrlich bin.
00:13:02: (Lachen)
00:13:03: Aber ich stehe relativ früh auf, ähm ...
00:13:06: bring mir ein heißes Wasser und setz mich dann in die Meditation
00:13:10: und gehe anschließend noch 'ne Runde mit dem Hund.
00:13:13: Und das alles, bevor das Haus wach wird.
00:13:15: Und das ist für mich etwas, was ...
00:13:18: meinen Tag unglaublich friedvoll starten lässt.
00:13:21: Und ich bin, wenn ich von dieser Hunderunde zurück bin,
00:13:24: dann bin ich sehr zentriert.
00:13:26: Und das gibt mir Kraft für den ganzen Tag.
00:13:28: Und das ist schon 'ne Gewohnheit.
00:13:30: Das zeichnet sich dadurch aus, dass, wenn ich das nicht tue,
00:13:34: das mir etwas fehlt.
00:13:35: Und das hab ich jetzt zum Beispiel, liebe Hörenden da draußen,
00:13:39: ich war im Wochenende in Hamburg, also auf so 'ner Städtereise.
00:13:43: Und da hab ich das nicht gemacht.
00:13:44: Und ich hab gemerkt, am dritten Tag mir fehlt das.
00:13:47: Auch wenn ich gar nicht so zentriert sein musste,
00:13:50: weil ich ja auch raus aus dem Alltag war.
00:13:52: Und ich hab 'ne Runde Meditation,
00:13:54: diese Runde über 'n Berg mit dem Hund.
00:13:58: Also, wenn man das überhaupt Berg nennen kann.
00:14:01: Die Runderunde. - Wir wohnen relativ ...
00:14:03: Big Gebirgige gegen. - Genau.
00:14:05: Und ja, das hat mir schon gefehlt.
00:14:08: Und das war wirklich, was in den Fingern gejuckt hat,
00:14:11: als ich im Zug saß, oder als wir im Zug saßen nach Hause,
00:14:14: hab ich nur gedacht, ich muss mich unbedingt aufs Kissen.
00:14:17: Und Huren haben.
00:14:18: Vor allem, weil Hamburg ja auch laut ist.
00:14:20: Und ich hab das nicht, was ich sonst erlebe.
00:14:23: Das ist 'ne Gewohnheit, ich hätt sonst eher als Routine.
00:14:26: Also sprich, die Gewohnheiten werden zu etwas Schönes,
00:14:30: indem sie von Routinen abgelöst werden, oder wie kann man das sagen?
00:14:35: Ja, also Routinen sind eher bewusst und strukturiert.
00:14:38: Und Gewohnheiten sind eher, ich sag jetzt mal,
00:14:41: auslöseabhängig, situationsabhängig.
00:14:44: 'Ne Routine plan ich bewusst ein.
00:14:46: Aber aus einer Routine kann 'ne Gewohnheit werden.
00:14:50: So, das ist eigentlich der Weg.
00:14:52: Routinen plan ich bewusst.
00:14:55: Ah, da sind wir ja schon bei etwas Kalender, ne?
00:15:00: Ja, und Routinen sind auch so 'n bisschen flexibler und anpassbarer.
00:15:05: Also im Endeffekt ist es egal, ob ich morgens um fünf militiere.
00:15:09: Ich find das total toll.
00:15:10: Oder am Mittag so 'n zwölf oder abends um sieben.
00:15:13: Also ich kann das besser anpassen.
00:15:15: Abends, wenn ich's nicht morgens mache,
00:15:17: dann verpasst, ne? - Genau.
00:15:19: Man muss schon konsequenzart einen Namen.
00:15:21: Ja, bloß wenn man das einmal so als ...
00:15:24: Und ich glaub, das ist der Unterschied,
00:15:26: wenn das einmal so verinnerlicht wird.
00:15:28: Und verinnerlicht bedeutet, im Körper sitzt diese Zeit.
00:15:31: Also vom Körpergedächtnis auch eingefordert wird.
00:15:33: Ich nehm das mal das Beispiel Meditation.
00:15:36: Diese Zeit der Ruhe und der Einkehr, dann fehlt es dir auch.
00:15:39: Und dann holt sich der Körper.
00:15:41: Also dann setzt man von alleine diese Priorität.
00:15:45: Und dann nimmt man sich die Zeit.
00:15:47: Ich sag auch immer, innere Haltung bestimmt das Verhalten.
00:15:50: Also wenn es mir wichtig geworden ist,
00:15:53: dann finde ich dafür die Zeit.
00:15:55: Eine Gewohnheit ist einfach weniger anpassbar.
00:15:58: Mhm.
00:15:59: Also um aus Gewohnheiten rauszukommen
00:16:03: und Routinen zu entwickeln mit Gewohnheiten, die man gerne hätte.
00:16:07: Ich versuch aber das mal so.
00:16:09: Ähm ...
00:16:10: Da muss man ja erst mal sich hinterfragen.
00:16:12: Was möchte ich?
00:16:14: Muss man am Anfang oder warum möchte ich?
00:16:17: Was muss ich mir doch am Anfang eine Frage stellen?
00:16:19: Ganz wichtig.
00:16:21: Warum möchte ich zum Beispiel mehr Sport treiben?
00:16:23: Was bringt es, wenn ich keinen Antrieb habe dahinter?
00:16:26: Das ist tatsächlich das Aller-aller-wichtigste,
00:16:29: wenn ich mir eine neue Gewohnheit draufschaffen möchte,
00:16:32: dass ich einen guten inneren Motivator habe.
00:16:34: Also eine intrinsische Motivation,
00:16:36: die mich in den Momenten vor allem immer anfangen,
00:16:42: wenn es schwierig ist und wenn ...
00:16:44: Also eine Gewohnheit neu anzubahnen,
00:16:47: eine Routine neu anzubahnt, ist anstrengend,
00:16:49: weil es ja gar nicht den Effizienzgedanken unseres Gehirns entspricht.
00:16:53: Das ist ja was Neues.
00:16:55: Und was Neues ist anstrengend als etwas, was ich schon kenne.
00:16:58: Und gerade in diesen ersten, wie ich sag mal,
00:17:01: sechs, sieben Wochen oder zehn Wochen,
00:17:04: wo ich eben diese Routine oder diese Gewohnheit etablieren möchte,
00:17:08: brauche ich einen guten inneren Motivator, der mich antreibt.
