EMOTIONALES ESSEN Warum wir oft auch ohne Hunger essen

Shownotes

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„Ruhe im Gewusel“ Der neue Podcast mit Maike Hewing und Helge Hinsenkamp produziert von HinSEHENkamp

Technik und Schnitt: Tobias Schultze

Immer freitags und dienstags. Überall wo es Podcasts gibt.

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Musik Intro und Outro: Jazzy Spot von Serge Quadrado Music über Pixabay.com Vielen Dank für den coolen Sound! Thanks a lot!

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00:00:00: Ruhe im Gewusel.

00:00:02: Im Gewusel.

00:00:05: Mensch, Maike.

00:00:07: Helge, Helge.

00:00:10: Ich schenk schon mal ein Wasser ein.

00:00:14: Mit Kohlensohne, noch.

00:00:16: Ja doch, das weitere Film "Magen ist die Platz"

00:00:19: für ganz viele Doppelkriegsel.

00:00:21: Ruhe im Gewusel.

00:00:23: Im Gewusel.

00:00:25: Schön, dass du da bist.

00:00:27: Danke, dass ich hier sein darf, lieber Helge.

00:00:29: Begossen wie ein Pudel.

00:00:31: Müssen wir schon fast erklären.

00:00:33: Regnet's du was mit dem Pudel draußen?

00:00:35: Was habt ihr für ein Hund?

00:00:37: Ein Labrador-Mischling.

00:00:40: Ganz lieber aus dem Tierheim in Ungarn.

00:00:43: Ein Seelenhund.

00:00:45: Du tust so viel Gutes für die Welt und besonders für diesen Hund.

00:00:48: Für diesen Hund, ja. Aber der tut mir auch sehr gut.

00:00:51: Hallöchen, mitten im Sommer wird emotional gegessen bei Ruhe im Gewusel.

00:00:56: Ja, ganz viel Eis.

00:00:58: Da geht mein Herz auf.

00:01:00: Eigentlich schon.

00:01:02: Darf man denn viel Eis essen im Sommer?

00:01:04: Man muss.

00:01:06: Und das hat nichts, ist nicht negativ.

00:01:09: Per se ist gar nichts direkt negativ.

00:01:12: Soll man die Frage was dahinter steckt?

00:01:14: Morgens Eis, Mittags Eis, abends Eis.

00:01:16: Wem's schmeckt.

00:01:18: Und wer es nicht macht, um irgendetwas anderes zu unterdrücken,

00:01:20: der darf den ganzen Tag Eis essen und sich die Zähne putzen.

00:01:23: Hört sich super an.

00:01:26: Wenn ich jetzt an Eis essen und Zähne putzen denke,

00:01:29: kann ich überhaupt nicht zusammen.

00:01:31: Das bringt sich doch nicht gleichzeitig vor allem.

00:01:33: Ein leckeres Pfefferminzeis und dann direkt danach die Zähne putzen.

00:01:37: Ja.

00:01:39: Ja, dann starten wir doch durch.

00:01:43: Ich kann mich am Zeitender erinnern.

00:01:45: Da fühlte sich ein Pfefferminzlikör wie Zähne putzen an.

00:01:47: Das war auch nicht so schlimm.

00:01:49: Ja, das stimmt.

00:01:51: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:01:54: Und da gibt es fünf Finger durch Starter.

00:01:57: Tipps?

00:01:59: Ja, die kriegen wir zusammen.

00:02:01: Versprochen?

00:02:03: Versprochen.

00:02:05: Als allererstes müssen wir klären, was ist emotionales Essen?

00:02:08: Ab wo beginnt eine Störung?

00:02:11: Das klingt schon zu hart.

00:02:13: Mit meinen Worten Essen ist im Idealfall immer etwas emotionales.

00:02:16: Etwas Schönes.

00:02:18: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:02:20: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:02:22: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:02:24: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:02:26: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:02:28: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:02:30: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:02:32: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:02:34: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:02:36: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:02:38: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:02:40: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:02:42: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:02:44: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:02:46: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:02:48: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:02:50: Das ist ein Pfefferminzlikör.

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00:02:54: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:02:56: Das ist ein Pfefferminzlikör.

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00:03:00: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:03:02: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:03:04: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:03:06: Das ist ein Pfefferminzlikör.

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00:03:10: Das ist ein Pfefferminzlikör.

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00:03:16: Das ist ein Pfefferminzlikör.

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00:03:20: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:03:22: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:03:24: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:03:26: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:03:28: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:03:30: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:03:32: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:03:34: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:03:36: Das ist ein Pfefferminzlikör.

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00:03:40: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:03:42: Das ist ein Pfefferminzlikör.

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00:04:00: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:02: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:04: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:06: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:08: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:10: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:12: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:14: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:16: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:18: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:20: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:22: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:24: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:26: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:28: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:30: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:32: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:34: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:36: Das ist ein Pfefferminzlikör.

00:04:38: Das erste, was er zu essen bekommen hatte,

00:04:40: waren rohe Knoblauchzehen.

00:04:42: Daran hat er sich wohl anscheinend so den Magen auch verdorben,

00:04:45: dass der Tagelang krank war.

00:04:47: Weil er die natürlich auch in Maßen, also wirklich,

00:04:50: nicht in Maßen, sondern in Massen gegessen hat.

00:04:53: Und seitdem hat er eine enorme Abneigung gegen Knoblauch.

00:04:56: Und das war total prägend.

00:04:58: Also was da so hochkam, das waren, also nachher dann würde ich sagen,

00:05:01: ich habe den dann unwissenhaft retraumatisiert,

00:05:04: an diese Zeit, als er außer Gefangenschaft entlassen wurde.

00:05:08: Genau, also das mal zu dem Thema Essen hat doch immer was mit Emotionen zu tun.

00:05:13: Oder muss, der idealerweise ist Essen immer etwas Emotionales.

00:05:18: Also tendenziell dient Essen uns erst mal dazu, um zu überleben.

00:05:22: Wir haben alle, oder gerade in den Wohlstandsgesellschaften,

00:05:26: haben aber Essen zu etwas ganz Anderem gemacht.

00:05:29: Also wir treffen uns mit Freunden, um gemeinsam zu essen.

00:05:33: Also Essen hat bei uns eine total große soziale Komponente,

00:05:36: was ja auch total in Ordnung ist.

00:05:38: Es führt einen ja quasi durch den Tag.

00:05:40: Total. Mit der Familie, gemeinsam bis Frühstück morgens,

00:05:43: wenn die Kinder von der Schule kommen,

00:05:45: oder am Abend mit der Partnerin, mit dem Partner,

00:05:47: als Übergang in den Abend.

00:05:49: Genau, ich meine, da zählt ja auch Essen, Nahrungsaufnahme,

00:05:52: das Glaswein dazu, wenn man sich zusammensetzt.

00:05:54: Das kann man ja, oder muss ja nicht immer was Alkoholes sein,

00:05:57: weil man sich bei einem netten Getränk zusammen,

00:05:59: also etwas in sich aufnehmen, hat eine sehr, sehr hohe soziale Komponente.

00:06:07: Das muss man einfach sagen.

00:06:09: Ist das jetzt schlecht oder gut?

00:06:12: Ja, es ist immer das Maßbestimmte, das Gift oder wie wir das nochmal.

00:06:17: Essen kann aber auch ganz, ganz viel als Kompensationstrategie eingesetzt werden.

00:06:24: Und das ist problematisch, oder das wird häufig problematisch.

00:06:27: Also wenn ich mit meinen Emotionen nicht anders umgehen kann als zu essen.

00:06:32: Und da kann Essen wirklich unglaublich viele Funktionen übernehmen.

00:06:36: Es kann mich beruhigen, es kann mich trösten, es kann mich belohnen,

00:06:41: essen kann aber auch lange Weile stillen.

00:06:44: Also das kann unglaublich.

00:06:46: Wenn ich viel Stress habe vielleicht?

00:06:48: Ja, zur Entspannung für ganz viele Dinge kann das eingesetzt werden.

