AUTHENTISCH LEBEN sei Du selbst- wer sonst?!
Shownotes
„Sei du selbst, alle anderen sind bereits vergeben“
Liebe Wuslons, von wem ist das Zitat? Ihr erfahrt es weiter unten :-)
Authentisch leben ist in der Achtsamkeitspraxis besonders spannend, da es uns lehrt, uns selbst besser zu verstehen und anzunehmen. Durch Achtsamkeit können wir unsere wahren Bedürfnisse und Wünsche erkennen und lernen, danach zu handeln.
Unser „Ruhe im Gewusel“- Tipp Unsere Folgen sind zeitlos interessant. Sucht Euch passend zum Jahresanfang z.B. „Euer“ Thema aus, z.B. „Glück“, „Scheitern als Chance“, „Stress“, „Emotionales Essen“ usw. Oder fangt ganz einfach am Anfang an. Hier der Link zum Archiv: https://ruheimgewusel.podigee.io/episodes
Klickt hier, dann erfahrt Ihr mehr über uns: https://app.podigee.com/podcasts/74514-ruhe-im-gewusel/episodes/1526880
Auflösung Zitat-Rätsel: https://www.aphorismen.de/zitat/120279 https://de.wikipedia.org/wiki/Oscar_Wilde
„Ruhe im Gewusel“ Der Podcast mit Maike Hewing und Helge Hinsenkamp produziert von HinSEHENkamp
Technik und Schnitt: Tobias Schultze
Immer freitags. Überall wo es Podcasts gibt.
Musik Intro: Mit Unterstützung von https://www.udio.com/ und kurz im Intro, lang im Outro: Jazzy Spot von Serge Quadrado Music über www.Pixabay.com Vielen Dank für den coolen Sound! Thanks a lot!
Transkript anzeigen
00:00:00: Heute mal ganz am Anfang ein Zitat.
00:00:02: "Sei du selbst alle anderen sind bereits vergeben."
00:00:06: Warte mal, das kommt von...
00:00:08: Aber das habe ich letztens noch gelesen, sei du selbst alle anderen sind vergeben.
00:00:12: "Namensvetter ist der Typ aus der Mülltonne von der Sesamstraße."
00:00:15: Also, ich habe mir hier geschrieben, Oscar Wilde.
00:00:19: Ja.
00:00:20: Ja, ne?
00:00:21: Und da ist doch der auch ausgerüstet.
00:00:23: Ich kenne da auch noch einen.
00:00:25: "Haus raus."
00:00:26: "Erkenne dich selbst, wer der Wettbeist und trage es in die Welt."
00:00:30: Liebe Leute da draußen, ein Master-Thema heute im Podcast.
00:00:37: "Sei du selbst verbiegt dich nicht, lebe authentisch."
00:00:39: Ja.
00:00:40: "Es klingt so leicht, es klingt nach Ruhe im Gewuselfrase."
00:00:43: Aber es ist glaube ich so wichtig, dass wir darüber reden wollen.
00:00:45: Erst mal unser Jingle-Mike.
00:00:46: Und los geht's mit Ruhe im Gewusel.
00:01:07: Hallo, Hallöchen, liebe Wuselons.
00:01:11: Michael, hast du schon mal versucht zu tun, als ob man jemand anders ist?
00:01:17: Na ja, klar.
00:01:22: In der Jugend.
00:01:24: Ja.
00:01:25: Hab ich sofort gedacht, ne?
00:01:26: Wollte man doch bestimmt mal immer wieder anders sein, ein bisschen cooler als die anderen.
00:01:29: Weiß ich nicht.
00:01:30: Also ich...
00:01:31: Also nicht dich, du beide.
00:01:33: Ich glaube, du hast eine sehr existenzielle Frage gestellt.
00:01:39: Klar.
00:01:40: "Wie sind die bei Ruhe im Gewusel?"
00:01:42: Denn ich glaube, dass wir ganz oft alle anders sein wollen, als wie wir wirklich sind.
00:01:49: Weshalb es manchmal so anstrengend ist.
00:01:51: Aber wie anstrengend ist denn so was?
00:01:53: Genau.
00:01:54: Lachen.
00:01:55: Genau, in dem Moment wollte ich das sagen.
00:01:56: Ich hab's ja nicht auf die gehört, auf mal 'nem Kopfhörer, dass du...
00:02:00: Aber wie anstrengend ist, ist ja Wahnsinn.
00:02:02: Ja, wir sind halt in...
00:02:04: Es gewohnt, uns immer selber verbessern zu wollen, optimieren zu wollen, jemand anders
00:02:11: sein zu wollen, als der, der wir gerade sind.
00:02:14: Und das ist unglaublich anstrengend.
00:02:16: Aber da ist sehr viel Struktur und Infrastruktur drum herum gebaut worden, damit wir so leben
00:02:23: und dran bleiben in dieser Denkweise.
00:02:24: Auch heute noch.
00:02:27: Also nicht nur in der Jugend.
00:02:29: Ja.
00:02:30: Menschen haben Erwartungen an mich, an meine Rolle.
00:02:34: Ich selber hab ja auch Erwartungen an mich und an andere auch wieder.
00:02:39: Und der Weg erstmal zu erkennen, wer bin ich denn eigentlich wahrhaftig?
00:02:44: Das ist der Weg, der in eine Tiefe geht, die wir oft gar nicht unbedingt kennen und die
00:02:52: wir uns vielleicht auch gar nicht eingestehen.
00:02:54: Im Endeffekt werden wir ja eigentlich von klein auf an so sozialisiert, uns anzupassen.
00:03:02: Ja, wir werden sozialisiert, ja, nicht aufzufallen, keine Extrawurst haben zu wollen und diese
00:03:11: ganzen Geschichten.
00:03:12: Und das aber ist ja konträr zu dem, dass wir sagen, wir wollen wahrhaftig einzigartig
00:03:18: und authentisch leben und individuell leben.
00:03:21: Das bedeutet es, authentisch zu leben.
00:03:24: Ist das die Bedeutung daran?
00:03:27: Für mich bedeutet authentisch zu leben, so zu leben, dass es meinem Sein, meiner Seele,
00:03:33: meinem Herzen entspricht und dass ich meine Werte ausdrücken kann, dass ich meine Stärken
00:03:40: leben kann und dass im Endeffekt als Ergebnis entsteht ein ganz, ganz sinnerfülltes Leben.
00:03:47: Also ich hab das Gefühl, mein Leben schafft für mich eine große Bedeutung.
00:03:52: Also viele sprechen immer, was ist der Sinn des Lebens?
00:03:55: Ich glaube, das Leben an sich, und nicht nur ich glaube, sondern es gibt auch einige,
00:04:01: ich sag mal Philosophen, die sagen, das Leben an sich hat keinen Sinn, sondern ich bin
00:04:06: es, der dem Leben, der meinem Leben Bedeutung und Sinn gibt.
00:04:10: Und ja, das zu verinnerlichen und danach dann zu gehen, was, was gibt mir Sinn, was schafft
00:04:16: für mich Sinn?
00:04:18: Und Authentizität ist das, was es dem Sinn dann gibt?
