RUHE IM ADVENTSGEWUSEL Spezial zum ersten Advent

00:00:01: Ja, Maike, da haben wir doch das Riecht schon so gut, das Kerzchen, was wir hier uns angemacht haben.

00:00:08: Danke, dass du mich zu dir eingeladen hast heute ab der ersten Advent.

00:00:11: Ja, es ist dich ganz der erste Advent, aber wir haben uns hier eine erste Advent-Stimmung gemacht.

00:00:17: Und wenn unsere, musst du uns das hören, dann ist es irgendwie der erste Advent.

00:00:21: Und am Ende, da können wir auch drüber sprechen, ist der erste Advent in uns drin der erste Advent oder ist der erste Advent so an diesen Terminen gebunden?

00:00:29: Was sagst du?

00:00:31: Der ist in uns drin.

00:00:32: So machen wir das

00:00:33: heute.

00:00:33: Da ist eine Bedeutung.

00:00:34: Du hast ein Buch ausgesucht, das ja Basis für unsere Adventsaktionen ist, jeden Adventssonntag.

00:00:42: Wollen wir etwas machen mit diesem Buch, was du da schon in der Hand hast?

00:00:46: Und da zitieren wir gleich mal so ein bisschen raus.

00:00:49: Wollt aber noch so ein bisschen was zur Adventsstimmung in den Städten.

00:00:52: Bist du schon im Advent angekommen oder in der Vorweihnachtszeit?

00:00:57: Tatsächlich, nachdem ich gestern Mittag unser Haus ein bisschen adventlich hergerichtet hat, also ich habe schon von vielen gehört, dass sie es schon sehr viel länger gemacht haben.

00:01:08: Jetzt ein wenig, wo so die Lampenarms angehen, die Lampen an die Augen zu glühen, bin ich in Adventsstimmung.

00:01:16: Doch, ich muss sagen, ich freue mich sehr auf diesen Advent.

00:01:18: Das ist nicht jedes Jahr gleich, aber dieses Jahr freue ich mich auf den Advent.

00:01:22: Ich finde auch, es macht richtig Freude, in die Lichter zu sehen.

00:01:25: Es kann sein, dass es vier Wochen schon wieder kurz vor Weihnachten, nein, aber ich glaube, das hält.

00:01:29: Ja, ich glaube auch.

00:01:31: Gehen wir wieder einen schönen, langen Weihnachtszeit.

00:01:33: Vier und ein halb Wochen ist ja auch schön.

00:01:36: Ich fand letztes Jahr war es ja so kurz, ne?

00:01:38: Und er will aber das vorletztes Jahr.

00:01:40: Also irgendwann in den letzten Jahren war es mal kurz.

00:01:43: Ja, weil heil ich Abend dann auf den Sonntag war oder auf dem Montag.

00:01:47: Da denke ich, das ist so... Jetzt haben wir fast Vier und ein halb Wochen Adventszeit.

00:01:52: Toll.

00:01:53: Wir haben uns ja bei Ruhe im Gewusel etwas Nettes überlegt, um euch einen schönen Advent zu machen.

00:02:02: Eine schöne Adventszeit.

00:02:03: Deswegen

00:02:03: heißt die Folge ja jetzt auch, rohe im Adventsgewusel.

00:02:08: Maike erzählt uns gleich eine kleine Geschichte oder liest uns eine Geschichte vor und die nutzen wir im Anschluss, um uns zu reflektieren.

00:02:17: oder Maike gibt uns auch noch ein paar Fragen dann an die Hand, wie wir reflektieren können.

00:02:24: Gerne am ersten Advent, gerne danach, macht das wie ihr wollt, verbunden mit diesem kleinen Buch von Jorge Bukhai, oder Jorge Bukhai, ich will das vielleicht zur nächsten Folge nochmal genau betont raussuchen.

00:02:38: Das heißt, komm ich erzähl dir eine Geschichte.

00:02:41: Ein Therapeut aus Buenos Aires, der da ein Weltbesseller gelandet hat, schon vor Jahren.