00:06:52: Und das Problem an der Sache ist einfach,

00:06:54: dass oft halt eben nicht ohne Folgen bleibt, wenn ich das über die Maßen mache.

00:06:58: Emotional zu essen, in gewisser Form machen wir alle.

00:07:02: Und das auch vollkommen in Ordnung.

00:07:05: Eben weil wir in einer Wohlstandsgesellschaft leben und uns das leisten können.

00:07:10: Das muss man wirklich dazu sagen.

00:07:12: Aber wenn das halt über die Strenkel schlägt, wenn das über ein gewisses Maß hinausgeht,

00:07:17: wenn ich eben keine anderen Strategien habe, um mit Emotionen umzugehen,

00:07:21: dann wird es halt problematisch.

00:07:23: Das heißt, wo es beginnt emotionales Essen zu werden, ist eine individuelle Sache.

00:07:29: Oder man kann ja jetzt nicht, man kann das ja nicht in Fakten sehen, oder?

00:07:35: Ja, genau.

00:07:36: Also man kann essen oder emotionales Essen per se ist ja keine Störung,

00:07:41: sondern es gibt einfach diesen Bereich des Essens, wo wir aus sozialen Gründen,

00:07:46: aus Gründen der Verbundenheit miteinander essen.

00:07:48: Es wird wie gesagt problematisch, wenn ich essen, als eine Kompensation für etwas einsetze.

00:07:53: Da kommen wir ja gleich mal drauf.

00:07:56: Wenn es ihr individuell betrachtet ist, würde ich ja mal ein Beispiel bringen.

00:08:01: Ich sage es ungern, aber ich war mal voll drauf.

00:08:04: Schokolade.

00:08:05: Morgens Frühstück war vorbei.

00:08:08: Erstens zwei Telefonate im Büro.

00:08:11: Dazu muss man sagen, mein Büro ist hier auf einem Edikaparkplatz.

00:08:15: So Tasse Kaffee gehörte für mich Schokolade.

00:08:17: Wenn die nicht mehr da war, bin ich schnell rüber.

00:08:20: 300 Gramm Milka, sage ich mal, Haselnusschokolade.

00:08:24: 300 Gramm auf dem Weg zurück war die Hälfte schon aufgegessen.

00:08:29: Meistens hatte ich noch eine Doppelkeksrolle dabei.

00:08:33: Ich bin wundere sein.

00:08:35: Ist ja Jahre her.

00:08:36: Okay.

00:08:37: Ist ja schon ein bisschen her.

00:08:39: Und wenn die im Angebot waren, habe ich auch mal drei Schokoladen gekauft.

00:08:42: Fast ein Kilo Schokolade.

00:08:44: Und da würde ich jetzt sagen, sofort unterschreiben,

00:08:47: das ist emotionales Essen vielleicht.

00:08:50: Was sagst du denn dazu?

00:08:52: Wie sind solche Leute zu bewerten?

00:08:54: Die sind genauso wertvoll wie alle anderen auch.

00:08:57: Du sitzt ja auch in Luftweite hier.

00:09:00: Das ist einfach tatsächlich das, was du gerade gesagt hast.

00:09:06: Eine Strategie, um Anspannung abzubauen.

00:09:10: Schokolade ist auch dieses Typische.

00:09:12: Da ist Fett drin, da ist Zucker drin.

00:09:14: Schöne Wechselwirkung.

00:09:15: Unglaublich schnell.

00:09:17: Schokolade und Zucker führt einfach dazu,

00:09:20: Zucker wirkt im Gehirn ähnlich wie Kukain.

00:09:23: Ich weiß nicht, ob das viele wissen.

00:09:25: Aber das ist tatsächlich so, dass es dieselben

00:09:29: Hirnbereiche ansteuert wie Drogen.

00:09:32: Zucker wird ja ganz schnell verstopft weggesellt.

00:09:35: Und dann wird im Gehirn Dopamin ausgeschüttet.

00:09:39: Das wirkt belohnt und dadurch geht es uns besser.

00:09:42: Das geht so unglaublich schnell.

00:09:45: Das Problem an der ganzen Sache ist so unglaublich zuverlässig.

00:09:49: Ich weiß einfach, wenn ich Schokolade esse.

00:09:52: Weil ich immer an den Stoff komme.

00:09:54: Es wirkt zuverlässig.

00:09:56: Es wirkt sehr zuverlässig.

00:09:58: Ich weiß, dass nach einer gewissen Zeit habe ich das raus.

00:10:01: Das ist so einfach.

00:10:03: Bei dir war es natürlich auch wirklich gemein einfach.

00:10:06: Ich habe viele viele, viele Leute, die da sind.

00:10:09: Ich habe immer die ganzen Leute, die da sind.

00:10:12: Ich habe immer die ganzen Leute, die da sind.

00:10:15: Ich habe immer die ganzen Leute, die da sind.

00:10:18: Ich habe immer die ganzen Leute, die da sind.

00:10:21: Ich habe immer die ganzen Leute, die da sind.

00:10:24: Und ich habe immer die ganzen Leute, die da sind.

00:10:27: Ich habe immer die ganzen Leute, die da sind.

00:10:30: Ich habe immer die ganzen Leute, die da sind.

00:10:33: Ich habe immer die ganzen Leute, die da sind.

00:10:36: Ich habe immer die ganzen Leute, die da sind.

00:10:39: Ich habe immer die ganzen Leute, die da sind.

00:10:42: Ich habe immer die ganzen Leute, die da sind.

00:10:45: Ich habe immer die ganzen Leute, die da sind.

00:10:48: Ich habe immer die ganzen Leute, die da sind.

00:10:51: Ich habe immer die ganzen Leute, die da sind.

00:10:54: Ich habe immer die ganzen Leute, die da sind.

00:10:57: Ich habe immer die ganzen Leute, die da sind.

00:11:00: Welche Anzeichen gibt es denn für emotionales Essen?

00:11:03: Woran erkenne ich am besten selbst, dass ich emotional esse?

00:11:07: Also eine Waage, aber...

00:11:10: Indem ich eigentlich, indem ich merke, ich esse, obwohl ich das gar nicht will.

00:11:16: Also, indem ich das Gefühl habe, ich esse.

00:11:21: Und ich weiß aber irgendwie auch, das ist nicht richtig.

00:11:24: Ich brauche eigentlich gar nichts zu essen.

00:11:27: Also, emotionaler Hunger und echter Hunger unterscheiden sich ganz immens voneinander.

00:11:33: Emotionaler Hunger ist ein Hunger, der fühlt sich an wie Essen jetzt.

00:11:39: Und zwar jetzt.

00:11:41: Und der ist oft auch auf bestimmte Lebensmittelgruppen beschränkt.

00:11:46: Was Süßes, Schips, also...

00:11:49: Brokoli, jetzt gibt es selten.

00:11:51: Ist eher selten.

00:11:52: Also schon etwas, was ganz schnell auch verstoffwechselt werden kann.

00:11:56: Was auch schnell viel Energie gibt.

00:11:59: Und emotionaler Hunger kommt wieder.

00:12:02: Also wir kennen das alle, wenn wir so um die Süßigkeiten, Schubladekreisen

00:12:06: oder immer wieder einen Kühlschrank aufmachen

00:12:09: oder eigentlich müsste ich jetzt Staubsaugen oder wischen.

00:12:12: Ich esse mir noch einen Joghurt vorher.

00:12:14: Oder ich trink mir noch einen schönen Milchcafé.

00:12:17: Also, das ist so ein typisches Zeichen für emotionales Essen.

00:12:22: Also auch wirklich diese Prokrastinationssache.

00:12:26: Superbrot.

00:12:28: Prokrastination ist diese Aufschieberei.

00:12:32: Ich sage ja immer, in der Zeit, wo ich mein Studium in Klausuren geschrieben habe

00:12:39: oder Masterthesis geschrieben habe, Bachelor, was auch immer,

00:12:42: da war mein Haus nie so sauber wie da,

00:12:44: weil ich immer erst alles andere gemacht habe,

00:12:47: außer mich mit diesen Sachen zu beschäftigen.