00:04:22: Authentizität ist eben das auszudrücken, das im Leben zu erfahren, was mir Sinn gibt.
00:04:28: Es ist dann, sind es besonders fröhliche Momente, sind es Momente, wo ich merke, ich bin ich,
00:04:36: wie merke ich das überhaupt?
00:04:38: Selbstreflektion oder ich frage mich am Ende, wenn man das, weil du sagt, es bekommt man
00:04:47: von Anfang an irgendwie an, trainiert anders zu sein.
00:04:51: Woher weiß ich dann überhaupt, wann ich besonders authentisch bin?
00:04:55: Wann bin ich ich selbst?
00:04:56: Also ich kann das jetzt nur von mir sagen.
00:05:00: Also ich finde mich...
00:05:01: Also schon wär's für mich, ich wäre ja wieder nicht authentisch, ne?
00:05:05: Ja, du bist so.
00:05:06: Nee, da fühle ich mich nicht.
00:05:07: Doch du könntest es vielleicht sagen.
00:05:08: Aber sag mal erstmal von dir.
00:05:10: Also ich erlebe mich dann als authentisch, wenn ich in dem, was ich tue, mich wohlfühle,
00:05:22: wenn ich mich verbunden fühle mit mir und wenn es leicht geht einfach.
00:05:32: Also ich erlebe mich zum Beispiel in Joghastunden oft als sehr, sehr authentisch.
00:05:38: Und da erlebe ich, das ist wie so ein Fluss, ich muss gar nicht großartig überlegen, was
00:05:44: will ich sagen, sondern ich drücke mich aus.
00:05:47: In meiner Art, Yoga weiterzugeben, drücke ich mich authentisch aus und das fällt mir einfach
00:05:54: leicht und ich fühle mich damit total wohl.
00:05:57: Also Yoga ist für mich, auch wenn ich damit meinen Geld verdiene unter anderem, ist für
00:06:01: mich keine Arbeit.
00:06:02: Es ist für mich nicht schwer.
00:06:03: Sondern ich kann da einfach sein.
00:06:06: Und das herauszufunden, wann bin ich eigentlich wirklich ich, wann bin ich authentisch.
00:06:14: Das war ein ganz, ganz langer Weg, weil ich eben damit auch gar nichts anfangen konnte
00:06:18: und ich war, ich weiß es nicht.
00:06:20: Ich war schon glaube ich schon immer jemand, der eher so ein bisschen aus der Rolle fallen
00:06:23: wollte und mit dieser Uniformität war ich mal, die wir so ein bisschen an der Zungen
00:06:28: bekommen haben, nicht immer so klargekommen bin.
00:06:32: Aber das hat halt auf sehr, sehr viel Gegenwehr gestoßen und erst seit dem Erwachsenenleben
00:06:39: und da auch immer weiterführender, konnte ich immer mehr mein Leben so aufbauen und so
00:06:45: gestalten, wie es mir wirklich entspricht.
00:06:47: Dabei geht es nicht darum, keine Kompromisse schließen zu können, sondern Kompromisse zu
00:06:53: schließen, mit denen ich gut leben kann, wo ich meine Werte trotzdem noch gesehen und
00:06:59: gewertschätzt fühle.
00:07:00: Du hast jetzt diese Erkenntnis.
00:07:04: Toll, das ist im Grunde ist auch ein leicht, also wo man sich wohl fühlt, wo man leicht
00:07:12: ist, wo man so ist, wie man sich denkt zu sein.
00:07:16: Und so wußt man uns da draußen beim Joggen auf dem Sofa sitzen, zuhörend, sollen die
00:07:26: jetzt eine Pause mal machen und kurz überlegen, wer bin ich oder wo bin ich besonders authentisch
00:07:32: oder wie fällt, was ist der Weg zu dieser Erkenntnis.
00:07:37: Also muss man möglichst viel ausprobieren, um zu merken, da bin ich am selbstesten.
00:07:44: Ich glaube, die Frage, wer bin ich, die war für mich immer enorm, ist sie immer noch
00:07:53: fast nicht beantwortbar.
00:07:55: Aber sich zu fragen, warum tue ich eigentlich das, was ich tue?
00:08:01: Ist etwas, also authentisch zu leben bedeutet ja, mich auszudrücken zu leben und sich zu
00:08:09: fragen, warum tue ich, was ich tue und da mal in sich hinein zu heuchen, mache ich das,
00:08:14: weil ich es nicht anders kenne, mache ich das, weil ich denke, die anderen erwarten das
00:08:18: von mir oder mache ich das, weil ich es wirklich will, weil ich dahinter stehe, weil es meine
00:08:24: Art ist, mein Leben zu nutzen, mein Leben zu nutzen, um etwas Sinnvolles zu gestalten
00:08:32: oder mache ich das, ich mache das, weil es meinem Leben Sinn Bedeutung verleiht.
00:08:37: Also ich glaube, das ist so der erste Schritt, warum tue ich das, was ich tue?
00:08:41: Jetzt komme ich zu der Erkenntnis, ich tue das, damit ich genug Geld habe, um überhaupt
00:08:47: zu überleben.
00:08:48: So, dann ist natürlich schwer, wenn ich darin nicht authentisch bin, aus dieser Nummer
00:08:54: rauszukommen.
00:08:55: Das weiß ich nicht, weil dann habe ich ja schon Sinn.
00:08:57: Der Sinn steckt ja dahinter, das ist ja ein übergeordneter Sinn, ich mache das, um
00:09:02: Geld zu verdienen und wenn ich in dem Moment keine anderen Möglichkeiten sehe, um Geld
00:09:06: zu verdienen, dann ist es meine Aufgabe, meine Verantwortung damit umzugehen, dass das,
00:09:12: dass diese Art des Lohnerwerbs, des Gelderwerbs gerade dafür sorgt, dass ich überlebe oder
00:09:19: dass meine Familie überlebt.
00:09:20: Und ich kann ja sagen, mir gefällt das nicht, ich mache das nur, um Geld zu verdienen.
00:09:27: Das kann ja sein, das ist auch überhaupt nicht verwerflich, jetzt muss ja nicht jeder
00:09:30: in seinem Job.
00:09:31: Das ist ja auch eine Annahme, die mittlerweile überall kursiert, dass man überall immer
00:09:37: glücklich sein muss oder erfüllt sein muss.
00:09:39: Es kann doch total gut sein, dass ich meinen Job einfach nur mache, um Geld zu verdienen
00:09:44: und ich brauche da nicht die Erfüllung für mich, weil ich meine Erfüllung vielleicht
00:09:48: in der Freizeit finde oder in meiner Familie finde, wenn ich nach Hause komme.
00:09:52: Solange ich mich nicht brutal verbieten muss für diesen Job und die Restauthentizität
00:09:58: bewahren kann.
00:09:59: Richtig, und das ist, aber das sind dann immer diese Ausnahmefälle, da muss man natürlich
00:10:05: genauer gucken, das kann man dann auch nicht so allgemein beantworten.