00:17:13: Und deswegen ist es ganz, ganz, ganz wichtig,
00:17:15: wenn man jetzt zum Beispiel den Willen hat,
00:17:17: ich möchte motivieren, meditieren lernen.
00:17:20: Warum will ich das eigentlich?
00:17:21: Wer glaube ich eigentlich, bin ich, wenn ich meditiere?
00:17:25: Was ist dann anders?
00:17:26: Was tue ich dann mehr von dem, von dem, was ich tun möchte?
00:17:30: Oder was tue ich weniger von dem, was ich eigentlich nicht mehr tun möchte?
00:17:34: Also wozu soll die Meditation mehr eigentlich dienen?
00:17:36: Ich brauche wirklich ein klares Bild von dem Gewinn dieser Routine.
00:17:42: Oder dieser Gewohnheit.
00:17:44: Gut, das ist ich, sag mal, beim Sport vielleicht für jeden,
00:17:48: schneller jetzt nachzuvollziehen als bei der Meditation.
00:17:52: Wenn ich sage, ich muss abnehmen, das hatten wir,
00:17:54: glaube ich, beim letzten Mal schon, dieses Thema,
00:17:56: wenn da ein "Ich muss Satz" hintersteckt,
00:17:58: dann ist das sehr, sehr selten eine intrinsische Motivation.
00:18:02: Ist das oft eine Motivation, die von außen kommt?
00:18:04: Ja, aber ich will fitter werden.
00:18:06: Ja, oder ich will mich besser fühlen.
00:18:10: Ich will mich beweglicher fühlen.
00:18:12: Ich will, also auch da möglichst konkret auch zu überlegen,
00:18:16: wie würde sich jetzt mehr Sport in meinem Leben positiv auswirken?
00:18:23: Und dadurch so eine innere Sehnsucht schaffen,
00:18:25: da hinzukommen und dann hast du diesen inneren Motivator.
00:18:29: So, dann habe ich jetzt den inneren Motivator
00:18:32: und der reicht dann aus, um durchzuhalten?
00:18:34: Oder stelle ich mir, also das wäre natürlich super.
00:18:37: Aber das ist der erste Schritt.
00:18:39: Das ist tatsächlich der erste Schritt,
00:18:40: um eine positive neue Gewohnheit zu schaffen,
00:18:43: diesen inneren Motivator zu finden und ein klares "Warum"
00:18:46: und ein gutes "Warum" zu finden.
00:18:48: Was ich mir auch möglichst ...
00:18:50: Der zweite Schritt ist ja, sagt man,
00:18:52: diese Idee oder diesen inneren Motivator zu teilen.
00:18:55: Also, Leuten davon zu erzählen, dass man das vorher hat.
00:19:00: Nee, das wird verbindlicher.
00:19:02: Also verbindlicher ist dann das Liebewort für Druck?
00:19:05: Ja, oder es gibt Leute, wenn du das z.B. in deiner Familie teilst,
00:19:09: du möchtest mehr Sport machen,
00:19:10: besteht ja auch die Chance, dass die Menschen,
00:19:12: die mit dir zusammen wohnen,
00:19:15: die unterstützen.
00:19:16: Dass die unterstützen, indem du dir den zeitlichen Freiraum geben
00:19:19: oder sagen, ich mache schon mal die Wäsche,
00:19:21: dann kannst du eine Runde laufen gehen oder wie auch immer.
00:19:24: Die Chance besteht ja auch.
00:19:26: Oder dass keine Fallstrecke gelegt werden,
00:19:28: so nach dem Motto, gerade jetzt wird's los,
00:19:31: aber wollte ich doch mit dir.
00:19:32: Also, ich kann das Umfeld schon sensibilisieren,
00:19:35: dass es mich unterstützen kann.
00:19:36: Mhm.
00:19:37: Ja, die ja vielleicht dann auch sehen, dass "Warum" erkennen.
00:19:41: Und vielleicht ja auch schon ist Leid sind,
00:19:44: dass man immer am Handy rumdattelt,
00:19:45: wenn man gerade irgendwo zusammensitzt
00:19:47: und nicht das Eichhörnchen sieht oder ...
00:19:49: Ja, das ist das Zweite.
00:19:51: Also, das verbindlicher mache,
00:19:53: mit in dem ich Menschen drüber spreche
00:19:55: oder auch mit guten Freunden, die dann sagen,
00:19:57: ich komm mit, ich will auch.
00:19:59: Ich kann da ja auch quasi eine Gemeinschaft schaffen.
00:20:01: Das Dritte ist,
00:20:04: dass man es sich als verbindlichen Termin
00:20:09: für sich tatsächlich einträgt.
00:20:11: Dass es eine Verbindlichkeit sich selbst gegenüber hat.
00:20:14: Und da muss ich einfach sagen, je stärker dieser innere Motivator ist,
00:20:18: je stärker ich mit dieser Sehnsucht verbunden bin,
00:20:22: die Gewohnheit in mir aus,
00:20:25: dass das Leben mit dieser neuen Gewohnheit in mir auslöst,
00:20:30: dass du leichter fälltest, mir das verbindlich zu machen.
00:20:33: Da gibt es ja dann diese Kniffe.
00:20:36: Also fällt mir ja jetzt ja wieder diese einen Rückenübungen,
00:20:39: die man machen soll, vielleicht für einen guten Rücken.
00:20:42: Da habe ich, das ist ja schon geflogenes Wort inzwischen,
00:20:44: dass man das im Grunde sich die Matte vor das Bett legt,
00:20:49: dass man quasi drüber stolpert.
00:20:51: Oder bei dir ist es ja so ein bisschen mit diesem Morgens,
00:20:56: wenn alles noch schläft durchzustarten.
00:20:58: Da liest man ja auch von diesen ganzen Bräuchen
00:21:01: fünf Uhr in den Weckerstellen und so weiter,
00:21:05: um da freiraum zu haben.
00:21:06: Wenn man dann total zerschlagen abends um neun Uhr da sitzt,
00:21:10: verändert natürlich auch die gesamte.
00:21:12: Aber also du meinst, ist das eine gute Sache, sag ich mal,
00:21:15: sich die Matte für die Fitness vor die Dings
00:21:18: oder die Jogging-Schuhe abends schon zurecht zurück,
00:21:20: wenn man das schocken will?