00:12:49: Also sowas ist sehr typisch.

00:12:51: Und es ist auch ein tolles Thema für eine Folge.

00:12:55: Essen gehört einfach auch dazu.

00:12:57: Dieses "Ach, ich tue mir erstmal was Gutes schon im Vorfeld,

00:12:59: erstmal ich tue mir was Gutes, bevor ich dieses nervige da erledigen muss."

00:13:03: Also Belohnung.

00:13:04: Belohnung.

00:13:05: Belohnung, wie gesagt, zur Aufschieberei.

00:13:07: Wie erkenne ich das?

00:13:08: Ja, eben indem ich eigentlich schon weiß,

00:13:11: ich esse, obwohl ich keinen Hunger habe.

00:13:13: Weil echter Hunger, wie unterscheidet sich echter Hunger von emotionalem Hunger,

00:13:17: der kommt langsam.

00:13:18: Also ich habe vielleicht erst ein leichtes Gefühl,

00:13:20: also eine Leichtigkeit im Bauch,

00:13:22: und dann fängt der Bauch allmählich an zu knuren.

00:13:24: Ich bekomme vielleicht Kopfschmerzen, wenn es schon deutlich ist.

00:13:28: Und das ist so die Steigerung von echter Hunger,

00:13:31: von körperlichem Hunger, die nimmt zu,

00:13:33: dass die Intensität nimmt zu.

00:13:35: Echter Hunger ist sehr, sehr genügsam.

00:13:40: Das ist das, was ich vorhin erzählt habe mit dem alten Herrn.

00:13:43: Der hat einfach rohe Knoblauchzehen gegessen,

00:13:45: aus Hunger, den war das total egal.

00:13:48: Und wenn wir wirklich Hunger haben, ist uns relativ egal,

00:13:51: ob das ein Butterbrot ist oder Bratkartoffeln oder was was ich was.

00:13:54: Hauptsache, es gibt was zu essen.

00:13:56: Und wenn wir echten Hunger haben, haben wir selten Hunger auf Süßigkeiten.

00:14:00: Also wenn wir körperlichen Hunger haben,

00:14:02: denn sich nicht vermischt mit emotionalem Hunger,

00:14:04: dann haben wir Bock auf was richtiges, was uns wirklich nähert.

00:14:07: Und echter Hunger, das ist so der dritte Unterschied,

00:14:10: der ist, wenn wir was gegessen haben, vorbei.

00:14:12: Und wir sind danach in einer Stimmung,

00:14:14: wo wir einfach weitermachen können.

00:14:16: Wir sind satt und zufrieden.

00:14:18: Also wir sind wirklich zufrieden.

00:14:19: Irgendwann habe ich ja dann die Reißleine gezogen,

00:14:21: weil ich ja mit Joggen und Schwimmen nicht mehr hinterherkam,

00:14:24: wenn man täglich, ich sag mal, Schokitafelweise verputzt.

00:14:28: Konsequent nichts mehr, keine Schokie, keine Süßigkeiten.

00:14:32: Kalter Entzug.

00:14:34: Ich musste so manches Mal am Parkplatz umdrehen.

00:14:37: Was kann ich denn tun?

00:14:39: Also ich habe jetzt erkannt, da bin ich unglücklich mit.

00:14:42: Wegschließen, nichts einkaufen, Basis wissen.

00:14:45: Ja, das sind doch mal ganz, eigentlich gute Strategien,

00:14:49: nichts kaufen oder nicht übermäßig viel kaufen,

00:14:51: nicht übermäßig viel da haben,

00:14:53: einfach um die Reizschwelle zu erhöhen,

00:14:55: dieses Verhalten weiterzumachen.

00:14:56: Also je schwieriger es ist, an diesen Suchtstoff,

00:14:59: sag ich jetzt einfach mal zu kommen,

00:15:01: dass du weniger, oder das ist schwieriger,

00:15:06: wird es ja dieses Verhalten durchzuführen

00:15:08: und weiterzumachen, also wenn ich nichts zu Hause habe

00:15:10: und erst jetzt nicht so wie du einfach

00:15:12: bei dem Parkplatz gehen musst,

00:15:13: sondern wirklich erst mal ins Auto oder aufs Fahrrad setzen musst

00:15:16: oder erst mal ein Kilometer laufen musst.

00:15:18: Das verringert die Wahrscheinlichkeit, dass ich das tue.

00:15:23: Dann ist es ganz, ganz wichtig zu erkennen,

00:15:27: in welchen Situationen esse ich.

00:15:30: Also es geht auch da wieder um Achtsamkeit und Bewusstheit.

00:15:34: Welche Situation lösen bei mir eigentlich emotionales Essen aus?

00:15:39: Also welche Gedanken sind vorher da,

00:15:42: welche Emotionen sind vorher da

00:15:44: oder welche Situationen sind vorher da gewesen,

00:15:47: die dann dazu führen, dass ich emotional esse

00:15:50: oder welche Situationen, Gedanken, Emotionen erwarte ich.

00:15:53: Weil du hast gemerkt, man kann das eben auch im Vorfeld schon machen,

00:15:57: um sich für eine Situation quasi zu präparieren.

00:16:01: Das ist ganz wichtig.

00:16:03: Und der nächste Schritt ist dann zu gucken,

00:16:06: wie kann ich Gedanken, Emotionen, Situationen so modifizieren,

00:16:10: dass sie sich für mich nicht mehr so stressend anfühlen,

00:16:14: dass ich nicht das Gefühl habe,

00:16:16: ich muss diese Energie, die ich dabei wahrscheinlich verlieren werde,

00:16:20: wieder aufführen.

00:16:21: Es geht um Energie, Zufuhr.

00:16:24: Es geht darum, dass ich in diesen Situationen,

00:16:27: die ich befürchte oder die ich erlebt habe, Energie verliere

00:16:30: und über Essen hole ich mir Energie wieder rein.

00:16:33: Gut, das ist ja jetzt dann so ritualisiert.

00:16:36: Ich sage mal, ich habe 3 Mahlzeiten am Tag, da esse ich,

00:16:39: dazwischen esse ich dann halt emotional.

00:16:43: Genau.

00:16:44: Dann habe ich doch gar keinen Hunger mehr.

00:16:46: Also ich muss ja irgendwie jetzt darauf kommen,

00:16:48: wenn es nicht gerade mich total schon unglücklich.

00:16:51: Also es ist so wie bei einer Sucht,

00:16:53: man muss wirklich richtig am Boden sein.

00:16:55: Also Leidensdruck, der eigene Leidensdruck hilft eigentlich schon oft

00:16:58: um einen Veränderungswillen zu kommen.

00:17:00: Aber was du gerade gesagt hast, da möchte ich gerne nochmal

00:17:02: darauf zurückkommen, dieses "Ich esse 3 Mal am Tag",

00:17:04: das machen nicht viele Menschen 3 Mal am Tag wirklich Essen,

00:17:08: sondern emotionales Essen entsteht oft auch im Kreis einer Diät.

00:17:12: Also dadurch, dass viele, vor allen Dingen Frauen,

00:17:15: es gibt Männer natürlich auch, aber vor allen Dingen Frauen

00:17:18: haben ja einen unglaublichen Druck, Schönheitsdruck,

00:17:21: besonders oder möglichst schlank zu sein, möglichst schnell

00:17:24: nach den Kindern wieder schlank zu werden und und und.

00:17:27: Genügend Gründe, um möglichst schlank zu sein und die versagen sich das Essen.

00:17:32: Und dieser Verbot des normalen Essens führt,

00:17:38: die SES-Verbot des normalen Essens führt dazu,

00:17:42: dass in mir so eine Art Trotz- und Reaktanz entsteht.

00:17:45: Alles was verboten ist, wird ja viel spannender.