00:10:08: Aber wenn ich an dem Punkt bin, dass ich sage, ich gehe nur arbeiten, um Geld zu verdienen,
00:10:13: okay, dann kann ich schauen, gibt es gerade andere Optionen?
00:10:17: Ja, nein, wenn nein, okay, wie kann ich damit umgehen lernen?
00:10:21: Also wie kann ich mit dieser Herausforderung, dass ich bei der Arbeit vielleicht keine Freude
00:10:26: habe, umgehen lernen?
00:10:27: Das andere ist, wenn wir bei der Arbeit wirklich Schaden erfahren, dann ist es meine Verantwortung,
00:10:33: mich vor Schaden zu bewahren und dann zu sagen, okay, es muss eine andere Lösung geben.
00:10:38: Vielleicht sind da Glaubenssätze am Werk, die mich daran hindern, nach einer anderen Lösung
00:10:43: zu suchen.
00:10:44: Es geht immer wieder in die Tiefe, also ins eigene.
00:10:50: Ja, jetzt hast du jetzt vorhin natürlich sofort so raushauen können.
00:10:55: Wann bist du am authentischsten oder das auch mit Fragen untermauert, warum bin ich
00:11:01: authentisch?
00:11:02: Aber ich bin zum Beispiel auch authentisch, wenn ich aus Wut oder vor lauter Wut ausraste,
00:11:06: bin ich auch sehr authentisch.
00:11:07: Und dann bis ... Ja.
00:11:08: Also das ist ... Also auch das und sich das auch zu erlauben, ja natürlich, das gehört
00:11:12: auch zu mir.
00:11:13: Oder ich bin auch authentisch, wenn ich mich zurückziehe, weil ich keinen Lust habe auf
00:11:19: Menschen und sage, ich habe keinen Lust auf eine Party zu gehen oder Menschen zu treffen,
00:11:23: dann lebe ich auch authentisch.
00:11:24: Auch wenn ich weiß, dass ich da vielleicht Menschen irgendwie, ich will jetzt nicht sagen,
00:11:28: verletze, aber dass ich die vielleicht enttäusche, dass ich nicht komme.
00:11:31: Aber ich lebe in dem Moment authentisch, wenn ich merke, das entspricht mir gerade nicht.
00:11:36: Also gehe ich diesen Weg und bin wahrhaftig und sage, ich komme nicht, ich möchte lieber
00:11:42: alleine sein.
00:11:43: Auch das ist authentisch.
00:11:45: Also das Ganze sein, zu vertreten und da sein zu lassen, das ist authentisch.
00:11:51: Und diese ganze Vielfalt, die wir als Menschen haben, all die Emotionen, die da sind, die
00:11:57: dürfen auch da sein.
00:11:58: Ja.
00:11:59: Dazu muss man natürlich allen voran ehrlich zu sich selbst sein.
00:12:05: Und das ist sehr gut.
00:12:08: Schön, dass du das sagst.
00:12:10: Ja, das ist das A und O.
00:12:11: Genau.
00:12:12: Sich zu trauen, ehrlich zu sich selbst zu sein.
00:12:14: Ja, und wie macht man das?
00:12:17: Ja, es ist ja, vieles ist ja, ich denke, vielleicht verstanden, aber vielleicht will man doch
00:12:25: wieder anders und da hadert vielleicht ein oder andere Mensch mit sich.
00:12:30: Ja, da hadere ich auch mal jemand noch mit mir selbst.
00:12:34: Tatsächlich.
00:12:35: Das wird man nicht von heute auf morgen.
00:12:38: Das ist also ehrlich zu sich selbst zu sein.
00:12:41: Es gibt diesen Ansatz, ich weiß nicht von wem, der ist der radikalen Ehrlichkeit.
00:12:46: Und das klingt alles total verlockend.
00:12:53: Und da darf es auch hingehen.
00:12:56: Aber wir sind, wie gesagt, so sozialisiert worden unter eigenen Bedürfnisse und so
00:13:04: was eher hinten anzustellen oder der großen Gruppe der Menge anzupassen.
00:13:09: Wir müssen erst mal lernen, uns auch ehrlich begegnen zu wollen und zu können.
00:13:15: Und im Endeffekt, ta-da, ist das Zauberwort Achtsonkeit.
00:13:18: Ja, was ist denn dafür ein Gedanke?
00:13:21: Was ist denn dafür ein Gefühl?
00:13:22: Und wie benenne ich das?
00:13:24: Und das erst mal einfach nur zu benennen.
00:13:26: Ja, da ist gerade ein Gefühl.
00:13:28: Ich bleibe mal bei diesem Beispiel.
00:13:32: Ich bin eingeladen und weiß, wenn ich jetzt absage, dann ist der Gastgeber vielleicht
00:13:37: enttäuscht oder traurig.
00:13:38: Aber ich bin gerade in einer Situation, in der ich mich nicht wohlfühle und der ich alleine
00:13:42: sein möchte.
00:13:43: Das dann für sich sagen, ich fühle mich gerade nicht danach.
00:13:46: Ich fühle gerade vielleicht eine Angst oder eine Traurigkeit oder einfach das Bedürfnis
00:13:53: alleine zu sein und das auch so zu benennen und das dann auch da sein zu lassen.
00:13:57: Und das ist Ehrlichkeit.
00:13:59: Also im Endeffekt nicht zu sagen, ach, jetzt aber mal den Mund abputzen und dann geht man
00:14:04: jetzt hin.
00:14:05: Nein, okay, da ist gerade wirklich ein Gefühl in mir, was es nicht zulässt oder was mich
00:14:11: daran hindert, mich auf diesen Party oder was auch immer zu freuen.
00:14:15: Also beeinflusst authentisches Leben ja schon das Verhältnis zu meinen Mitmenschen.
00:14:23: Ganz, ganz stark.
00:14:25: Ja, also das vor allen Dingen, weil wir ja immer in Beziehung zueinander stehen und
00:14:30: wenn ich mich verändere, verändert sich die Beziehung zu meinem Gegenüber.
00:14:34: Das heißt, er muss sich auch verändern.
00:14:36: Das ist unbequem.
00:14:37: Und das ist nicht nur unbequem, manchmal rüft es aus zu so Unwohlseinsgefühle, weil
00:14:44: eben da was sich etwas verändert hat, was man vielleicht dann auch gar nicht so wirklich
00:14:48: zuordnen kann, weil manches geschieht ja auch subtil.
00:14:51: Und ja, das macht viel mit Beziehung, sehr viel.
00:14:56: Ich habe jetzt aber so mal den positiven Wert mir gerade so mal gedacht.
00:15:01: Also es stärkt ja auf der anderen Art vielleicht andere Beziehungen wieder.
00:15:05: Also ich meine, würde ich doch mal sagen.
00:15:10: Also im Endeffekt ziehst du ja die Menschen an, die auf deine Art und Weise zu leben.
00:15:14: Jetzt kommt das Wort "resonieren".
00:15:17: Also die, die das in Ordnung finden, die damit auch mitgehen können.
00:15:21: Und du wirst andere Leute kennenlernen, wenn du dich wirklich mit dir selber auseinandersetzt
00:15:29: und nach deinen Werten lebst, als du sie vorher kennengelernt hast.