00:02:49: Und du mögerst da ab und zu mal drin und erzählst daraus.

00:02:53: Und jetzt ist es an der Zeit, unseren Wuslons daraus zu erzählen.

00:02:57: Ja, also ich habe dieses Buch selber empfohlen bekommen, letztes oder vor letztes Jahr von dem Buchhändler meines Vertrauens.

00:03:06: Und ich habe das ganz lange eigentlich im Regal liegen gehabt und habe dann gedacht, ich guck mal rein und ich nutze das ganz viel für die Arbeit mit meinen Patienten.

00:03:17: Und das ist unglaublich schön, weil Geschichten einen Inhalt vermitteln können, den ich somit Worten vielleicht gar nicht so gut vermitteln kann.

00:03:25: Also Geschichten helfen einfach dabei, zu reflektieren, Dinge zu erkennen oder Dinge zu begreifen.

00:03:37: Und deshalb bin ich auch auf die Idee gekommen, dass wir das vielleicht mit den Wustlands auch machen können jetzt zu Weihnachten, weil ja so tendenziell, sag mal die Weihnachtszeit oder die Adventssonntage ja auch dazu einladen, mal innen zu halten, sich eine Kerze anzuzünden oder zwei oder drei oder vier.

00:04:00: Und mal zu schauen, wie lasse ich dieses Jahr zu Ende gehen?

00:04:05: Wie bereite ich mich auf Weihnachten vor?

00:04:07: Wir haben ja ganz viele Anlässe jetzt, um mal so ein bisschen in die Reflektion zu kommen.

00:04:13: Genau.

00:04:13: Das machen wir mit diesem Buch.

00:04:15: Und ich sage mal, du hattest eine Geschichte rausgesucht.

00:04:17: Es geht um einen Elefanten.

00:04:19: Ich weiß nicht, heißt zumindest so.

00:04:21: Genau.

00:04:21: Die Geschichte heißt der angekettete Elefant.

00:04:27: Und ich lade euch ein, euch vielleicht einfach nett zurückzulehnen, die Augen zu schließen und einfach zuzuhören.

00:04:37: Als ich ein kleiner Junge war, war ich vollkommen vom Zirkus fasziniert.

00:04:42: Und am meisten gefielen mir die Tiere.

00:04:46: Vor allem der Elefant hatte es mir angetan.

00:04:50: Wie später er fuhr, ist er das Lieblingstier vieler Kinder.

00:04:55: Während der Zirkusvorstellung stellte das riesige Tier sein ungeheures Gewicht, seine eindrucksvolle Größe und seine Kraftzuschau.

00:05:04: Nach der Vorstellung aber und auch in der Zeit bis kurz vor seinem Auftritt, liebt der Elefant immer am Fuß an einem kleinen Flock angekettet.

00:05:16: Der Pflok war allerdings nichts weiter als ein winziges Stück Holz, das kaum ein paar Zentimeter tief in der Erde steckte.

00:05:24: Und obwohl die Kette mächtig und schwer war, stand für mich ganz außer Zweifel, dass ein Tier, das die Kraft hatte, einen Baum mitsamt der Wurzel auszureißen, sich mit Leichtigkeit von einem solchen Pflok befreien und fliehen konnte.

00:05:41: Dieses Rätsel beschäftigt mich bis heute.

00:05:44: Was hält ihn zurück?

00:05:47: Warum macht er sich nicht auf und davon?

00:05:51: Als sechs oder siebenjähriger vertraute ich noch auf die Weisheit der Erwachsenen.

00:05:56: Also fragte ich einen Lehrer, einen Vater oder Onkel nach dem Rätsel des Elefanten.

00:06:04: Einer von ihnen erklärte mir, der Elefant mache sich nicht aus dem Staub, weil er dressiert sei.

00:06:10: Meine nächste Frage lag auf der Hand.

00:06:13: Und wenn er dressiert ist, warum muss er dann noch angekettet werden?