00:17:49: Also heißt normalerweise während einer Diät

00:17:52: oder während einer Ernährungsumstellung,

00:17:55: wie das jetzt auch mittlerweile schön genannt wird,

00:17:57: werden ja sowas wie Süßigkeiten und Chips oder Pommes,

00:18:02: Fast Food, total vertreufelt.

00:18:04: Und alles das, was eben in diese Verbotsecke geschoben wird,

00:18:08: löst einen unglaublichen Reiz aus.

00:18:11: Und das ist auch etwas, sich alles zu erlauben.

00:18:14: Also wenn man präventiv gegen emotionales Essen

00:18:17: oder mit emotionalem Essen umgehen möchte,

00:18:20: ist es wirklich, sich innerlich die Erlaubnis zu geben,

00:18:23: dass alles erlaubt ist.

00:18:25: Es geht nicht darum, irgendetwas auszuschließen.

00:18:27: Es geht darum, ein vernünftiges Maß zu finden.

00:18:30: Und wenn ich jetzt schon bei regelmäßigen Mahlzeiten einbaue,

00:18:36: also sprich mit einem Frühstück, mit meiner Lieblings-Obsorte,

00:18:40: mit ja, also Marmeladenbrot sag ich mal,

00:18:43: warum auch nicht in den Tag hinein starte,

00:18:47: dann ist halt auch nach der erst getanen Arbeit

00:18:50: oder nach der nächsten Pause nicht sofort nötig,

00:18:54: wieder irgendwas anderes zu essen.

00:18:56: Weil ich ja erst mal auch mit einem guten Energiekonto gestartet bin.

00:18:59: Also ich meine in der TCM ist es, die sagen,

00:19:02: man soll wirklich richtig gut Frühstücken.

00:19:04: Jetzt ist nicht jeder ein guter Frühstücker, das muss auch nicht sein.

00:19:07: Aber sich selbst bewusst werden, was bin ich für ein Mensch?

00:19:11: Brauche ich morgens ein ausgiebiges Frühstück

00:19:14: oder reicht es, wenn ich um 11 Uhr anfange,

00:19:16: brauche ich morgens nur ein Kaffee?

00:19:18: Also diese ganzen Ernährungsregeln, die uns ja überfluten

00:19:23: und die ja teilweise total konträr zueinander sind,

00:19:26: die mal außen vorzulassen und sich selbst wahrzunehmen,

00:19:30: die eigenen Körpersignale zu spüren.

00:19:32: Hunger, wann habe ich Hunger, wann habe ich worauf Hunger,

00:19:35: wie fühlt sich bei mir eigentlich angenehme Sättigung an,

00:19:39: wie fühlt es sich an, wenn ich angenehm hungrig bin

00:19:42: und wie fühlt es sich an, wenn ich unangenehm hungrig bin.

00:19:44: Auch das sind Unterschiede, darauf wieder zurückkommen

00:19:47: und sich in diesem Erlaubnis alles zu essen zu dürfen,

00:19:51: dann, wenn ich Hunger habe und aufhören zu können

00:19:53: und zu wollen, wenn ich satt bin, weil ich weiß, ich bekomme was wieder.

00:19:57: Das ist das Wichtigste.

00:19:59: Und ich sage mal, es sind ja auch viele Rituale vielleicht da.

00:20:04: Ich sage mal, zu essen gehört ja schon irgendwie ein Nachtisch,

00:20:07: was auch immer, wenn ich kann ja, ich nenn es jetzt mal,

00:20:11: Tanzen statt Stopfen.

00:20:13: Also wenn ich mir mein Snickers nach dem Mittagessen kann,

00:20:16: ich kann ja vielleicht durch etwas anderes durch ein Spazier ersetzen,

00:20:20: weil ich satt bin, ich ja vermutlich schon.

00:20:23: Ja, oder man kann sich auch sagen, auch das Snickers muss das jetzt noch sein.

00:20:27: Also immer diese, das haben wir in der Folge Stress gehabt,

00:20:31: ich muss jetzt noch das Snickers essen, weil es jetzt da ist

00:20:33: und das gehört dazu, diese Routine.

00:20:36: Es gibt zu jedem Nachmittag oder zu jedem Essen ein Nachtisch,

00:20:39: sondern brauche ich das jetzt wirklich, will ich das jetzt wirklich

00:20:42: oder gibt es was anderes, was ich jetzt lieber möchte?

00:20:45: Also wir sind ja oft in so diesen Routinen so stark eingebunden,

00:20:49: ganz egal, ob das Arbeitsroutine sind, Essroutine.

00:20:52: Und da auszubrechen und wieder bewusster zu werden

00:20:55: für den individuellen Tag, für die individuelle Zeit.

00:20:58: Ist das jetzt wirklich das, was ich will?

00:21:01: Jetzt hast du ja gerade gesagt, man soll sich das bewusst machen.

00:21:04: Ja, wie mache ich das bewusst?

00:21:06: Ich sage mal, ich stecke ja in der Mühle drin,

00:21:08: setze ich mich jetzt an einen Tisch, schreibe das auf

00:21:11: oder ich, ganz praktisch.

00:21:15: Das kann helfen, dass man das mal aufschreibt,

00:21:17: also was man so über Tag ist, aber ohne sofort mit dem Blick drauf,

00:21:22: oh, das muss ich sein, das ist ein Togengopf dahinter gemacht.

00:21:24: Ja, genau, sondern wertfrei aufschreiben,

00:21:26: eben in so eine Beobachterposition zu kommen.

00:21:28: Wie sieht mein Essen gerade aus, wie und wann?

00:21:31: Und da gibt es tatsächlich richtige Essprotokolle,

00:21:33: die kommen aber tatsächlich aus der, ja ich sage mal,

00:21:36: aus der Therapie von Essgestörten, wo auch wirklich schon,

00:21:39: also da wird es ja natürlich auch erkannt,

00:21:41: oder da wurde das erkannt,

00:21:43: dass Emotionen einen enormen Zusammenhang

00:21:46: mit dem eigenen Esspann erhalten haben.

00:21:48: Und da kann man tatsächlich mal sich einfach überlegen,

00:21:51: in welcher Stimmung habe ich gegessen,

00:21:53: was habe ich gegessen, warum habe ich aufgehört zu essen,

00:21:58: das kann man für sich so halten, je nachdem,

00:22:01: wie, ich sage mal, wie ausführlich man das für sich auch gestalten möchte.

00:22:06: Das wäre eine Sache, man kann aber zum Beispiel sich auch mal

00:22:10: vornehmen, eine Mahlzeit am Tag vielleicht schweigen zu essen.

00:22:15: Es ist einfacher, wenn man nicht in der Familie ist,

00:22:18: das ist mir völlig klar, das muss auch nicht jeden Tag sein,

00:22:21: aber einfach vielleicht mal sagen,

00:22:23: oder damit anfangt einmal in der Woche,

00:22:25: eine Mahlzeit essen wir mal schweigend.

00:22:27: Abgestimmt mit dem Familienrat,

00:22:29: und wenn ich daran teilnehmen möchte, auch ohne Zwang,

00:22:31: das soll ja was Leichtes sein, gerade auch für Kinder,

00:22:33: dass das nicht so irgendwie etwas Verschreckendes ist,

00:22:37: und dadurch mal wirklich bewusster essen,

00:22:41: weil wir nehmen gar nicht mehr wahr.

00:22:43: Wenn du mit deinen Kindern und deiner Frau am Tisch sitzt,

00:22:46: dann nimmst du nicht mehr wahr, welche Temperatur hat das Essen eigentlich,

00:22:49: also sei dann, du verbrennst dich,

00:22:50: du nimmst nicht mehr wirklich bewusst wahr,

00:22:52: welche Konsistenz hat das, welche Geschmacksnuance,

00:22:54: und sind noch dabei.

00:22:56: Schmeckt die Gurke jetzt besonders gut oder schlecht?

00:22:58: Genau, besonders frisch oder eben nicht.

00:23:01: Das hat ja sehr viel Funktion auch übernommen, was ja auch in Ordnung ist, aber dieses sich

00:23:08: wieder bewusst machen, was ess ich da gerade eigentlich und wie schmeckt das und wie fühlt

00:23:13: sich das an?