00:15:33: Und du wirst Menschen, die dich vorher so kannten, wie du warst, als du dich in Anführungsstrichen
00:15:38: angepasst hast.
00:15:39: Und natürlich ist es auch wichtig, uns ein gewisses Stück weit anzupassen.
00:15:42: Das will ich überhaupt nicht verteufeln.
00:15:44: Aber wenn du sagst, in diesem Bereich will ich mich nicht mehr anpassen oder in diesem
00:15:49: Lebensbereich will ich jetzt authentischer werden, dann wirst du auch Menschen verlieren,
00:15:54: weil die das nicht verstehen.
00:15:56: Und das darf auch so sein, weil wir ja nun mal Menschen sind und so schön langjährige
00:16:03: Freunde auch sind und so wichtig die auch sind.
00:16:06: Das gilt halt für einen kleinen Polk an Menschen, die bleiben, weil sie dich vielleicht schon
00:16:13: lange kennen oder weil sie in dir eine Seite gesehen haben, die wirklich wahrhaftig und
00:16:17: authentisch du auch schon warst und bist.
00:16:20: Und viele werden gehen und es werden immer neue Leute wiederkommen.
00:16:24: Weil du veränderst dich ja, also das Leben ist ein Prozess und du findest immer neue
00:16:28: Wahrheiten, weil ja auch mehr von außen geschieht.
00:16:31: Und die Wahrheit bedeutet ja auch eine gewisse Meinung über was zu vertreten, weil es dem
00:16:37: entspricht, was du aus deinen Werten gerade aus dieser Situation siehst für dich.
00:16:43: Und ja, da kann es natürlich sein, dass du aneckst und dass du immer mehr aneckst,
00:16:48: weil du dich tendenziell immer mehr in deine eigene ganz individuelle einzigartige Richtung
00:16:54: entwickelst.
00:16:55: Und wie überstehe ich diese Herausforderung aus meiner Rolle auszubrechen?
00:16:58: Da gibt es, glaube ich, wenig zu überstehen, als da hängt.
00:17:03: Also erstmal fühlt es sich gut an.
00:17:07: Vielleicht, das ist erstmal so ein ganz positiver Effekt.
00:17:11: Es fühlt sich total gut an, zu sich selbst zu stehen und die eigenen, ja, sich selbst
00:17:19: zu wertschätzen, die eigenen Bedürfnisse zu wertschätzen und die nach außen zu tragen.
00:17:23: Das ist ein unglaublich positives Gefühl, was dann die, ich sag mal, negativen Konsequenzen
00:17:29: in der Außenwelt schon mal so ein bisschen aufwiegt.
00:17:32: Klar, wenn ich merke, es geht mir besser dadurch, wenn ich nicht über jede Stöckchen springe,
00:17:39: was man für mich hinhält oder vorgesehen hat.
00:17:41: Genau.
00:17:42: Und ich glaube, man muss trauer zulassen.
00:17:44: Trauer zulassen, weil sich Leute, Menschen verabschieden, mit denen man vielleicht,
00:17:51: oder auch Situationen und Lebensumstände verabschieden, die einem vorher sehr wichtig
00:17:55: waren, aber die an Bedeutung verlieren.
00:17:57: Und da aber trotzdem vielleicht positive Beziehungen oder Erinnerungen dranhängen oder vielleicht
00:18:03: auch Ängste dranhängen.
00:18:04: Was mache ich bloß, wenn ich jetzt da nicht mehr so eingebunden bin?
00:18:07: Also die Angst vor Einsamkeit ist ja auch eine, die uns immer wieder begleitet.
00:18:11: Und sich auch diesen Themen zu stellen.
00:18:16: Und auf der anderen Seite aber immer wieder zu fragen, wie möchte ich leben?
00:18:21: Wenn ich erkannt habe, für mich, das entspricht mir nicht mehr, wie viel Energie kostet es
00:18:25: mich dann, das trotzdem zu tun.
00:18:27: Und möchte ich diese...
00:18:28: Klar, ist aufwendig, die ganzen Baustellen zu erhalten.
00:18:32: Genau.
00:18:33: Ja, und auch da wieder individuelle Entscheidungen zu treffen.
00:18:35: Vielleicht mal zu sagen, okay, ja, heute auch, wenn es mit dem nicht entspricht.
00:18:39: Also ich sage jetzt mal, wenn von einer Freundin oder so oder irgendwie der Vater, der einen
00:18:49: Elternteil gestorben ist, natürlich gehe ich da auf die Beerdigung.
00:18:52: Und auch wenn ich vielleicht so nicht mehr viel damit zu tun habe, aber das hat ja...
00:18:56: Das ist etwas Wertschätzendes, was Unterstützendes.
00:18:58: Aber man muss ja vielleicht nicht zu jedem Geburtstag mehr hin oder wie auch immer zu
00:19:03: geben.
00:19:04: Also auch da, wann ist es mir wert, diese Energie aufzubringen und wann nicht?
00:19:12: Ist ja der anderen Person auch nicht so viel beigeholfen, wenn man immer nur sich zwingt
00:19:18: zum Arbeitssicherungsamt?
00:19:19: Es ist niemandem geholfen dabei.
00:19:20: Und das ist nicht ehrlich.
00:19:21: Das muss man sich einfach auch nochmal klarmachen.
00:19:23: Es ist einfach nicht ehrlich, wenn ich mich nicht mehr in einer Beziehung so sehe, wie
00:19:31: sie mal war.
00:19:32: In Beziehungen vielleicht schwieriger, einfacher, also in entfernteren Beziehungen, in Partnerbeziehungen,
00:19:40: in Beziehungen wird es ja schon wieder schwieriger in Familien.
00:19:44: Und wo wird es ganz schwer?
00:19:47: Also ich meine, wenn ich da, wenn ich authentisch bin, wenn ich in der Familie sage ich mal,
00:19:53: also eigentlich muss es ja von der Prägung ja schon so sein, dass man sagt, da bin ich
00:19:58: am, kann ich ich selbst am besten sein, dann ist es ja am einfachsten.
00:20:01: Aber wenn es eben nicht so ist.
00:20:03: Dann kommt es da auch immer darauf an, wie, also ich glaube wichtig ist einfach, wie drücke
00:20:09: ich mich authentisch aus?
00:20:12: Und wenn wir da dieses Prinzip, was wir schon mal besprochen haben von Gewaltlosigkeit,
00:20:17: tatsächlich berücksichtigen, dann können wir auch vielen, vielen Konflikten aus dem
00:20:23: Weg gehen.
00:20:24: Und natürlich ist es trotzdem wichtig, sich so eine Art Resilienz anzuschaffen, also
00:20:30: eine Art Widerstandsfähigkeit anzulegen, um eben nicht bei jedem, bei jedem Kritik
00:20:39: an meiner authentischen Lebensweise direkt in die Knie zu gehen oder wüten zu werden,
00:20:45: sondern anzuerkennen eben auch da gerade Familie sehr enge, sehr junge Beziehungen und also
00:20:51: auch in der Kindheit oft viel verletzende Erfahrungen gemacht, was nicht ausbleibt einfach.