00:21:22: Das vermindert auf jeden Fall so die Widerstände.
00:21:25: Also wenn man dann morgens erst noch die Schuhe suchen muss
00:21:28: oder die Matte suchen muss, um eben auf die Matte zu gehen,
00:21:31: dann hat man schon mal einen weiteren Widerstand.
00:21:34: Ich würde vielleicht einen Schritt vorher anfangen
00:21:37: und sich dieses "Ich muss das ab jetzt immer machen"
00:21:41: oder jeden Tag machen, rausnehmen, hinzu.
00:21:44: Ich mache das erst mal zwei, drei Mal in der Woche
00:21:47: und beobachte genau, was ist anders an den Tagen,
00:21:50: wenn ich es mache.
00:21:52: Also sich immer wieder selbst.
00:21:54: Genau, reflektieren, selbst beobachten.
00:21:57: Und vielleicht reduziere ich auch von 20 Minuten auf 10 Minuten
00:22:02: oder von drei Übungen auf eine Übung.
00:22:04: Also einen möglichst geringen Schwellenwert zu haben.
00:22:10: Denn es geht immer wieder darum,
00:22:12: um eine neue Gewohnheit zu etablieren, geht es immer wieder darum,
00:22:16: vom Vorhaben ins Tun zu kommen.
00:22:20: Das heißt aus der Idee, ich mache jetzt morgens Sport,
00:22:25: auch wirklich dann auf die Matte zu gehen oder laufen zu gehen.
00:22:28: Und je mehr ich mir vornehme,
00:22:30: ich muss jetzt jeden Morgen eine Stunde laufen,
00:22:33: das hört sich am ersten Tag super,
00:22:35: beim zweiten Tag, oh ja, gut.
00:22:38: Und am dritten Tag, boah, nicht heute auch schon wieder.
00:22:40: Sondern zu sagen, okay, ich nehme mir was vor,
00:22:43: das Ziel sollte schon skalierbar sein,
00:22:46: drei Mal in der Woche,
00:22:48: vielleicht eine Viertelstunde,
00:22:50: dass ich diesen Switch bekomme zwischen "ich nehme mir das vor"
00:22:54: und der Umsetzung.
00:22:56: So bring ich die Sachen in die Tat.
00:22:59: Manchmal kann die kalte Dusche ja auch sinnvoll sein.
00:23:02: Also ich weiß nicht, ich hab bei meiner Shoki-Nummer damals,
00:23:05: hatte ich ja schon mal hier erzählt,
00:23:07: 300 Gramm Schokolade am Tag und mehr,
00:23:10: von jetzt auf gleich, weg mit dem Zeug.
00:23:13: Und hab dann direkt durchgestartet und für immer.
00:23:16: Also es gibt's nicht mehr.
00:23:18: Das ist eine Schade, das kriegen keinen Sponsor aus diesem Bereich.
00:23:21: Sei denn du Futters.
00:23:23: Hast du das mit einer anderen Gewohnheit ersetzt?
00:23:29: Oder bist du quasi... - Fingernägel gekommen.
00:23:31: ...koktotürkige?
00:23:33: Also... - Ja, ich bin die Wände hochgelaufen.
00:23:36: Ja, also ich bin genau Gewohnheit ersetzt,
00:23:39: also generell nach klar, ich bin wieder schwimmen gegangen
00:23:42: und solche Show, aber natürlich nicht jetzt,
00:23:44: ich denke an die Schokolade und gehe schwimmen,
00:23:47: dann hab ich das wieder aufgenommen,
00:23:49: weil das macht mir viel Freude, wie du weißt.
00:23:51: Und so was halt.
00:23:52: Aber das wäre natürlich, das wäre jetzt so ein Ding, meinst du,
00:23:56: man kann das auch radikaler machen,
00:23:58: wenn man das mit was anderem wieder verbindet.
00:24:01: Ist schwierig, ne?
00:24:02: Das ist schwierig, weil du da oft...
00:24:04: Also dieser leichte Einstieg gefällt mir auch besser.
00:24:06: Die Frage ist, was steckt denn hinter,
00:24:08: dass du's von heute auf morgen gemacht hast
00:24:10: und dass du so einen starken Motivator hattest?
00:24:13: Ich hab ein tolles Buch gelesen.
00:24:15: Da stand drin, du stehst irgendwann,
00:24:17: wenn du so viel Fokulare fottest.
00:24:19: Okay, das heißt, du hast wirklich den Motivator gehabt,
00:24:22: ich möchte leben.
00:24:23: Ist ja eine sehr gute Sache.
00:24:25: Aber tatsächlich müssen wir auch...
00:24:27: Das Problem ist, das erlebt man ja ganz oft,
00:24:29: wenn Leute von jetzt auf gleich aufhören, zu rauchen,
00:24:32: so ein Beispiel, ohne sich Gedanken gemacht zu haben,
00:24:35: das kommt dann zu so einer Art, man nennt das Suchtverlagerung,
00:24:38: die nehmen dann auf einmal unglaublich viel zu, weil die mehr essen.
00:24:42: Hinter der Gewohnheit auch, deswegen...
00:24:44: Du bist wieder mehr in Schwimmen gegangen.
00:24:47: Hinter der Gewohnheit steht oft...
00:24:50: oder steht immer, hinter so einer Gewohnheit wie du sie berichtet,
00:24:55: sind da sogenannte negativen Gewohnheiten, steht einfach oft eben die Überlastung und
00:25:01: Überforderung deines Nervensystems, das nach einer Lösung sucht und da stecken Bedürfnisse
00:25:05: hinter und die Bedürfnisse müssen befriedigt werden, die dahinter gesteckt haben. Du kannst
00:25:11: sich, da greife ich vielleicht schon den sofortstarter-Tipps vor so ein bisschen.