00:23:15: Das hilft auch so diesen ganzen Essensvorgang zu deautomatisieren, wie auch immer man das

00:23:23: nennen soll.

00:23:24: Dass das wieder zu einem bewussten Vorgang wird.

00:23:26: Dass Essen wieder zu einer wirklichen Tätigkeit wird und nicht nebenbei gezockt wird, Fernsehe

00:23:32: geguckt wird oder oder oder.

00:23:34: Ja, es fängt ja schon an.

00:23:36: Zeitung lesen oder Podcast hören oder einfach immer nebenbei etwas machen oder das Essen

00:23:42: zum nebenbei zu machen.

00:23:43: So rum ist es ja dann.

00:23:44: Das verdreht sich.

00:23:45: Gut, jetzt gibt es jemanden wie dich, der könnte jemanden an die Hand nehmen.

00:23:51: Es gibt ohne Ende Literatur bestimmt dazu.

00:23:54: Man kann ja auch mal im Netz gucken und allen voran natürlich uns.

00:23:59: Wir dressieren uns ja von Anfang an da drauf.

00:24:02: Wir dressieren unsere Kleinsten da drauf.

00:24:05: Also es ist ja eine Flut an Süßen oder Saurim.

00:24:10: Ja, so wie ...

00:24:15: Ja, du trinkst.

00:24:16: Es gibt ja nicht nur emotionales Essen, sondern auch emotionales Trink.

00:24:21: Ja, emotionales Verschlucken.

00:24:22: Ja, ich trinke auch noch mal einen Schluck.

00:24:24: Das ist auch was ganz Spannendes.

00:24:25: Es gibt ja ...

00:24:26: Also ich habe ja auch als Logopäde lange gearbeitet.

00:24:28: Es gibt auch psychogene Dysphagien, dass man aufgrund von psychischen Störungen nicht mehr

00:24:33: schlucken kann oder eine Schluckstörung entwickelt.

00:24:35: So im übertragenen Sinne, ich will nichts mehr schlucken.

00:24:39: Ah ja, ich möchte noch mal ...

00:24:43: Du warst gerade beim dressieren.

00:24:45: Ja, genau.

00:24:46: Die Kinder dressieren wir ja da drauf.

00:24:48: Wie können wir das verhindern oder zumindest so in geregelte Bahnen bringen, dass die eben

00:24:56: von Anfang an lernen, was Essen ist?

00:25:00: Oder ist es ...

00:25:03: Ich glaube, sie müssten es wahrscheinlich gar nicht lernen.

00:25:06: Kinder können es ja wieder schon von Anfang an.

00:25:09: Ja.

00:25:10: Aber wir verändern sie natürlich dann ganz schnell.

00:25:12: Und dann ist das ja, weiß ich nicht, macht die Hausaufgaben, gibt's Gummibärchen.

00:25:17: Ja, genau.

00:25:18: Das ist das große Problem.

00:25:19: Also wir leben erst mal vor, wir können ja ...

00:25:21: Es gibt ja diesen tollen Spruch, du erziehst nicht, sondern du lebst vor.

00:25:25: Wenn wir selber oder wenn die Kinder bei uns beobachten oder an uns beobachten, dass

00:25:31: wir uns wegen jedem Mist was zu essen in den Mund schieben, dann ist das natürlich etwas,

00:25:36: was die Beobachten in sich aufnehmen, dass das vollständig und vollkommen normal ist.

00:25:40: Wenn die Kinder beobachten, auch mal mal steht immer kritisch vorm Spiegel und mag sich

00:25:44: nicht oder sagt ständig, ich darf nicht essen, ich will nicht essen, ich bin auf die

00:25:47: Ad, dann nehmen die Kinder das auf.

00:25:49: Und das Dritte ist, wir fangen ja irgendwann oder manchmal sind es die Eltern, manchmal

00:25:57: auch die Großeltern, ein Kind ist auf dem Boden gefahren, hat sich Knie aufgeschürft,

00:26:01: hier hast ein Lolli, dann tut's nicht mehr so weh.

00:26:03: In den seltensten Fällen ist es die Salami, ja, aber gut, bei manchen Nissen ist es auch

00:26:09: eine Salami oder einen Knochen, also so einen knorren, so einen Abnag.

00:26:14: Das Kind mit diesem röhrenden Knochen, das ist schon viel besser, aber vielleicht war

00:26:28: das besser.

00:26:29: Also Kind ist hingefallen, vor allem bei Großeltern höre ich raus, machen Eltern weniger.

00:26:32: Doch, genau so, also das ist tatsächlich dieses, du kriegst, also das eine ist, ein Kind mit

00:26:38: Süßigkeiten zu belohnen oder das Problem ist ja eben wie du gerade schon gesagt hast,

00:26:44: also die Regale sind voll, du kannst Kinder nicht an Süßigkeiten, an Zucker vorbeiziehen,

00:26:49: sondern versuchen, ein gesundes Maß mit denen zu finden.

00:26:52: Und es liegt wirklich in all diesen Worten, die Kraft, versuchen, gesundes Maß zu finden.

00:26:59: Es ist wirklich ein Ritt auf der ich empfinde das mit einem Kind in dem Alter von sieben

00:27:05: als wirklich als sehr schwierig.

00:27:07: Denn Karneval nehmen wir mal, es wird so viel ...

00:27:10: Hallo, Wien ist gerade vorbei, kommt Weihnachten, dann kommt Karneval.

00:27:14: Karneval, dann kommt Ostern.

00:27:15: So, im Sommer wird ständig gesagt, ah, so warm essen wollen Eis, du kannst auch ruhig

00:27:19: ein Eis essen, ne.

00:27:20: Und es hat immer was mit Essen zu tun.

00:27:23: Und dann zu sagen, finde ein eigenes vernünftiges Maß ist halt schwer, das heißt du als Elternteil

00:27:30: bist in der Verantwortung zu sagen, okay, es gibt Süßigkeiten, davon kannst du auch

00:27:35: essen, sodass nicht ein Verbot entsteht.

00:27:37: Aber sodass auch nicht der Reiz so hoch ist, dass dann nachher heimlich genascht wird

00:27:43: oder so.

00:27:44: Aber auch ein Maß zu finden, dass die Kinder außer Süßigkeiten auch noch etwas "gesundes"

00:27:50: in Anführungsstrichen essen, sprich was Gemüseobst und was auch immer dazugehören soll.

00:27:55: Ja, aber es ist schwierig, ne.

00:27:58: Ja, das ist total schwierig.

00:28:00: Man kann aber zum Beispiel damit anfangen meines Erachtens, wenn man sowas wie irgendwelche

00:28:06: Frühstücksterealien, die starke Zucker sind, gar nicht erst einführt.

00:28:10: Das gibt es einfach nicht, weil damit würde schon anfangen, dass man das Frühstück

00:28:14: als Nahrung aufwertet, wenn man da drauf achtet oder sämtliche Hauptmalzeiten dadurch aufwertet,

00:28:22: dass eben da möglichst unverarbeitete Lebensmittel möglichst.

00:28:26: Also ich bin überhaupt niemand, der das irgendwie verteufelt.

00:28:30: Aber eben da nicht in diese, darf ich irgendwas nennen, "Foodloopsfalle" fällt.

00:28:35: "Foodloopsfalle" finde ich einfach ein schönes Wort.

00:28:37: Find ich auch ein schönes Wort.

00:28:38: Wir müssen es fast erklären in einem kleinen Exkurs oder machen wir das unten.

00:28:42: Machen wir unten.

00:28:43: Sonst haben wir nicht so viel Zeit.

00:28:44: Und Mittags zum Mittagessen ist jetzt egal, ob man mittags was warm ist oder was kalt ist,

00:28:50: ist auch da zu schauen, dass es nicht unbedingt ein Schokokroissong gibt, sondern einfach

00:28:55: ein, von mir aus ein normales Brötchen, aber da diese ganzen Extras rauszulassen und sich

00:29:01: das zum Beispiel für einen Wochenende aufzuheben.

