VERTRAUEN weil es keine absolute Sicherheit gibt!

Shownotes

www.ruheimgewusel.de

Infos zur Folge:

Wolke 4 gibts hier:

https://www.youtube.com/watch?v=MDWcdzthqmo&t=45s

Erdüberlastungstag

https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/ueberlastungstag-2024-100.html

„Ruhe im Gewusel“ Der neue Podcast mit Maike Hewing und Helge Hinsenkamp produziert von HinSEHENkamp

Technik und Schnitt: Tobias Schultze

Immer freitags und dienstags. Überall wo es Podcasts gibt.

www.helge.tv

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www.hin-sehen-kamp.de

Musik Intro und Outro: Jazzy Spot von Serge Quadrado Music über Pixabay.com Vielen Dank für den coolen Sound! Thanks a lot!

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00:00:00: Ruhe im Gewusel. Im Gewusel. Mensch, Meike. Helge, Helge. Vertrauen. Ein wundervolles Thema finde ich. Und ein grundlegendes Thema. Ruhe im Gewusel. Im Gewusel. Meike, vertraust du mir?

00:00:29: Was ist das denn für eine Frage? Ich weiß es noch nicht so genau. Doch im Grunde schon, sonst würde ich mich ja nicht auf dich einlassen hier. Ja, deswegen. Das Vertrauen ist über die Jahre gewachsen.

00:00:41: Und so Vertrauen fällt uns ja so viel direkt ein. Trautzeuge, Misstrauen. Misstrauen, was ist schon so alles passiert? Wem hat man vertraut und wo ist man? Trautig.

00:00:53: Ja, wo ist man vielleicht enttäuscht worden? Heute geht es um Vertrauen bei Ruhe im Gewusel. Schön, dass du da bist. Schön, dass ich hier sein darf. In deinem wunderschönen Wohnzimmer.

00:01:04: Ja, hier ist es wenigstens ein bisschen kühl mitten im Sommer. Ein bisschen gerechnet hat es ja zum Glück zwischendurch auch. Aber immer wenn du da bist, gefällt es mir an egal welchem Ort.

00:01:16: Heute im Wohnzimmer. Und bei euch auf den Ohren, liebe Wuselons. Herzlich willkommen zu Ruhe im Gewusel. Vertrauen.

00:01:29: Ich möchte jetzt heute in der Folge Vertrauen erlernen. Ich möchte von dir Meike etwas an die Hand bekommen, warum Vertrauen so existenziell ist.

00:01:38: Welche Rolle es in der Achtsamkeit spielt? Das ist ja einer von den sieben von den neuen Grundsätzen der Achtsamkeit. Taucht immer wieder auf. Vertrauen, wenn man sich da mal durchs Netz klickt.

00:01:52: Da müssen wir mal schauen. Da weißt du ja mehr als ich. Ich klick mich nicht so viel durch die Netze. Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser. Was sagst du denn dazu?

00:02:02: Ja, das ist ein, ich würde sagen, das ist ein Gegensatz Vertrauen und Kontrolle tatsächlich. Denn wenn ich vertraue, wenn ich wirklich ganz, ganz tief im Vertrauen bin, habe ich gar nicht die Notwendigkeit zu kontrollieren.

00:02:21: Dabei ist Vertrauen ja ein sehr großer Begriff und da kann sich auf ganz viele unterschiedliche Bereiche beziehen. Ich kann einmal Vertrauen in mich selbst haben.

00:02:32: Ich kann aber auch Vertrauen in das Leben an sich haben, also sehr global haben. Ich kann Vertrauen in andere Menschen haben.

00:02:40: Und Vertrauen und Kontrolle ist für mich etwas, was sich ausschließt, so wie Perfektionismus und Menschsein.

00:02:48: Habe ich doch sofort gedacht.

00:02:50: Das wusste ich, dass du das gedacht hast.

00:02:52: Aber wir wollten da mal ein bisschen provokant ins Thema einsteigen. Welche Rolle spielt denn Vertrauen in der Achtsamkeit?

00:02:59: Na ja, ich würde vielleicht eher fragen, welche Rolle spielt Achtsamkeit im Vertrauen.

00:03:07: Können wir so.

00:03:08: Vielleicht auch so. Also Vertrauen ist ja etwas. Wenn ich vertraue, dann ist das verbunden auch mit einem Stück weit Zukunftssicht, mit einem Stück weit Zuversicht und mit einem großen Stück des Gefühls der Sicherheit.

00:03:27: Ich fühle mich sicher. Und das in sich wahrzunehmen, ich bin sicher in dem, was ich tue, ich vertraue auf das, was kommt und ich vertraue auf das, was ich tue, was ich kann,

00:03:38: lässt mich ganz anders an Situationen herangehen, als wenn ich eben im Zweifel bin, als wenn ich im Misstrauen bin.

00:03:46: Deswegen hängen Achtsamkeit und Vertrauen total eng zusammen.

00:03:50: Welche Vertrauen gibt es denn?

00:03:52: Also es ist noch so, als Begriff muss man es ja jetzt irgendwie fassen können.

00:04:00: Da gibt es ja reichlich. Also ich selbst Vertrauen habe ich jetzt gerade schon mal so genannt.