00:25:15: Ist ja auch gleich schon wieder vorbei. Ja, guck mal, es geht tatsächlich darum,
00:25:19: ein Verständnis zu entwickeln, was ist eigentlich die Ursache für meinen Gewohnheitsverhalten,
00:25:26: was ist das Bedürfnis, was dahinter steckt und was brauche ich wirklich, um dieses Bedürfnis
00:25:33: mir selbst geben zu können und dann kann ich vernünftige Strategien entwickeln, die dazu führen,
00:25:41: dass diese neuen Strategien die alte Gewohnheit überflüssig machen. Klingt super, kleines
00:25:50: Beispiel, ich habe mich ja vorbereitet und lese ja dann auch gerne dann intensiv in das Thema
00:25:56: rein und dann haben wir gerade schon ausgemacht. Auch ich habe ja Gewohnheiten, die mir unlieb
00:26:02: sind und dabei dieses Handybeispiel. Wie oft wacht man nachts auf und Patsch liegt mit dem Gesicht
00:26:10: auf dem Handy, ich weiß nicht, wie viele Leute das hier draußen geht, das ist dir nicht natürlich,
00:26:14: du wachst höchstens auf und denkst, es ist schon wieder Meditationszeit, ich weiß, ich schätze
00:26:19: deine Selbstdisziplin, aber es geht ja auch darum, hier Beispiele aus meinem Leben auch mal
00:26:26: einfließen zu lassen und also dann ist das Handy im Bett nutzen schon ein wesentlicher Faktor.
00:26:33: Und ich weiß, dass viele uns da draußen auch abends zum Einschlafen hören, diese Gewohnheit
00:26:40: behaltet bitte bei, dass ihr uns ruhig im Gewusel lebt, davon, dass ihr uns hört. Nein, wir machen
00:26:47: auch so weiter, das ist ja ganz egal. Irgendwann in 30 Jahren, wer hat die denn eigentlich gehört?
00:26:56: Ja, es wurden immer weniger, weil die haben einfach nur noch über sich geredet. Nein,
00:27:00: praktisches Beispiel Handy, da habe ich jetzt letztens erfahren, wie macht man es, man macht
00:27:04: ein kleines Handybettchen und legt sein Handy vorher selbst ins Bett und da habe ich gedacht,
00:27:10: nein, das mache ich nicht, das ist mir zu schuldig, wenn ich hier so meisteredermäßig rüber komme
00:27:15: und dann steht da plötzlich ein Röhrer, was hat der denn in deinem Flur stehen, ja, das ist ein Bett,
00:27:18: hat er ein Kobold oder was? Nein, das habe ich nicht gemacht, aber ich habe schon in Vorbereitung
00:27:26: auf die Sendung natürlich, habe wieder einen analogen Wecker aufgestellt, damit das Handy
00:27:32: mich nicht wecken muss und ich habe die Steckdose, die ich brauche, zwei Steckdosen,
00:27:38: einmal für das Licht, damit ich ein Buch lesen kann und die zweit habe ich zugeklebt.
00:27:42: Damit das Handy nicht gelernt werden kann. Ja, was hast du da gemacht? Fotos folgt per Instagram,
00:27:48: liebe Leute. Natürlich, wollte ihr doch sehen wahrscheinlich. Was habe ich gemacht? Was du
00:27:54: gemacht hast, ist auf der einen, also du willst eine Gewohnheit loswerden und du hast dadurch
00:27:59: die Schwelle erhöht. Also du hast die Erreichbarkeit verringert, also du machst es dir schwerer,
00:28:04: dieses Verhalten auszuüben. Das ist auch eine gute Möglichkeit, also das, was man nicht mehr
00:28:10: möchte, möglichst schwer zugänglich zu haben. Sprich für die Leute, die abends gerne vom
00:28:16: Fernseheressen naschen, keine Süßigkeiten mehr zu kaufen, weil der Weg zum Supermarkt wäre weiter.
00:28:22: Aber nochmal, bei wirklich schwerwiegenden Gewohnheiten oder wenn das, also Gewohnheiten haben
00:28:30: einen Grund und einen Zweck und wenn wir denen nicht rausfinden und wenn wir nicht wissen,
00:28:36: welches Bedürfnis die eigentlich befriedigen, dann kommt es auf einer anderen Ebene. Wie so
00:28:44: leugig. Ja, das kann sich auch in einer, ich sage jetzt mal ganz blöd, Sport, also übertriebenen
00:28:50: Sportsucht äußern, dann hörst du auf, Schokolade zu essen. Du merkst, ich werde mit dem Druck,
00:28:55: den ich habe oder den ich durch die Schokolade gedämpft habe, durch eben Dopamin und was auch
00:29:00: immer das auslöst in mir, komme ich nicht mehr klar. Okay, ich fange mit Sport an, das ist erst
00:29:05: mal super. Aber wer hat den Mokrimenjak, den ich nicht mehr in sein Auto kommt, weil er nur noch
00:29:09: Muskeln hat. Zum Beispiel. Genau, und das ist dieses, also alles, was wir tun, hat einen Grund und
00:29:18: Gewohnheiten sind oft dazu da, Sicherheit zu schaffen, unserem Nervensystem Sicherheit zu
00:29:25: vermitteln und deswegen ist es so wichtig, hinter die Ursache von Gewohnheiten zu schauen oder ja,
00:29:33: die Gewohn, die Ursache von Gewohnheiten zu erkennen. Okay, Informationssucht, ist ja egal.
00:29:41: Wenn ich hinterfrage mich da mal, der kann sich ja jeder, der jetzt diese Handydinge sagt, selbst
00:29:45: hinterfragen, wo es herkommt. Ich habe es ja auch durch eine positive Feldmigral einersetzt,
00:29:49: die Leselampel ist ja geblieben und ich habe auch schon ein passendes Buch rausgesucht,
00:29:53: was ich stattdessen jetzt abends lese. Ja, wie schön. Ja, oder nicht? Das ist total schön. Ich bin
00:29:58: noch nicht dazu gekommen. Ist noch ein Handyakku da und das bringt dann die beste zugeklebte
00:30:03: Steckdose. Also das ist dann eben für das, was ich vorhin gesagt habe, wenn ich eine neue
00:30:10: Gewohnheit schaffen möchte, muss ich den Schwellenwert möglichst gering machen. Und das ist eigentlich
00:30:18: das positive. Also dass ich mir das Zutraue, dieses neue Verhalten ja auch durchzuführen. Und es geht
00:30:28: da, also selbst, ich hatte letztens eine Dame im Coaching, die wollte sich auch mehr bewegen.