00:29:03: Da gibt es dann halt mal ein Schokokroissong oder da gibt es dann halt mal das Brötchen

00:29:07: mit Nutella oder so.

00:29:08: Dass wir das vorleben und wir aber auch tatsächlich den Widerstand des Kindes aushalten, weil

00:29:14: das gehört dazu.

00:29:15: Weil das Kind wird Widerstand zeigen, weil es gibt immer Kinder, die jeden Tag in die

00:29:19: Schule ein Nutella Brot mitnehmen.

00:29:21: Gut, da muss ich das erklären, warum ich das nicht möchte und ich muss den Widerstand

00:29:25: des Kindes aushalten.

00:29:26: Kinder sind ja jetzt am Ende die Brücke zu erklären.

00:29:30: Es geht ja erst mal um uns auch und auch dort, Kollege bringt zum Geburtstag seinen Kuchen

00:29:36: mit.

00:29:37: Das ist immer im Alltag sehr, sehr viel, was auch, ich fasse es jetzt mal unter dem Begriff,

00:29:43: emotionales Essen.

00:29:44: Es ist ja im Grunde rotiniertes oder ritualisiertes Essen.

00:29:49: Die wenigsten treffen sich ja auch zu einem, ich sag jetzt mal, Pärchendate zum Spazieren

00:29:55: gehen.

00:29:56: Genau, man hat immer irgendeinen Essen und die ganze Hänge auch Industrien dran wollen

00:30:01: wir jetzt.

00:30:02: Absolut.

00:30:03: Ich lebe ja nicht in Essakäse.

00:30:07: Nach einem stressigen Tag fuhre ich auch schon mal ein paar Cashewkerne zu viel.

00:30:11: Also ist ja im Grunde nur eine Verlagerung der Sucht, will ich es jetzt mal.

00:30:17: Müsste er bei erlaubt sein?

00:30:18: Ja, es geht ja auch da.

00:30:20: Finde das Maß.

00:30:21: Also du sitzt da jetzt vor mir, du hast, ich würde sagen, Idealfigur für einen Mann.

00:30:27: Strapf trage ich doch schwarz heute, ich habe gedacht.

00:30:29: Perfekt.

00:30:30: Also das ist das Maß finden.

00:30:36: Und wenn es dann eine Handvoll Nüsse mehr sind, wenn du normalerweise verbunden bist

00:30:42: mit den Körpersignalen deinem Körper, dann wirst du vielleicht auch merken, wenn du diese

00:30:45: fünf Nüsse oder zwei Händevoll Nüsse mehr gegessen hast, dann wirst du vielleicht am

00:30:52: nächsten Tag vielleicht den Benachtisch gar nicht wollen, weil da ist noch genug Energie

00:30:56: da.

00:30:57: Und im Sommer auf einer Ratur mal ein Eischen, gehört ja dann doch dazu.

00:31:03: Absolut.

00:31:04: Aber wir sollten vielleicht darauf hinweisen, dass wenn jemand in diesem emotionalen Essen

00:31:09: so gefangen ist, dass das wirklich lange dauert, sich davon oder lange dauern kann,

00:31:14: sich davon zu befreien.

00:31:15: Weil das ist unglaublich tiefsitzend und das hat oft auch sehr viele tiefe psychische Themen,

00:31:22: warum man das macht.

00:31:23: Ja, bei allem Spaß, den wir jetzt hier reingebracht haben.

00:31:26: Es wird da draußen auch einige geben, die uns jetzt zuhören und sagen, klingt ja so

00:31:30: leicht.

00:31:31: Wie komme ich denn da raus?

00:31:33: Ist das ja nicht so von jetzt auf gleich, ein Hebel umgelegt, ab heute ess ich nur noch

00:31:39: unemotional.

00:31:40: Ja, das ist genau richtig.

00:31:43: Also das ist wirklich etwas, was seine Zeit braucht, was Geduld braucht und was auch

00:31:49: einige Kompetenzen braucht, also Selbstkompetenzen.

00:31:54: Wie ich vorhin schon mal gesagt habe, ist ja so, dass Essen oder dass zu viel Essen oft

00:31:59: auch einen Ausdruck von Diäten oder von einem Ernährungsverhalten, was eigentlich dazu

00:32:06: führen soll, dass ich abnehme, dass ich schlanker werde.

00:32:09: Und das setzt ja auf einem Selbstbild auf.

00:32:12: Was heißt so, wie ich jetzt bin, bin ich nicht gut genug.

00:32:15: Ich muss schlanker sein, damit ich erfolgreicher bin oder erfolgreicher bei dem Partnerwahl

00:32:23: bin oder wie auch immer.

00:32:24: Und ich sage immer, Übergewicht ist ein Symptom und nicht die Ursache.

00:32:31: Und ich muss schauen, für was steht dieses Übergewicht.

00:32:35: Und das kann ein sehr langer Prozess sein.

00:32:40: Das kann vor allen Dingen auch ein schmerzhafter Prozess sein.

00:32:43: Und das ist oft auch ein Prozess, durch den man nicht unbedingt alleine gehen kann, weil

00:32:49: man einfach Anleitung braucht, sich selbst liebevoller zu führen.

00:32:54: Also es geht vor allen Dingen bei dem Thema Essen.

00:32:57: Es geht ganz, ganz viel um Selbstakzeptanz, um Selbstliebe und nicht in Form von Egoismus

00:33:03: oder von Egozentriertheit, sondern wirklich davon, dass man sich in seinem eigenen Sein

00:33:11: so annimmt, wie man ist.

00:33:14: Und aufhört sich durch dieses Ich muss anders sein, immer abzulehnen.

00:33:19: Also ich erfahre das ganz viel in den Coachings, dass Frauen ganz tiefe Ablehnung gegen sich

00:33:24: selbst und gegen den Körper haben, dass sie sich gar nicht mehr im Spiegel anschauen wollen

00:33:28: oder ein riesengroßes Scham auch empfinden gegenüber den Partnern oder eben, wenn sie

00:33:35: nicht verliert sind, ein Partner zu finden für ihren Körper.

00:33:38: Und Scham ist ja mit eines der unglaublich unangenehmsten Gefühle, was ja dann diesen

00:33:44: ganzen Kreislauf aus emotionalem Essen aufrechterhält.

00:33:48: Und immer wieder neu befeuert sozusagen.

00:33:50: Und immer wieder am Leben hält.

00:33:53: Also sprich, wenn ich in so einer Situation bin, muss man sich öffnen, dass er schon

00:34:00: mal der erste große Schritt Partnerin, Partnerfreundin, Freund, also jemanden einbeziehen, der einem

00:34:06: nah ist oder ich sage mal ein professioneller, das ist ja relativ niedrigschweller.

00:34:11: Man muss da einfach wirklich nicht bezahlen groß.

00:34:13: Es gibt ja auch erst mal zum Einstieg, wenn man mal im Internet guckt, es wird ja von

00:34:20: Krankenkassen angeboten, sich dort Hilfe zu holen.

00:34:23: Ja, das Problem ist bei den Krankenkassen, die Ernährungsberatung zumindest bei der

00:34:27: Krankenkasse ist sehr esplanlastig.

00:34:30: Und da ist tatsächlich die psychologische Komponente des Essens ganz, ganz wenig berücksichtigt.

00:34:36: Und das ist echt eine große Kritik, die viele Menschen haben, die auch eben in der Ernährungspsychologie

00:34:41: arbeiten, dass die sagen, diese Angebote der Krankenkasse, man hat ja glaube ich ein paar

00:34:46: zwei, drei Ernährungsberatungsangebote oder Beratungstermine frei, die sind halt auch

00:34:53: sehr direktiv.