00:20:57: Da einfach mit Verständnis dran zu gehen, dass wenn ich mich ändere, die ja ihre Sichtweise
00:21:05: auf mich auch ändern müssen.
00:21:06: Ich bin halt nicht gleich geblieben oder ich bin halt nicht gleich, sondern ich mache
00:21:10: jetzt was anderes und das bedeutet für die Einanpassungsprozess.
00:21:14: Und je nachdem, welcher eigenen Themen mein Gegenüber hat, das ist ganz egal, ob das
00:21:18: in der Partnerschaft, in der Freundschaft oder in der Familie ist, desto schwerer oder
00:21:23: desto schwerer fällt es ihm ja, diese neuen, diese Veränderungen auch noch mit anzunehmen.
00:21:28: Also wenn jemand eh schon den Kopf voll hat mit vielen Veränderungen, die auf der Arbeit
00:21:32: geschehen oder in anderen Bereichen.
00:21:35: Und jetzt kommt noch, ich weiß nicht, meine Tochter, meine Frau oder meine beste Freundin
00:21:39: oder Freund, ich soll ja mehr gendern, also mein Sohn, mein Freund, mein Mann, kommt jetzt
00:21:47: auf einmal und sagt, das, was ich an ihm jetzt 20 Jahre oder ihr
00:21:51: 20 Jahre kennengelernt habe, ist jetzt nicht mehr so. Es ist auf einmal anders. Dann kann das einfach auch zu viel sein.
00:21:57: Und als derjenige, der sich eben in diesem Prozess schon begeben hat, auch mit Geduld und mit Verständnis zu reagieren,
00:22:05: dass das für andere sehr befremdlich sein kann.
00:22:07: Aber wenn ich immer authentisch bin und bleibe, fällt es mir wahrscheinlich auch wieder einfacher.
00:22:12: Ich sage mal, wenn ich das auf eine Familie, die ich selbst prägebeziehe, als Elternteil,
00:22:18: dann, wenn ich immer authentisch bin, auch in meinen Wechseln, also von Meinungen, von Dingen, wo ich vielleicht auch weiß ich nicht,
00:22:26: Tränen zulasse, ich bin ich und ich zeige, das ist mein Autentisch.
00:22:30: Das Beste, was du deinem Kind mitgeben kannst.
00:22:32: Dann geht ja jeder den Wechsel mit, vermutlich, oder zumindest akzeptiert dich so authentisch, wie du bist.
00:22:39: Ja, ja.
00:22:40: Und dadurch können echte, tiefe Beziehungen entstehen. So, weil das auch auf Vertrauen beruht, auf dem Vertrauen beruht
00:22:48: und auf der Selbstverständlichkeit beruht, dass das dein sein darf.
00:22:52: Wenn das bei dir sein darf, dann darf es bei deinem Sohn auch sein.
00:22:55: Ja, du verstehst. Also du verstehst deinen Sohn viel besser, als wenn du dich selbst immer zügeln musst
00:23:02: und das nicht zulässt und nicht verstehst, warum dein Sohn das denn dann nicht hinkriegst.
00:23:05: Du hast es ja auch hinkriegt. Ja, also, deine Tochter, wie auch immer.
00:23:09: Und ja, also...
00:23:13: Da fällt ja aber, ich sag mal, der uns jetzt als Eltern eine starke Rolle zu,
00:23:20: das so vorzuleben, authentisch zu sein, aber natürlich der Gesamtgesellschaft auch wieder.
00:23:25: Da sind wir bei der Bildungsabrat.
00:23:27: Ein bisschen. Nein, aber die Verantwortung beginnt ja eben.
00:23:31: Ich am liebsten weiß ich nicht im Sportverein,
00:23:33: die Trainer oder die Trainerin muss auch authentisch sein am besten.
00:23:39: Also, wenn man es mal so sieht, finde ich, ein großer Cut findet der Stadt im Kindergarten,
00:23:44: werden die Kinder alle in ihrer Authentizität gesehen, mit ihnen Stärken gefördert und, und, und, und.
00:23:51: Und die kommen in die Schule und daher stammen Uniformität.
00:23:55: Alle müssen 45 Minuten sitzen, also jetzt mal übertrieben und so.
00:23:59: Da fängt es eigentlich an, dass wir versuchen, die Kinder an die Gesellschaft anzupassen.
00:24:05: Und eben nicht mehr diese Individualität zu schätzen und hervorheben und hervorbringen.
00:24:13: Immer mit diesem Argument, das ist mit so vielen, mit so wenig Lehrpersonal nicht möglich.
00:24:18: Man darf vielleicht auch mal umdenken, wie würden denn Kinder sein, wenn die echt sein dürften,
00:24:23: wenn die nicht so beschnitten werden würden in ihrer Authentizität?
00:24:26: Gibt es ja vielleicht die eine oder andere Schulformen, die das so...
00:24:28: Stimmt. Ja, aber die hat sich leider noch nicht so wirklich durchgesetzt.
00:24:32: Also ich erlebe es halt immer noch in der Grundschule, dieses alle müssen gleich sein
00:24:36: und werden nach einem gleichen Bewertungs-Thema bewertet und, und, und, und.
00:24:40: Also allein dieses Thema Bewertung, der eine, der stillsitzen kann, ist besser als derjenige,
00:24:46: der nicht so stillsitzen kann. Also da fängt es ja schon an mit so ganz Kleinigkeiten,
00:24:50: mit so ganzen Kleinigkeiten, die uns abtrainieren, uns wirklich oder die uns eben dazu führen,
00:24:57: dass wir es schwerer haben, unseren wahren Kern zu bewahren. Kinder haben den, die sind
00:25:05: authentisch, von Minute zu Minute sind die authentisch. Die können, die können stinksauer sein,
00:25:12: die können Wut-Anfall haben, wenn der vorbei ist, nach drei Minuten ist alles gut und dann
00:25:16: nach zehn oder nach 30, wie lange der dauert. Danach kommen die auf einen zu und das ist...
00:25:21: Vergessen.
00:25:22: Es ist vergessen, es ist durch.
00:25:25: Das heißt, ja, also offene Streit, offene Diskussion zulassen, führt das zu
00:25:31: du, auch Authentizität. Ja, unter der Bedingung von gewaltloser, gewaltfreier Kommunikation oder von
00:25:38: von Verständnis und von Respekt gegenüber. Natürlich ist das toll, wenn man sich wirklich,
00:25:43: wenn man wirklich hart diskutieren kann, auf einer sehr respektvollen Ebene, um seine Meinung oder
00:25:51: seine Überzeugung auch darlegen zu können, ohne das Bedürfnis zu haben, Recht haben zu müssen
00:25:57: oder dem anderen Recht geben zu müssen, sondern dass beide aus einer Diskussion auch rausgehen
00:26:01: können. Okay, ich habe jetzt mehr von dem anderen erfahren, ich verstehe, wie der denkt. Und das
00:26:06: ist in Ordnung, der darf so denken. Also, da authentisch zu leben, erfordert von mir auch die,
00:26:13: die, ich sag mal, die Andersartigkeit des anderen anzuerkennen.