00:30:36: Und da habe ich gesagt, einfach erstmal nur die Schuhe anziehen und vielleicht nur im Block,
00:30:40: selbst wenn es nur fünf Minuten sind. Weil es darum geht, aus diesem Vorhaben, ich will
00:30:46: mich mehr bewegen. Schon mal rauszukommen. In das Tunen zu kommen. Das ist das aller,
00:30:52: aller, aller wichtigste und das ist scheißegal, ob du eine Minute läufst, fünf oder zehn, sondern
00:30:58: aus dem Vorhaben, aus dem Gedanken ins Tunen zu kommen. Das ist der Schritt, der nachher die
00:31:04: Gewohnheit macht. Ja, und dann ist es ja auch erstmal was Schönes. Ich laufe um den Block und
00:31:08: bin froh, dass ich das geschafft habe. Ich fahre Selbstwirksamkeit. Das ist nicht so...
00:31:13: Man merkt man selbst Vertrauen. Ja. Macht ganz, ganz viel mit einem. Und dann wird es von alleine,
00:31:18: wird es auch von alleine mehr. Weil der größte Schritt ist, immer eben ins Tunen zu kommen. Und
00:31:24: wenn mir dieser größte Schritt leicht fällt, das Tun an sich, ist nicht das Schwierige. Und dann
00:31:30: muss man wie bei der Prokrastination gut aufpassen, dass man da eben auch nicht in das
00:31:34: übermäßig gekommen, weil sonst kann sich da wieder was festpressen. Du musst aber dann
00:31:38: mindestens so viel wie beim letzten Mal. Nein, der wichtigste Schritt ist immer,
00:31:42: dieser aus dem Gedanken, aus dem Vorhaben in die konkrete Handlung zu kommen. Das ist der
00:31:49: Gamechanger, wenn ich mir eine neue Gewohnheit draufschaffen will. Und dass die neue Handlung
00:31:52: eben nicht so brutal ist, dass man sagt, meine, ich mache nie wieder. Genau. Genau. Und da muss
00:32:00: man justieren. Man muss ganz fein justieren. Also das ist auch mit viel Achtsamkeit,
00:32:08: was das ganz am Anfang gebracht. Natürlich muss ich gucken, was ist das eigentlich mit dieser
00:32:13: Gewohnheit? Ist es das, was ich jetzt tue, entspricht dem, was ich mir vorgestellt habe,
00:32:19: was diese Gewohnheit mir bringt. Also ist es wirklich das joggen draußen? Oder geht auch
00:32:25: spazieren gehen? Oder ist es vielleicht Wasserball? Oder Badminton oder irgendwas? Es geht auch
00:32:31: darum, zu gucken, was will ich damit erreichen? Und wenn das das Laufen nicht ist, gibt es
00:32:37: vielleicht eine Alternative dazu. Also wenn wir jetzt sagen, mehr Bewegung, das kann ich eben
00:32:40: auch haben, indem ich, wie gesagt, Badminton spiele oder ich weiß es nicht, spazieren gehe oder
00:32:47: Jogermache. Feste Zeitslots. War ja auch vorhin, sondern so ein Ding, was du gesagt hast,
00:32:54: strackts in den Kalender ein. Und da sind wir natürlich bei so einem Ding. Muss ich mir jetzt
00:32:59: für alles ein Kalender stellen oder ein Wecker stellen, wenn ich jetzt ein Vogel beim Picken
00:33:04: zugucken möchte, weil es mir dann besser geht, dass ich mal ins Grüne komme. Also das hält
00:33:10: du schon für den richtigen Weg, ist fest zu planen. Also so viel modernes Management muss
00:33:18: man da schon zulassen. Ja, eingeschränkt. Ich würde das sehr individuell sehen. Es geht bei
00:33:27: mir oder ich finde, es geht um die Verbindlichkeit, die ich durch einen Kalendereintrag mir gegenüber
00:33:34: habe. Dass ich das da eintrage wie einen festen Termin. Das ist meine Zeit, das habe ich mir vorhin.
00:33:40: Es ist die Verbindlichkeit mir selbst gegenüber. Ich muss das aber nicht jeden Dienstag um 18 Uhr
00:33:44: machen. Ich kann das auch mal montags um 17 Uhr, mal mittwochs um 13 Uhr. Wichtig ist, ich überlege
00:33:51: mir wie oft will ich das machen und wie lange. Und das trage ich mir dann meiner Woche entsprechend
00:33:58: in meinen Kalender ein. Also da geht es um klar bewusste Planung zum einen, aber auch da wieder die
00:34:05: Möglichkeiten oder die Hindernisse möglichst gering zu halten, weil unsere Wochen sind ja nicht
00:34:16: um. Also wenn jemand immer eine sehr gleiche Woche hat, dann ist es einfach zu sagen jeden
00:34:20: Abend um 18 Uhr. Aber ich merke, wenn ich mir das oder jeden Dienstag um 18 Uhr, wenn ich mir so was
00:34:26: vornehme, dann kommt hier wieder irgendwas immer und dann ist es diese Verabredung für mich in
00:34:31: dieser Woche hinfällig. Dann habe ich aber an dem Brauche ich halt Auswahlmöglichkeiten. Und
00:34:37: wenn es da nicht klappt, dann mache ich es dann. Also tatsächlich auch mit Alternativen zu arbeiten,
00:34:41: dass man dran bleibt. Und ein großer Tipp ist für mich auch immer nicht zweimal hintereinander
00:34:47: ausfallen lassen. Also sich auch nicht geißeln, wenn es mal einen Tag nicht geklappt hat oder wenn es
00:34:51: mal einmal ich mir das vorgenommen hatte, das nicht funktioniert hat. Da nicht in so eine Rolle
00:34:56: rutschen sich selbst zu verurteilen und zu beschimpfen. Also wir können das ja sehr, sehr gut uns dann
00:35:02: wirklich runterzumachen, wenn sowas mal nicht geklappt hat, sondern zu sagen, okay, heute war
00:35:07: nicht der Tag, dann morgen. So und gar nicht weiter drüber. Also sich da nicht negativ. Nein, weil
00:35:14: das bringt nicht. Fällig machen, ne? Nein. Aber irgendwann kommt man ja vermutlich dann raus aus
00:35:19: dieser Kalendernummer. Deswegen ja. Ja, tatsächlich, weil irgendwann ist der ist diese Sache an sich
00:35:29: mit so einer hohen inneren Motivation, weil es ja auch dir entspricht. Also du hast ja was gefunden,
00:35:35: was dir Freude macht. Du hast etwas gefunden, was was dein Bedürfnis eigentlich abdeckt. Also du
00:35:42: hast das Bedürfnis befriedigt, was ursprünglich hinter der alten Gewohnheit vielleicht dahinter
00:35:46: gesteckt hat oder wenn du einfach nur ohne eine alte Gewohnheit los zu werden, eine neue
00:35:50: Gewohnheit drauf zu schaffen, du hast quasi die Sehnsucht, die du am Anfang dir aufgebaut hast
00:35:58: durch die klare Vorstellung, was wird anders durch diese Gewohnheit. Merkst du, die kommt,
00:36:03: das kommt in deinem Leben an und dann bleibt das, weil das ist es dir wert geworden auf einmal.