00:34:54: Also sprich, da sitzt jemand vor mir und sagt, okay, sie dürfen drei Kartoffelmittags und

00:34:59: dann am besten, also jetzt bei übertrieben und ganz plastisch gesagt drei Kartoffeln,

00:35:04: Gemüse und vielleicht ein bisschen eine Eiweißquelle oder da sitzt jemand, sie müssen mehr Eiweiß

00:35:08: essen.

00:35:09: Und da ist viel mit diesem Druck, sie müssen und es gibt wieder Regeln.

00:35:12: Ja, da wird es dann wieder zu so einem Rechenschieberkalender irgendwas essen und das funktioniert ja in

00:35:18: den seltensten Fällen.

00:35:19: Das funktioniert in den seltensten Fällen, weil eben dieses, das Gefühl oder die Problematik,

00:35:26: die dahinter steckt, die Ursache, die wird überhaupt nicht tangiert.

00:35:30: Bei diesen Ernährungsberatung nochmal, Übergewicht oder emotionales Essen ist ein Symptom.

00:35:36: Ist ein Symptom für die mangelnde Fähigkeit mit den eigenen Emotionen umzugehen.

00:35:40: Ist ein Symptom dafür, dass ich nicht in der Lage bin, Strategien zu anzuwenden, die

00:35:49: mich anders in die Zufriedenheit bringen.

00:35:54: Mal so ganz blöd gesagt.

00:35:55: Nein, blöd ist das nicht, Michael.

00:35:59: Okay.

00:36:00: Nein, aber wir kommen auf jeden Fall bestimmt irgendwann dahin zurück.

00:36:04: Wir haben schon mal viel gelernt zum Thema emotionalem Essen.

00:36:08: Unsere Ruhe im Gewusel sofort durch Startertipps, Michael.

00:36:13: Das macht dort beim nächsten Mal mit einem Korken im Mund.

00:36:16: Kann ich direkt, haben wir einen Korken?

00:36:18: Ach so, deswegen sagst du nächstes Mal, weil ich keinen Korken griff.

00:36:22: Natürlich.

00:36:23: Du kannst auch beide Finger in den Mund stecken und dann Ruhe in den Gerusel sofort durch Startertipp.

00:36:29: Ruhe in den Gerusel sofort durch Startertipp.

00:36:32: Du hast eine ziemliche Rückverlagerung, du solltest mal zum Europäen.

00:36:36: Auskringen wir hin.

00:36:37: Das machen wir dann nächstes Mal.

00:36:39: Wir werden jetzt aber erst mal sofort durchstarten.

00:36:43: Ruhe im Gewusel durch Startertipps, Michael, deine Stimme.

00:36:46: Ja, hör zu, versuch, probiert es aus.

00:36:49: An dieser Stelle vielleicht noch mal gesagt, es ist wirklich ein Ausprobieren.

00:36:53: Ärgert euch nicht, wenn es nicht sofort klappt oder wenn ihr das Gefühl habt, das passt überhaupt

00:36:57: nicht zu mir.

00:36:58: Es sind wirklich alles Ideen und einfach mal ausprobieren und dadurch mal eine neue Bewusstheit

00:37:03: dafür schaffen.

00:37:04: Seht das alles ein bisschen locker?

00:37:06: Ja, Michael, unsere Wusel und Zwartern.

00:37:10: Was gibt es denn als sofort durch Startertipp?

00:37:14: Also der erste wäre, um das Ganze sich ein bisschen bewusster zu machen, sich vor jedem

00:37:20: Essen mal zu fragen, habe ich jetzt wirklich Hunger.

00:37:24: Das wäre der erste Tipp.

00:37:26: Also nur diese Frage sich zu stellen, habe ich jetzt wirklich Hunger, also körperlichen

00:37:31: Hunger.

00:37:32: Die zweite Frage und das wäre der zweite Tipp, wäre sich dann die Frage zu stellen, wenn

00:37:39: die Antwort "Nein" ist, eigentlich habe ich gar kein Hunger.

00:37:43: Welches Bedürfnis steckt wirklich dahinter?

00:37:45: Also sich wirklich bewusst zu machen, hier will ich gerade mit Essen irgendetwas settigen,

00:37:54: irgendetwas stillen, was aber nicht durch Essen gestellt werden kann.

00:37:59: So, das wären diese ersten beiden Tipps.

00:38:02: Also sich wirklich mal einmal kurz einhalten oder innen zu halten, habe ich wirklich Hunger.

00:38:07: Und wenn nein, welches Bedürfnis steckt sonst dahinter?

00:38:11: Ja, klingt super, kommt man leicht dran.

00:38:14: Kommt man leicht dran.

00:38:15: Und kann man bei jedem Eis, kann man sich bei allem schon, bei kleinen Essenseinheiten

00:38:19: fragen und auch bei den großen.

00:38:21: Genau, und ganz wichtig.

00:38:22: Ich gehe hier nicht darum, wenn jetzt "Nein" kommt, dass ich mir sofort sage, okay, dann

00:38:25: darf ich nicht essen, dann baut sich dann Druck auf, weil es ist ja bislang meine Strategie

00:38:29: gewesen, das Bedürfnis, was da ist, mit Essen zu stillen.

00:38:33: Und wenn ich jetzt auf einmal sage "Nein", dann entsteht ein Druck und da führt anschließend

00:38:37: dazu, und das ist das Schlimme und das Gefährliche, dass so eine Art auch Essanfall entstehen

00:38:42: kann.

00:38:43: Also dann schiebe ich das vielleicht für ein, zwei Stunden und dann hau ich mir das

00:38:45: Doppelte von dem rein, was ich eigentlich wollte.

00:38:47: Also nicht darauf hin direkt sagen "Ich esse nicht", sondern nur erst mal sich hinterfragen,

00:38:56: nur bewusst machen und sich dadurch ein Stück weit selber kennenlernen.

00:39:00: So, weil es werden wiederkehrende Bedürfnisse sein.

00:39:03: Es werden wiederkehrende Antworten sein und dann weiß man schon, okay, das sind also

00:39:08: Emotionen, die mich immer wieder triggern.

00:39:11: Der dritte Tipp wäre eher in Vorbereitung des Essens, sich mal zu fragen.

00:39:18: Das ist nicht immer möglich.

00:39:19: Deswegen sage ich nicht einmal am Tag oder vor jeder Mahlzeit oder einmal in der Woche,

00:39:22: sondern immer mal wieder, wenn man in der Lage ist, sich selbst Essen zuzubereiten, worauf

00:39:28: habe ich wirklich Hunger.

00:39:30: Ist es was Warmes oder was Kaltes, was Deftiges oder was Süßes, was Hartes oder was Weiches?

00:39:37: So mal hinein zu fühlen, worauf habe ich denn eigentlich Hunger?

00:39:42: Weil das machen wir oft auch nicht.

00:39:44: Manche haben sogar Essenspläne, weil die sagen "Ich kaufe nur einmal in der Woche

00:39:47: ein", also wird das gegessen, was ich geplant habe.

00:39:49: Oder "Naja, gut, also ich bin ja auch in so einem Alltag, da wird auch was gemacht,

00:39:54: was schnell geht, was vielleicht für zwei Tage reicht und was so halbwegs jedem schmeckt."

00:39:59: Nudeln geht immer.

00:40:01: Nudeln geht immer, genau.

00:40:03: Aber auch da ist wieder so dieses "Sich selbst wieder besser fühlen lernen", was möchte

00:40:11: ich eigentlich?

00:40:12: Und dann mal gucken, kann ich das vielleicht als nachtisch einbauen, falls es was Warmes

00:40:16: oder was Süßes ist oder was, dass ich einen Teil davon vielleicht mit integriere in die

00:40:24: Mahlzeit.

00:40:25: Ja, und der vierte Tipp wäre mal zu spüren, wie fühlt sich eigentlich in mir Hunger an?

00:40:32: Körperlicher Hunger.

00:40:33: Und wie baut er sich auch?

00:40:35: Also wirklich mal auch da in die Bewusstheit zu kommen, wie steigert sich mein Hungergefühl.

00:40:42: Viele von uns haben ja auch so eine Abneigung gegen Hunger.