00:06:19: Ich erinnere mich nicht, je eine schlüssige Antwort darauf bekommen zu haben.

00:06:24: Mit der Zeit vergaß ich das Rätsel um den angeketteten Elefanten und erinnerte mich nur dann wieder daran, wenn ich auf andere Menschen traf, die sich dieselbe Frage irgendwann auch schon einmal gestellt hatten.

00:06:40: Vor einigen Jahren fand ich heraus, dass zu meinem Glück doch schon jemand weiß genug gewesen war, die Antwort auf die Frage zu finden.

00:06:48: Der Zirkuselefant flieht nicht, weil er schon seit frühester Kindheit an einen solchen Flock gekettet ist.

00:06:57: Ich schloss die Augen und stellte mir den wehrlosen, neu geborenen Elefanten am Flock vor.

00:07:03: Ich war mir sicher, dass er in diesem Moment schubst, zieht und schwitzt und sich zu befreien versucht.

00:07:11: Und trotz aller Anstrengungen gelingt es ihm nicht, weil dieser Flock zu fest in der Erde steckt.

00:07:19: Ich stellte mir vor, dass er erschöpft einschläft und das am nächsten Tag gleich wiederprobiert.

00:07:24: und am nächsten Tag wieder und am nächsten, bis eines Tages, eines für seine Zukunft verhängnisvollen Tages, das Tier seine Unmacht akzeptiert und sich in seinen Schicksal fügt.

00:07:41: Dieser riesige, mächtige Elefant, den wir aus dem Zirkus kennen, flieht nicht, weil der Ärmste glaubt, dass er es nicht kann.

00:07:53: Also tief hat sich die Erinnerung daran, wie ohnmächtig er sich kurz nach seiner Geburt gefühlt hat in sein Gedächtnis eingebrannt.

00:08:03: Und das Schlimmste dabei ist, dass er diese Erinnerung nie wieder ernsthaft hinterfragt hat.

00:08:10: Nie wieder hat er versucht, seine Kraft auf die Probe zu stellen.

00:08:15: Vielleicht magst du die Geschichte noch so ein bisschen wirken lassen und ich lade dich ein, dir mal folgende Fragen zu stellen.

00:08:27: Welche Überzeugung über dich selbst stammt aus einer Zeit, in der du noch zu klein warst, um anders zu handeln?

00:08:44: Und die nächste Frage, welche Gedanken halten dich davon ab, einen neuen Versuch zu wagen?

00:09:05: Die letzte Frage wäre, welche Geschichte über dich selbst erzählst du immer wieder?

00:09:12: Und was wäre, wenn sie nicht mehr wahr ist?

00:09:23: Ja und mit diesen Ideen, mit diesen Impulsen entlassen wir dich jetzt in den ersten Advent und wir wünschen dir ja viele, vielleicht auch schöne Erkenntnisse, vielleicht auch ein paar schwere Erkenntnisse und ich freue mich auf den nächsten Sonntag.

00:09:45: Ja, wir denken noch ein Weichen drüber nach und werden mal nächste Woche drüber sprechen.

00:09:51: Was wir da so nachgedacht haben, vielleicht haben wir auch ein bisschen Rückmeldung von euch.

00:09:55: Dringen wir noch ein Testchen Tee in der Zwischenzeit?

00:09:57: Auf jeden Fall.

00:09:59: Bis dann.

00:10:01: Tschüss.

00:10:02: Tschüss.

00:10:04: Ruhe im Adventsgewusel.

00:10:07: Eine besondere Extrafolge von Ruhe im Gewusel.

00:10:10: Für eure achtsame Vorweihnachtzeit.

00:10:13: Ruhe im Gewusel, der Podcast mit Maike Heving und Helge Hinsenkamp.

00:10:17: Produziert von Hinseenkamp, Technik und Schnitt Tobias Schulze.

00:10:22: Alle zwei Wochen, frisch am Freitag, überall, wo es Podcast gibt.