00:36:09: Und du setzt diese Priorität neu, dein Körper braucht es irgendwann, egal was das ist. Und
00:36:16: er fordert das ein und dann machst du es quasi von alleine und dann wird es eine Gewohnheit,
00:36:20: weil dann ist es unbewusst und automatisch. Aber der Weg dahin ist lang. Das muss ja,
00:36:28: das aus deinem Mund ist schön, aber ja lang, also aber das kann ja ein schöner Weg sein. Ja,
00:36:35: auf jeden Fall. Es kann ein Spaziergang sein. Genau, aber sich klar zu machen sowas, also überall
00:36:42: wo steht in 33 Tagen oder 66 Tagen zu einer neuen Gewohnheit? Was ist denn, wenn ich das in 66
00:36:48: Tagen nicht drauf habe, dann kommt sofort, ich habe es nicht geschafft. Also sich klar zu machen,
00:36:53: auch dass das dauern kann, je nachdem wie viele Hürden sich da zeigen, ob ich wirklich eine
00:36:59: richtige Vorstellung von der Gewohnheit hatte oder von diesem Auswirkungen der Gewohnheit hatte,
00:37:03: ob ich weiß, wie klein Schritt ich vorangehen muss, also sich Zeit zu geben und dass jeder kleine
00:37:11: Schritt mehr ist, als dabei zu belasten. Also ganz, ganz kleinen Denken hilft mir dabei,
00:37:17: die Gewohnheit umzusetzen. Also je geduldiger und je milder wir mit uns selbst sind, dass du
00:37:22: erfolgreicher wird diese Etablierung der neuen Gewohnheit. Kleiner Schwank aus meinem Leben,
00:37:31: du hast ja immer gesagt Atmen und Dings, also haben wir auch schon darüber gesprochen,
00:37:35: wie bringt man das mehr in sein Leben? Natürlich würde man gerne sich auch meditierend auf eine
00:37:39: Matte setzen und drei Viertel Stunde am Tag klingt verlockend. Muss ja gar nicht. Ich habe es mir
00:37:44: jetzt, wenn ich die Post aus dem Briefkasten hole, ich gucke immer noch täglich, obwohl sie nicht
00:37:49: mehr täglich kommt, aber und dann stehe ich da und denke, Nasenloch zuhalten, ich halte mein
00:37:55: Recht dazu, du weißt, was das bedeutet und atme da mal ein paar Minuten vor mich hin und gucke
00:38:00: mich um und da habe ich so ein Anker und ich bin eh schon unterwegs, also das so mal als Inspiration,
00:38:06: das ist doch vielleicht was, dockt es an irgendwas anderes an andere Sachen. Ja, das sagen auch ganz
00:38:11: viele, dass man eine neue Gewohnheit an eine bereits bestehende drandocken soll. Also wenn ich
00:38:17: jetzt die Gewohnheit drauf schaffen will, ich will morgens direkt die Betten machen, dann nach dem
00:38:22: Zähne putzen direkt die Betten zu machen oder bevor ich runter gehe. Das ist auch eine kluge
00:38:27: Strategie, ist aber nicht immer umsetzbar. Aber für Kleinigkeiten wie das oder da haben wir auch
00:38:33: schon drüber gesprochen, jedes mal wenn ich auf Toilette bin, tief durch zu atmen oder mal den
00:38:39: Gedanken zuzulassen, ich lasse jetzt hier gerade alles los, was ich nicht mehr brauche. Ich könnte
00:38:43: mir vorstellen, dass jetzt vielen beim Hören noch rauchen durch den Kopf, du hast es kurz mal
00:38:48: angesprochen, durch den Kopf gedüßt ist ja mal eine fiese Gewohnheit, das ist ja fast schon
00:38:53: irgendwann eine Sucht, aber dann bleiben wir mal bei Gewohnheit, aber mit schönen Dingen gekoppelt,
00:39:00: damit natürlich auch schwierig zu lösen. Zigarettchen beim Spazierengehen, Zigarettchen
00:39:05: in der Pause, Zigarettchen gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen nach dem Essen.
00:39:09: Ja, Zigarette, ich habe ja auch geraucht lange. Ja, also und achtsames Rauchen oder wie
00:39:15: hat es dann, wie bist du rausgekommen? Genau, so ähnlich. Tatsächlich habe ich mit dem Rauchen
00:39:20: aufgehört, als ich eine Woche Fasten und Yoga und Wandern gemacht habe. Das war, da war mein Ziel
00:39:28: tatsächlich mit dem Rauchen aufzuhören und ich weiß, dass ich mich bevor ich da hingefahren
00:39:33: bin, wirklich mit der Zigarette, einen Zigaretten nach der anderen angesteckt habe. Aber das Problem
00:39:38: ist, also Rauchen ist halt, ist mehr als nur eine Gewohnheit. Wir haben eine körperliche
00:39:43: Abhängigkeit, es gibt viele emotionale und soziale Verknüpfung mit dem Rauchen, also eben nach draußen
00:39:49: gehen, man hat so eine Raucher gemeint, ich meine es wird ja schon nach draußen geschoben,
00:39:53: die armen Raucher, aber trotzdem gibt es eben diese Raucherpause, ich weiß noch, ich habe auch lange
00:39:58: in der Pflege gearbeitet, da war Rauchen, so dieses, oh jetzt kommt die und die Patientin, ich muss mir
00:40:03: erst mal eine rauchen. Also es ist ja auch so ein Ding, dass man das schon vorher macht, mit dem
00:40:09: Gefühl dadurch hole ich mir Kraft oder Energie, um das zu überstehen, auch typisch für jede andere
00:40:14: Gewohnheit, aber gerade beim Rauchen. Und eben, es ist so, es ist sehr hoch automatisiert, die Zigarette
00:40:21: morgens beim Kaffee, nach dem Essen, im Treffen mit Freunden, das wird also auch wieder durch bestimmte
00:40:28: Auslöse aktiviert, die ja nun mal bestehen bleiben, auch wenn ich aufhören will mit dem Rauchen.