00:40:45: Oder gerade viele, die auch dieterprobt sind, haben wirklich eine absolute Aversion gegen

00:40:54: das Hungergefühl.

00:40:55: Weil man mal zwei Tage nichts gegessen hat, um paar Kilos loszulernen.

00:40:57: Ja, weil das so schrecklich ist, weil das so als sehr leidvoll empfunden wurde, hat man

00:41:00: das auch als sehr leidvoll abgespeichert.

00:41:03: Dabei ist Hunger per See, wenn man mal ein bisschen Hunger hat, nicht schlimm ist.

00:41:07: Es knurrt der Magen.

00:41:08: Sobald es übergeht in diesen übersteigerten Hunger, sprich man hat ein flaues Gefühl, man

00:41:14: fühlt sich nicht mehr wohl, man friert oder man bekommt Kopfschmerzen, das ist zu lange

00:41:18: gewartet.

00:41:19: Aber wie fühlt sich, ich sag mal, noch angenehmer gesunder Hunger an, der mir zeigt, ey,

00:41:24: du musst einmal ich was essen?

00:41:26: Ja, sprich sich also mal einen Tag Zeit nehmen, morgens einfach mal nichts essen oder vielleicht

00:41:31: die erste Maizeitsüge noch zu nehmen und dann muss man ja warten, bis man mal Hunger

00:41:34: bekommt.

00:41:35: Genau, genau.

00:41:36: Und nicht so, ich esse um acht, um eins und um sechs, sondern ich warte mal, wann der

00:41:40: Hunger kommt und esse dann und schau auch vielleicht mal, wie man dann das Essen schmeckt.

00:41:44: Weil mit so einem gesunden Hungergefühl wird das Essen ganz anders wahrgenommen und schmeckt

00:41:50: man noch ganz anders.

00:41:51: Und der fünfte Tipp, der sich eigentlich daran anschließt ist, wie fühlt sich angenehme Sättigung

00:41:58: an?

00:41:59: Also wann macht es in mir ein Gefühl, wo ich nicht übersatt bin, sondern wo ich sage,

00:42:06: der Hunger ist weg, ich habe ausreichend Energie, ich kann das jetzt stehen lassen.

00:42:11: Und das ist ganz, ganz schwierig für viele, die gelernt haben, sich Portionen abzuwiegen

00:42:17: oder zu sagen, ich mache einen Teller voll und das reicht, dann die Portionen habe ich

00:42:23: mir verdient in dem Sinne.

00:42:25: Ich selber kann sagen, ich war überrascht, wie schnell ich eigentlich satt bin und dann

00:42:31: kam aber eine Stimme in mir, weil ich bin ja auch sehr dieterprobt, deswegen kann ich

00:42:35: glaube ich auch so viel davon erzählen.

00:42:37: Dann kam so eine Stimme, das kann doch nicht sein, das ist viel zu wenig.

00:42:40: Wie sollst du denn mit dem essen bis, wie über den Tag kommen?

00:42:45: Du hast jetzt noch drei Stunden, in denen du nicht essen kannst und dann kommt nämlich

00:42:50: wieder, dann kriegst du nachher Hunger.

00:42:51: Aber wenn man dann in Zwiehsprache gehen kann, ja Hunger ist nicht schlimm, oder ich kann

00:42:55: mir zwischendurch eine Banane essen.

00:42:57: Aber dieses wann bin ich eigentlich Sattgefühl, angenehm Sattgefühl wieder kennenzulernen,

00:43:02: ist ganz, ganz wichtig.

00:43:03: Mittlerweile kann ich wunderbar Essen stehen lassen, ich kann sogar das vom Restaurant in

00:43:07: eine Plastikschüssel füllen lassen, auch wenn mein ökologisches Herz wirklich weint,

00:43:13: aber ich esse es nicht mehr auf, bloß weil ich denke, ach morgen schmeckt es nicht mehr.

00:43:18: Muss man ja essen, was soll die Köchin hinten denken oder der Koch?

00:43:22: Genau, irgendwie sowas.

00:43:23: Also ich möchte mir selber das nicht mehr antun, dass ich mich überfressen anfühle,

00:43:27: weil das ist kein schönes Gefühl und auch das hält diesen ganzen Kreislauf wieder aufrecht,

00:43:31: dann habe ich das Gefühl, ich habe mir wieder zu viel gegessen, morgen muss ich dafür

00:43:35: über drei Stunden Sport machen oder morgen darf ich dafür gar nichts essen.

00:43:38: Ich komme wieder in diese Verzichtspirale, die dann wiederum dazu führt, dass ich viel

00:43:43: mehr Hunger habe, viel mehr Reiz auf etwas zu essen habe.

00:43:48: Da können wir auch eine eigene Sendung drüber machen, wie die Ähten eigentlich über Gewicht

00:43:53: triggern und beibehalten.

00:43:57: Na, da gucken wir mal.

00:43:58: Jetzt haben wir ja eine ganze Handvoll fünf tolle, sofort Durchstattertipps, Maike.

00:44:04: Tja, auf den ganzen Glücksstress hier mit dir.

00:44:08: Jetzt erstmal einen, ich hätte jetzt gesagt Tee oder ich Tee habe ich jetzt gerade nicht

00:44:14: da.

00:44:15: Du kannst ruhig dazu stehen, dass du Kaffee trinkst.

00:44:16: Ich schenk schon mal ein Wasser ein.

00:44:18: Mit Kohlensauber auch noch.

00:44:20: Da, ja doch, das Weite, den Magen, das viel Platz für ganz viele Doppelkeekse.

00:44:25: Musst du erstmal entspannen, dass du Doppelkeeks denkst du jetzt an Schokolade?

00:44:30: Ist ich ja gar nicht mehr, gar nicht mehr, ich bin total clean.

00:44:32: Okay.

00:44:33: Ja, das ist es.

00:44:34: Jetzt ist emotionales Essen für heute schon vorbei.

00:44:38: Und hast du Lust, was zu essen?

00:44:41: Jetzt?

00:44:42: Ja, zu trinken.

00:44:43: Oder bist du erfüllt?

00:44:45: Beides.

00:44:46: Ich bin voll des Glückes und werde jetzt gleich in Eis essen gehen.

00:44:51: Ist ja schließlich Eisestwetter da draußen.

00:44:53: Ihr Lieben wusst uns da draußen, vielleicht habt ihr Fragen zu diesem Thema oder ihr habt

00:44:58: noch Anregungen zu anderen Themen.

00:45:00: Dann schreibt uns doch gerne auf Insta oder auf Facebook oder natürlich auch auf unserer

00:45:06: Homepage.

00:45:07: Ja, klar.

00:45:08: Meldet euch bei uns.

00:45:09: Und im Gewusel.de.

00:45:11: Genau.

00:45:12: Und wir gehen ganz, ganz gerne auf eure Ideen ein und auch auf eure Fragen.

00:45:16: Also tatsächlich könnt ihr gerne Fragen stellen, wenn es auch ein bisschen individueller

00:45:22: sein soll, weil ihr vielleicht bei einem konkreten Problem jetzt zum Beispiel beim Thema emotionales

00:45:28: Essen eine Frage habt.

00:45:29: Dann schreibt das gerne und wir werden uns darum kümmern.

00:45:32: Nächste Mal ist das Thema Vertrauen.

00:45:36: Vielleicht habt ihr da ja auch schon eine Frage.

00:45:37: Darauf freue ich mich, Maike, bis nächstes Mal.

00:45:41: Bis nächstes Mal.

00:45:42: Bei Ruhe im Gewusel.

00:45:43: Tschüss.

00:45:44: Tschüsschen.

00:45:45: Ruhe im Gewusel.

00:45:48: Der neue Podcast mit Maike Heving und Helge Hinsenkamp produziert von Hinsehen Kamp.

00:45:53: Technik und Schnitt Tobias Schulze.

00:45:55: Immer Freitags und Dienstags.

00:45:57: Überall, wo es Podcasts gibt.

00:46:02: [Bedrohliche Musik]

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