00:26:18: Ist ja auch ein angenehmer Gegenüber ein authentischer Mensch, sag ich mal, wenn er zu sein,
00:26:22: Werten zu seinen Sachen, zu seinem Sein steht, kann ich damit umgehen.
00:26:28: Absolut. Und das ist halt so wichtig, diese Wahrhaftigkeit, dieses authentische Sein,
00:26:35: aber tatsächlich zu koppeln mit einem, mit Mitgefühl, mit Verständnis und eben mit Gewaltfreiheit.
00:26:41: Weil ich kann natürlich auch anderen meine authentisches, mein authentisches Leben
00:26:45: aufdrücken wollen. Das ist dann schon wieder ein Eingreff bei den Raum der anderen. Aber
00:26:50: ganz friedvoll, ganz, ich will immer sagen, also ich meine immer so sachlich, fachlich,
00:26:57: aber das ist natürlich, wenn man es über sich selbst spricht, schwierig, aber wirklich friedvoll
00:27:03: und gleichmütig, vielleicht auch ein Stück weit, sich zu erklären. Und in dem Wort denkt er,
00:27:12: in dem Wort erklären steht das Wort "Klärung" drin. Und dem anderen die Möglichkeit zu geben,
00:27:19: warum tickt er so, wie er gerade tickt, wie kommt das dazu? Und das ist ein unglaubliches,
00:27:26: also es kann ja auch einen starken Vorbildcharakter haben, wie wir das wohl schon sagen, wenn jemand
00:27:30: wirklich zu sich steht und in der Lage ist, das auf eine ganz ruhige und aber doch selbstbestimmte
00:27:37: Art und Weise rüberzubringen. Ist ja in unserer Gesellschaft möglich, auch in allen Gruppen
00:27:47: authentisch zu sein, sonst sucht man sich seine Kreise, glaube ich mal. Und was bedeutet es denn,
00:27:57: du hast Wünsche mal so ein bisschen angesprochen für Freundschaften, aber ich sage mal, die
00:28:02: entwickeln sich ja nicht immer gleich. Also auch wenn ich authentisch bin und ich habe aber den
00:28:06: einen Menschen, den ich in seiner Authentizität sehr schätze, aber die nicht zu meiner Authentizität
00:28:15: passt. Also erst gepasst hat, vielleicht Jahre, über Jahrzehnte, so den habe ich jetzt so,
00:28:24: dann entwickle ich mich vielleicht in eine andere Berichtung, aus welchen Gründen auch immer,
00:28:29: weil ich mich jetzt plötzlich für irgendwas anderes interessiere, plötzlich reingewachsen.
00:28:33: Was mache ich dann? Adios, also Trauer hast du vorhin mal so ins Rennen geschmessen. Also
00:28:39: bekommt das gar nicht vor. Doch, das entwickelt sich von ganz allein, weil wenn man sich auseinander
00:28:47: entwickelt, also es kann ja ganz friedvoll vonstatten gehen, dann hat man sich irgendwann nichts mehr
00:28:54: zu sagen, man versteht sich nicht mehr. So vermutlich. Ja, und dann geht es einfach auseinander. Man
00:29:00: hat kein Interesse mehr daran, sich vielleicht zu treffen oder die treffen werden irgendwie unbefrieden.
00:29:06: Ja, weniger. Oder die treffen verlaufen irgendwie für beide unbefriedigen, dass man irgendwie das
00:29:11: Gefühl hat, Mensch irgendwie früher was anders oder so. Und da kann man, das darf man dann auch so
00:29:15: gehen lassen. Also das ist das, was ich vorhin gesagt habe, wir verändern uns alle, weil wir alle
00:29:20: unsere unsere Einzigartigkeit, also wir drücken immer ein Stück weit Einzigartigkeit aus. Die Frage
00:29:25: ist immer, vielleicht auch wie bewusst leben wir unsere Einzigartigkeit? Also wie bewusst ist
00:29:31: es eigentlich, dass wir einzigartig sind und wie bewusst können wir diese Einzigartigkeit in unser
00:29:38: Leben integrieren und damit unser Leben gestalten. Und es ist eher unnormal, wenn man, ich sag jetzt mal,
00:29:49: nicht wechselnde, ich sag jetzt mal, freundschaftliche Beziehungen hat, weil das würde eigentlich
00:29:56: bedeuten, ich bleibe stehen. So und in der Partner, also wir merken ja alle, die in der
00:30:03: Partnerschaft... Also es ist ungewöhnlich, die Gold noch zu verfeiern. Ich wollte das gerade sagen,
00:30:07: in der Partnerschaft oder in der Ehe, also ich meine, also die Antwort ist ja auch schon fast gegeben,
00:30:13: wie viele Ehe bleiben, Ehen bleiben eigentlich, quasi noch Ehen und welche wie viele werden geschieden.
00:30:20: In der Partnerschaft, in der Ehe oder Partnerschaft ist egal, ist es wichtig, dass man sich in seiner
00:30:28: individuellen Entwicklung immer wieder angleicht und auch da sich erklärt, den anderen mitnimmt,
00:30:35: damit er anderen Verständnis entwickelt. Okay, das ist jetzt so, weil wenn das nicht stattfindet,
00:30:41: also wenn man sich nicht darüber unterhält und den anderen nicht mitnimmt,
00:30:45: dann entwickelt man sich auch auseinander. Und deswegen ist...
00:30:48: Den anderen mitnehmen bedeutet ja unter Umständen, dass eine der beiden Authentizität lassen muss.
00:30:55: Nein. Nein. Je nachdem wie stark das auseinander ist, desto größer muss das Toleranzfenster
00:31:03: vielleicht werden für den anderen. Ja, aber ich muss ja nicht, ich kann da sagen, ich finde,
00:31:07: ich finde, ich finde, ich habe ein super persönliches Beispiel. Ach Martin, entschuldige, ich bring's
00:31:13: jetzt einfach. Ja. Also ich bin ein absoluter Gegner von Kreuzfahrten, weil ich denke,
00:31:21: das ist eigentlich, das dürfen wir der Umwelt gerade nicht antun und das ist so eine Verschwendung
00:31:26: und der fährt zweieinhalb Wochen mit seinem Kartenklub auf eine Kreuzfahrt.
00:31:31: Also so, das ist ja... Dein Toleranzfenster ist ja schon fast ein Tor. Ja, das ist wirklich groß.
00:31:36: Und also ich musste wirklich schlucken und ich glaube, er war es ihm, was auch erst mal schwierig
00:31:41: mir das zu erzählen, dass das der ein Tor ist. Ja gut, aber das ist dann so. Also,
00:31:47: das ist, ich kann, es sind nicht seine Werte, es sind meine Werte und es ist ja trotzdem ein
00:31:53: toller Mensch und... Ja, wir könnten noch Bäume pflanzen. Ja, vielleicht macht er das sogar auch.
00:31:57: Ja, wer hat denn da eine Bundesstraße, die 30 Bäume gesetzt hat? 30? 3000?