00:40:36: Und die Schritte ist eigentlich das, was ich vorhin schon erzählt habe, wie werde ich,
00:40:41: entweder wollen die Raucher da draußen, und wie werde ich es los, wenn ich los werden will,
00:40:45: und das am besten ohne nachher 10 Kilo zuzunehmen. Können wir schlecht bedienen jetzt hier,
00:40:49: ne? Schaffst du das in drei Sätzen? In drei nicht, aber in sieben. Yes, auf die Plätze fertig.
00:40:55: Liebe Raucherinnen und Raucher da draußen, jeder, der ein Raucher kennt, jetzt geht es los,
00:40:58: Mike präsentiert die unmittelte und ultimative Hilfe. Ja, lass uns ein Studium machen. Ein Studium?
00:41:04: Ja, alle die, die das jetzt hören und mit dem Rauchen aufhören, die wollen, die versuchen,
00:41:09: die machen diese Schritte, und dann sollen die uns mal in acht Wochen schreiben, wie weit sie sind.
00:41:15: In acht Wochen Rauchfrei mit Mike bei Ruhe im Gewusel. Rauchfrei bei sind die,
00:41:21: aber vielleicht doch schon weniger. Weniger. Ja, also es geht darum, tatsächlich das,
00:41:25: was ich vorhin gesagt habe, Selbstverständnis entwickeln. Warum rauche ich eigentlich? Was sind
00:41:29: die Situationen, in denen ich rauche? Und was ist die Ursache? Also und oft ist es eben nicht,
00:41:34: dass der Mann nervt oder da ein Angesch, oder der Chef oder die lauten Kinder und ich muss mich
00:41:40: erst mal erholen. Also ich spreche jetzt hier fürs Rauchen, aber auch für viele andere Gewohnheiten,
00:41:44: sondern es sind oft unsere eigenen Gedanken, die die Situationen, die vorliegen, noch mal
00:41:50: verschärfen. Also innere Stressverstärker, die wir haben. Und die bringen eigentlich eine Emotion
00:41:59: in diese Situation hinein, die es sehr möglichst sehr schnell zu befriedigen gilt oder zu beruhigen
00:42:05: gilt. Und das, das zu verstehen, diese Zusammenhänge zu verstehen. Situation, Emotion, meine Gedanken.
00:42:11: Der zweite Schritt ist weiter, das Verständnis dafür, welches Bedürfnis steckt eigentlich dahinter.
00:42:17: Also was sollen mir die Zigarette oder was sollen mir die Schokolade eigentlich geben und was brauche
00:42:22: ich wirklich? Wenn ich das Bedürfnis erkenne, dann kann ich auch oder erst wenn ich das Bedürfnis
00:42:28: erkenne, dann kann ich effektive Strategien entwickeln. Weil wenn ich Trost brauche,
00:42:31: in die mir die Zigarette geben soll, dann kann ich keine Ahnung, mit einer Freundin telefonieren.
00:42:37: Oder wenn ich Entspannung brauche, die ich mir über die Schokolade holen will, dann kann ich auch
00:42:42: fünf Minuten die Augen zu machen. So erstmal zu wissen, was ist es und das benennen zu können.
00:42:47: Ich brauche gerade diesen und das deshalb rauche ich gerade, deshalb esse ich gerade. Dieser Schritt
00:42:52: ist unglaublich wichtig, ohne schon direkt aufzuhören damit. Sondern nur zu wissen,
00:42:56: ich mache das gerade, weil so. Und dann mit drittens ist schon Methoden und Strategien zu
00:43:03: entwickeln, die die Emotion in ihrer Ganzheit abholen. Oft ist eben die Emotion eine sehr
00:43:12: starke körperliche Empfindung und ich brauche etwas, um die körperliche Empfindung zu verändern.
00:43:18: Das kann klopfen sein, das kann spaziergern sein, das kann aber auch mal laut schreien sein oder
00:43:23: joggen sein. Ganz egal, ich muss den Körper mit rein nehmen in diese ganze Geschichte.
00:43:28: Weil eine Emotion ist eine körperliche Empfindung, die ich spüre, gekoppelt mit Gedanken dementsprechend.
00:43:35: Also Änghe, also Angst, der Wortstamm Angst bedeutet eigentlich Änghe. Ich spüre, also wenn ich
00:43:42: Angst habe, nur als Beispiel, spüre ich eine Änghe im Brustkorb oder im Hals oder sonst irgendwas.
00:43:47: Also brauche ich eigentlich etwas, was mir weite schafft. Und dann kann ich schreien oder die Arme
00:43:53: weit öffnen, mich zurücklehnen. Also was auch immer, diese Strategien muss man ausprobieren,
00:43:58: die muss man kennenlernen, die muss man sich erarbeiten und ausprobieren, was hilft mir in
00:44:03: dem Moment, in der Situation und was ist auch durchführbar. Und das ist der lange Weg. Und erst
00:44:09: wenn ich da eine gute Strategie für mich erfunden habe, dann bin ich bereit, diese Gewohnheit mal
00:44:15: mal probe halber gegen das Neue zumindest zu ersetzen beziehungsweise. Ich sage, bevor ich die
00:44:23: Zigarette rauche, mache ich erstmal diese Übung. Und wenn es dann immer noch nicht geht, dann rauche
00:44:28: ich. Aber dann bin ich ja schon mal aus diesem Ablauf raus. Dann habe ich die Automatismus geknackt.
00:44:33: Genau. Und das vierte ist eigentlich für... Fünfte. Fünfte schon, ne? Strategien und Methoden war das
00:44:38: dritte. Ah, ja gut. Dann ist das vierte, ist nämlich eigentlich, dass ich Methoden zur Entspannung
00:44:43: lerne. Denn je entspannter mein Grundniveau ist, desto weiter ist der Punkt, an dem ich mich über
00:44:51: fordert fühle und zu dieser Gewohnheit greifen muss. Also eine Strategie. Ja. Oha, das ist eine
00:44:59: Zehnunterpunkte, ne? Ja, also auch da gilt es auszuprobieren. Was kann ich tun, damit ich immer
00:45:05: wieder zwischendurch runterfahre? Das müssen gar nicht... Es muss nicht immer die Meditation sein.