00:32:04: Ja genau, aber das ist so, also auch zu verstehen oder auch klar zu haben, der Wert für diese Reise
00:32:14: von meinem Mann ist ja Freundschaft. Das macht er mit seinem Kartenklub, die sind seit 40 Jahren,
00:32:19: glaube ich, spielen die Karten zusammen. Das ist so ein strahlenden Mann, ja, 30.
00:32:23: Oder 30 Jahren oder 35, die sind ewig schon zusammen und das ist ja eine richtig schöne Geschichte
00:32:29: auch, dass das, wo hat man das noch und so und die verstehen sich auch gut, so und die sind auch
00:32:37: miteinander gewachsen. So und die Frage ist, wächst du als Paar auch miteinander? Was bedeutet
00:32:42: nicht, dass wir, dass man grundsätzlich alles gleich sein muss und treilen muss, sondern dass man
00:32:48: immer wieder zusammenfindet in seiner Verschiedenartigkeit. Können ja jeder sein authentisches
00:32:53: Leben führen, also das Beispiel mal weggelassen, aber inbügen dann wieder zusammenfinden und...
00:32:59: Und ich hätte natürlich jetzt, seitdem ich das weiß, zwei Jahre lang immer zetern können und
00:33:03: Gott weiß wie, ne, also und ihm da Vorwürfe machen können, aber das ändert ja nichts an
00:33:08: der Geschichte und ja, also das geht auch um Toleranz für sich selbst und für andere. Also
00:33:18: manchmal ist man ja auch überrascht, dass man auf einmal erkennt so, oh, das ist mir auch wichtig,
00:33:21: hätte ich gar nicht gedacht. Jetzt wird die ein oder andere, der eine oder andere Wooslund da draußen
00:33:31: ist, sich vielleicht fragen, ja, ich möchte authentischer werden oder ich möchte auch so
00:33:39: ja, eine gewisse Akzeptanz für mich, eine Akzeptanz für alle drumrum und dieses einfach so sein,
00:33:49: ich bin, was mach, was sagst du? Also da ist derartsamkeit, also wie oft erwische ich mich
00:33:59: vielleicht am Tag bei so kleinen Lügen, schmeicheln, verharmlosen oder übertreiben,
00:34:07: also auch da Ehrlichkeit zu sich selbst, Ehrlichkeit gegenüber anderen. Wie oft sage ich ja, obwohl
00:34:14: ich eigentlich nein meine? Ja, finde ich gut. Das sind die ersten Ansätze, da mal zu schauen.
00:34:24: Also im Endeffekt geht es ja darum, das auszusprechen und das zu tun, was man denkt
00:34:31: und also auszusprechen, was man denkt und das zu tun, was man sagt, vielleicht ein Stück weit.
00:34:42: Also zudem auch zu stehen, was man ist und was man versprochen hat, vielleicht auch.
00:34:48: Also du gehst einkaufen und dann triffst du einen, den du immer gegrüßt hast, weil du gedacht hast,
00:34:53: naja, der musste ja grüßen und du gehst diesmal einfach weiter. Dann bist du authentisch.
00:34:58: Dann bin ich authentisch. Ich kann mich jetzt fragen, wie viel Energie kostet mich so ein Groß,
00:35:03: wenn es dabei bleibt, Moin? Dann kostet mich das wenig Groß?
00:35:06: Oder Servus, wir sind national. Servus. Und auf der anderen Seite, wenn es mich immer über Windung
00:35:14: kostet, weil der mir vielleicht auch mal Schaden zugefügt hat, kann das ein Zu mir stehen sein,
00:35:19: so sagen ich grüße den nicht mehr. So. Auf der anderen Seite gibt es eben auch noch unterschiedliche
00:35:27: Prinzipien. Also das Problem ist ja, wenn ich jetzt sage, der hat mir Schaden zugefügt,
00:35:34: den grüße ich nicht mehr. Ich halte an einer Erinnerung fest, die mich schmerzt. Also ich kann
00:35:39: ihn dann besser vielleicht grüßen mit einer Vergebungsidee oder mit einer, wieder mit dieser
00:35:45: Idee, der wird seine Not gehabt haben, warum er mich so behandelt hat. Also da ins Verständnis zu
00:35:53: kommen. Was nicht bedeutet, dass das die Tat oder das, was er getan hat, richtig war oder in
00:35:58: irgendeiner Weise zu entschuldigen ist, sondern dass er als Mensch halt in einer schlimmen Lage
00:36:05: gewesen sein muss oder in einer schwierigen Lage gewesen sein muss, dass er das getan hat,
00:36:11: was mich verletzt hat. So. Das ist ja noch nicht alles. Also ich sage mal, was führt noch zu einem
00:36:23: authentischeren Leben? Das ist ja schon mal ein Schritt zu sagen, also die Kleinigkeiten im Alltag
00:36:28: wegzulassen, die Alltagslüge, nenne ich sie jetzt mal. Ja, genau. Also das Wichtigste,
00:36:39: glaube ich, das, was ich vorhin schon gesagt habe, immer wieder zu ergründen, warum tue ich das?
00:36:44: Mache ich das, weil es aus mir selbst herauskommt, weil ich das will? Mache ich das, weil ich denke,
00:36:54: die anderen erwarten das von mir? Oder mache ich das, weil ich das irgendwie gar nicht anders
00:36:57: kenne? Das sind also unter anderem, da gibt es bestimmt noch andere, andere Aspekte, unter
00:37:03: denen ich das prüfen kann, mein Verhalten. Die schönen Fragen, die du alle aufgezählt hast,
00:37:08: also eine Art Reflexion anzugehen. Das ist ja jetzt, ich sage mal, früher haben wir es
00:37:13: Durchstattertipps genannt, aber wie finde ich da rein? Also sprich, ja. Ich selbst zu
00:37:21: hinterfragen, sich selbst zu beobachten, vor allem bei Dingen, die mir schwerfallen oder die mir
00:37:31: zu Unzufriedenheit irgendwie oder ein komisches Gefühl geben, mit dem ich nicht einverstanden
00:37:36: bin, mit dem ich mich nicht wohlfühle. Damals zu fragen, was ist denn da? Was stört mich denn da?
00:37:41: Ja, also ich meine, das kann ich natürlich auch machen, also Beispiel Wäscheberg,
00:37:46: also da macht mich auch manchmal uns zufrieden und warum bügel ich den eigentlich? Authentischer
00:37:52: Wärien, was wäre authentischer? Authentischer wäre ihn bügeln zu lassen von jemandem? Ja.
00:37:58: Also so, also ich ummeh' jemand, der mir die Wäsche bügelt, weil es nicht mehr entspricht.
00:38:02: Oder ich versuche, also Authentizität hat wirklich viel mit Sinn zu tun. Dabei laut zu singen.
00:38:07: Mir einen Sinn dafür zu suchen. Also es macht jetzt Sinn diesen Wäscheberg zu bügeln, damit wir
00:38:13: nämlich als Familie alle was zu, was keine Ahnung, anzuziehen haben und und dann vielleicht
00:38:18: auch nochmal zu schauen, okay, wie kann ich das Ganze dann nochmal ein bisschen befeuern? Also ich
00:38:23: guck vielleicht, ich persönlich gucke mal genau, Samunde Pilcher, Inger Lindström dabei oder
00:38:28: höhere Podcast dabei oder sowas in der Richtung. Also wie kann ich das, wenn es etwas wissen ist,
00:38:33: was ja was jetzt nicht unbedingt so meiner Begeisterung entspricht? Wie kann ich das ein
00:38:41: bisschen aufpimpen, dadurch, dass ich dann dem Ganzen wieder noch mehr Sinn geben kann? Also so ein
00:38:47: guter Podcast, der einen wirklich informiert oder so, das kann ja wirklich auch sehr sinnhaft
00:38:54: sein und damit habe ich dann das zuvor sinnlos, ich muss bügeln, wozu tue ich das eigentlich
00:38:59: aufgewertet? Ja oder sich Fenster suchen, wo man besonders authentisch sein kann und diese Fenster
00:39:06: größer werden zu lassen, hätte ich jetzt so gedacht, ich würde mal so ein bisschen über nachgedacht,
00:39:11: wie kann man das stärken? Also ich sage mal, weiß ich nicht. Derjenige, der jetzt einer Woche nicht
00:39:17: unbedingt als Rockstar leben kann, aber am Wochenende vielleicht auf diverse Konzerte oder die
00:39:22: Gitarre schwingt, sage ich mal. Ist das auch ein Weg? Absolut, also es geht ja darum, bei authentisch,
00:39:29: beim authentischen Leben geht es ja unter anderem auch darum, die eigenen Werte und Bedürfnisse
00:39:34: authentisch ins Leben zu integrieren und wenn ich in der Woche als Beamten oder als Beamter eher
00:39:40: etwas, ich sag mal, genau, da muss ja nicht, aber dann ja gewisse Pflichten haben in dem
00:39:46: Beamtensaal. Ob ich in der Kleidungsauswahl eingeschränkt bin, dann kann ich ja zusehen,
00:39:50: dass ich am Wochenende da, wo ich nicht in dieser Rolle der Beamten oder das Beamten ist,
00:39:55: das ist ein total bescheuertes Beispiel, aber vielleicht irgendwie das klar, kann ich sobald ich
00:39:59: diese Rolle verlasse, kann ich ja mich entfalten, wie ich will. Also wir haben ja unterschiedliche
00:40:06: Rollen und uns innerhalb dieser Rollen authentisch zu bewegen, möglichst authentisch zu bewegen.
00:40:12: Und es gibt in der Rolle der Arbeit des Arbeitnehmers oder Arbeitgebers, wie auch immer ich in dieser
00:40:19: Gesellschaft halt auftrete, gibt es bestimmte Vorgaben, Regeln, die ich einhalten muss und es mir
00:40:28: mehr oder weniger gelingt, mich authentisch zu bewegen. Aber innerhalb dieser Regeln und Vorgaben,
00:40:34: dass das größte Maß an Authentizität, wie ich kann es jetzt bei Ihnen sagen, ich sag mal auch
00:40:39: ein paar mal gesagt, richtig auch ausgesprochen, innerhalb dieses Maß und innerhalb dieser Rollen,
00:40:45: mich authentisch zu bewegen. Darüber kann ich mir Gedanken zu machen. Also vielleicht wäre der Schritt,
00:40:51: einen kluger, so zu sagen, welche Rollen bediene ich gerade in meinem Leben, mit welcher Rolle
00:40:58: fühle ich mich wohl oder wo fühle ich mich am Wohlsten, wo weniger und was, wie sehe ich mich da,
00:41:04: fühle ich mich da authentisch und wie oder was wäre der erste Schritt vielleicht in einer Rolle,
00:41:10: wo ich, in der ich mich eben nicht authentisch fühle, gibt es da eine Möglichkeit ein bisschen
00:41:15: mehr Authentizität hineinzubringen? Ja, Maike, ich glaube authentisch. Ja locker, locker. Ich glaube
00:41:26: so richtig besonders authentisch, wir scheiden gleich mal einfach ab und lassen die Seele baumeln.
00:41:31: Heute keine Glückskeks? Sollen wir noch schnell einen Glückskeks? Ja, ich habe ein paar Glückskeks.
00:41:37: Wo wir da vorne kommen, sag ich glaube ich mit deinen Armen ran. Ich meine, das sind nicht lang genug.
00:41:40: Eine, danke kommen, ich öffne schnell, ist schon kaputt gegangen beim Aufmachen. Bist du
00:41:50: besonders wöchst? Nein, überhaupt nicht. Jetzt gar nicht, warum? Ja, weil du wissen möchtest,
00:41:55: was da drin steht. Ich seh mal diese, ich drehe schnell um, da steht er. Ich fange heute an.
00:41:59: Ja, warst du nicht beim letzten Mal auch schon dran? Ja, mach. Nein, dann machst du es,
00:42:05: ich glaube du musst anfangen, weil mein Spruch passt glaube ich zu heute. Nee doch nicht,
00:42:09: du bist das im Zufall. Bin ich letztes Mal angefangen? Ja, das war doch dieser tolle
00:42:14: Wirtschaft. Warte, ich habe auch was Schönes. Das passt auch zu heute. Ach, dann behalten wir es
00:42:19: heute mal für uns. Okay, ich fange an. Mut bedeutet Angst zu haben und trotzdem weiter zu gehen.
00:42:29: Gibt es das denn als ob, also wir müssen hier demnächst noch eine Kamera aufstellen,
00:42:34: wenn es die Leute auch wirklich glauben, dass wir hier das aus dem Keks raus holen. Das ist krass,
00:42:38: ne? Ja. Wenn dein Leben nicht so ist, wie du es dir vorstellst, dann stell dir etwas anderes vor.
00:42:44: Oha, ausmühen. Das gibt es ja nicht, oder? Schön. Ja, guck. Also das solche muss ja keiner essen,
00:42:50: das wäre jetzt ja auch nicht authentisch, wenn ich ihm plötzlich essen würde.
00:42:53: Bei mir wäre es authentisch, ich würde es mitgeessen. Weggeschmeißer geht auch nicht,
00:42:55: du nimmst deswegen, nimmst du das wieder alles mit und ist. Nein, ich esse nicht.
00:42:58: Ich komme mit Fotografies ab, dann können wir das ja auch posten. Ich dachte das nicht. Ich will das nicht,
00:43:02: so. Du kannst das schon authentisch sein. Ja. Ja, liebe Leute da draußen, fragt euch,
00:43:10: wer die Sonne ist, wohlfühlt. Erkenne dich selbst, wer du bist und trage es in die Welt. Carol Riff.
00:43:16: Auch das. Bis zum nächsten Mal. Tschüss. Tschüss.
00:43:26: Ruhe im Gewusel. Der neue Podcast mit Maike Hewing und Helge Hinsenkamp produziert von
00:43:32: Hinsehen Kamp. Technik und Schnitt, Tobias Schulze. Immer freitags und überall, wo es Podcasts gibt.
00:43:38: [Musik]
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