00:45:11: Das können fünf oder also eine Minute bewusstes Atmen immer mal wieder einzustreuen. Die Mittagspause
00:45:17: vielleicht eine Viertelstunde spazieren gehen und bewusst zu laufen, bewusst zu atmen. Da gut
00:45:22: für sich zu sagen, es geht um Selbstfürsorge. Und das ist unglaublich wichtig. Aber wenn ich,
00:45:27: wenn ich wirklich diese Gewohnheit los werden will, dann muss mir klar sein, dass ich eine
00:45:33: Bereitschaft brauche, Dinge zu verändern. Weil wenn ich nichts anders mache grundsätzlich, verändert
00:45:39: sich auch mein Verhalten nicht und diese Gewohnheit nicht. Und das ist eigentlich das Fünfte,
00:45:44: die Bereitschaft zur Veränderung und die Bereitschaft auch, diese Schwierigkeiten am Anfang
00:45:48: zu durchstehen zu wollen mit dem großen Ziel. Aber wenn ich das dann los geworden bin, dann...
00:45:54: Diese Bereitschaft steht die nicht, müsste ja schon fast am Anfang stehen, aber es ist ja egal,
00:45:59: man hat sich ja damit beschäftigt. Man hat sich damit beschäftigt, genau. Aber zu wissen,
00:46:03: dass es diese fünf Schritte sind, also selbstverständlich, also erkennen wann rauche ich
00:46:08: oder wann tue ich das, welche Situationen das, was sind die Emotionen, was sind die Gedanken.
00:46:13: Und im zweiten Schritt, was für ein Bedürfnis deckt dieses Verhalten ab? Dritter Schritt,
00:46:19: mit welchen Verhaltensweisen kann ich dieses Bedürfnis, was dahinter steckt, alternativ
00:46:24: beruhigen oder befriedigen? Dann grundsätzlich dafür sorgen, dass ich ein gutes Ausgangsniveau
00:46:31: habe, dass ich immer wieder schaue, dass ich in eine gute Stimmung komme und das Sechste
00:46:37: ist tatsächlich, oder das Fünfte ist tatsächlich diese Bereitschaft für die Veränderung. Weil
00:46:43: wenn ich die nicht habe, dann kann ich es auch gleich sein lassen. Und eben genau Geduld, also es
00:46:50: dauert, weil wenn wir das schrittweise ersetzen, so wie ich das gesagt habe oder jetzt vorgeschlagen
00:46:55: habe oder vorgestellt habe, dann dauert das seine Zeit. Es wird erst mal weniger dann oder dieses
00:47:00: ich ersetze erstmal, versuche erstmal nicht die Zigarette zu nehmen, sondern vielleicht erst mal
00:47:06: fünf Minuten zu atmen und gucke, brauche ich jetzt die Zigarette noch oder nicht? Das alles
00:47:10: in Prozesse, die dauern. Es waren zwar ein paar mehr als sieben Sätzchen, aber es sind auf jeden
00:47:16: Fall unter sieben Grundsätze gewesen, die werden wir schon nochmal zusammenfassen. Nein, aber
00:47:23: liebe Leute, sonst spürt nochmal ein paar Minuten zurück. Könnte ja nochmal reinhören, das klingt
00:47:29: logisch und da sind wir mal gespannt, was da so passiert oder vielleicht kriegen wir das ein oder
00:47:34: andere Feedback. Aber es ist auf jeden Fall gut nachzuvollziehen. Da freue ich mich doch,
00:47:39: dass ich das gefragt habe und du es geantwortet hast. In sieben Sätzen. Ritt in sieben Sekunden,
00:47:46: Rauch frei, ist ja wieder ein toller Wuchttitel, den du dann da... Könne mein drittes Buch...
00:47:51: Drittes Buch nach, aber voröffne ich erst mal das erste und dann sofort durchstattert Tipps.
00:47:57: Gibt es einen Verleger da draußen, der mich oder einen Autoren, Literaturagenten,
00:48:02: der mich unterstützen will? Meldet euch doch bitte gerne. Also aber da steht als erstes die
00:48:08: Vermittlung und dann, also nicht, dass sie das Klang so ein bisschen auch noch mal Kontakt suche.
00:48:13: Nein, also Kontakt zum Thema... Ich bin glücklich für Heiratspreis, weil du das meinst.
00:48:18: Glücklichst. Sofort durchstattert Tipps haben wir ja im Grunde schon sehr...
00:48:23: Ja, wir können das vielleicht dann nochmal zusammen... Ich holen sieben Minuten zurück und dann
00:48:27: habt ihr den sofort durchstattert Tipps. Das ist ja im Grunde...
00:48:31: Und wichtig, sich klar zu machen, wenn ich zu schnell, dass diese Gewohnheit beende kann,
00:48:38: es muss nicht, aber es kann zu einer Verlagerung kommen und ihr findet,
00:48:41: das Bedürfnis holt sich woanders seine Befriedigung durch andere Geschichten.
00:48:48: Ich denke, also bin ich... Nein, das war's für heute bei Ruhe im Gewusel.
00:48:52: Ja, herzlichen Dank Helge, dass ich hier sein durfte.
00:48:55: Herzlichen Dank, dass du da warst und wir das hier zusammen gemacht haben.
00:49:00: Nahans Mikro nochmal zum Schluss mit meiner Stimme. Schön war's, liebe Wuselons.
00:49:05: Ich beiß die ganze Zeit fast rein. Ja, haben wir gut im Griff hier.
00:49:08: Herzliche Grüße, bis zum nächsten Mal da soll das Thema Gier.
00:49:12: Oh ja, endlich sprechen wir drüber. Was reimt sich auf Gier?
00:49:17: Fantastischen Bier. Auf ein Bier mit den Fantastischen Bier. Bis dahin.
00:49:24: Hier. Tschüss.
00:49:26: Bei Ruhe im Gewusel. Tschüss.
00:49:29: Ruhe im Gewusel. Der neue Podcast mit Maike Hewing und Helge Hinsenkamp
00:49:33: produziert von Hinsehen Kamp. Technik und Schnitt, Tobias Schulze.
00:49:37: Immer freitags und überall, wo es Podcasts gibt.
00:49:40: Copyright WDR 2017
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