00:04:04: Genau.

00:04:05: Ja, ich glaube, also für mich ist es immer wichtig, es gibt Selbstvertrauen, es gibt Vertrauen, wie gesagt, ins Leben.

00:04:12: Also ein ganz globales Vertrauen darin, dass das Leben tendenziell für mich ist und das nichts gegen mich ist, sondern dass alles für mich geschieht,

00:04:23: auch wenn es manchmal schwierig ist und Vertrauen halt in die Menschen, die mich umgeben und tendenziell auch einen Vertrauen in die Menschheit,

00:04:33: also zu wissen, dass kein Mensch per se schlecht ist, kein einziger Mensch.

00:04:39: Das fassen wir mal so, es kann aber einen Mensch ja schlecht für einen sein, sage ich mal.

00:04:47: Das stimmt.

00:04:48: Sagen wir mal so, es ist ein guter Mensch, aber in seiner Welt und nicht in meiner Welt.

00:04:54: Das stimmt, aber da muss man halt schauen, ob das wirklich was mit Vertrauen zu tun hat.

00:05:00: Und ich meine, wenn man das schon erkannt hat, dass dieser Mensch nicht gut für mich ist, dann liegt es ja eher daran, was mache ich dann mit diesem Wissen.

00:05:06: Grenze ich mich von ihm ab oder isoliere ich mich von ihm oder schaue ich mal, warum ist er eigentlich nicht gut für mich?

00:05:14: Manche Menschen empfinden ja auch nicht als gut, obwohl sie vielleicht einem dazu dienen könnten, an sich Stellen zu erkennen oder Dinge zu erkennen, Aspekte zu erkennen,

00:05:26: die noch nicht im Frieden sind, mit denen man halt eben tatsächlich innerlich kämpft, unbewusst.

00:05:32: Ich fand jetzt sehr schön, dass du gesagt hast, Vertrauen darauf, dass das Leben für mich ist, sage ich mal, mit meinen Worten jetzt.

00:05:39: Und das ist so was Schönes eigentlich.

00:05:44: Total.

00:05:45: Das müsste ja was Grundsätzliches sein.

00:05:47: Ich glaube, Kinder haben das ja, dieses Urvertrauen frisch geschlüpft bleibt, aber irgendwie auch nichts anderes übrig, als zu Vertrauen.

00:05:55: Und die Menschen, die einen dann anschauen, ob sie Eltern, meistens sind es ja die Eltern, Mutter, Vater, die einen dann anschauen und dann das ist das Leben.

00:06:06: Und ja, wie schafft man es?

00:06:08: Oder das wäre ja schon ziemlich weit gegangen.

00:06:10: Aber was ist das Besondere daran?

00:06:13: Also dieses, wie lebe ich das?

00:06:16: Wie sauge ich das auf?

00:06:17: Wir nehmen nämlich Urvertrauen in mich auf. Im Endeffekt geht das ja von der Kindheit, also wie du dir schon gesagt hast, dem Kind bleibt eigentlich nichts anderes als Urvertrauen zu haben übrig.

00:06:28: Und das erkennt man auch daran an den Störungen eigentlich eher, wenn das Urvertrauen gestört wurde.

00:06:34: Sprich, wenn Kinder eben in dieser frühen Kindheit oder in der Kindheit etwas angetan wurde, wo dieses Urvertrauen zerstört wurde.

00:06:43: Und kleine Kinder, man hat ja festgestellt, denen reicht es eben nicht, dass die nur gefüttert werden, sondern die brauchen ja auch einen zählen Kontakt.

00:06:51: Und die sind eigentlich, ich sage jetzt mal, recht widerstandsfähig.

00:06:56: Also es ist jetzt nicht schlimm, wenn ich das Kind mal in, also mal, in Ausnahmefällen mal, das muss man wahrscheinlich zehnmal sagen, mal fünf Minuten schreien lassen, weil ich gerade unter der Dusche stehe und nicht anders kann.

00:07:12: So, weil alles andere wäre gerade Quatsch.

00:07:15: So, wenn das aber regelmäßig ist und es sind keine fünf Minuten, sondern es sind zehn, 15 oder 20 Minuten, das Kind hat aber eigentlich gerade ein Bedürfnis nach Nähe, nach Essen oder sonst irgendwas, dann sind das Erfahrungen, die das Urvertrauen im Kind tatsächlich schwächen.

00:07:33: Und das nimmt man dann mit in sein Leben und jetzt sind wir ja schon erwachsen und sollen jetzt diesen schönen Satz vertrauen, darauf, dass das Leben für mich ist.

00:07:42: Wie mache ich das?

00:07:45: Morgens, ich stehe auf und jetzt Fenster auf und die Vögel switchern.

00:07:50: Da sind wir schon fast bei den, ja, da sind wir schon fast bei den Luhestattertipps, weil das ist tatsächlich etwas sehr, sehr, sehr...

00:07:57: Elementares in diesem Thema, finde ich.

00:07:59: Total.

00:08:00: Zumindest ist das ein Tipp.

00:08:04: Sich dann mal, also wenn man, sagen wir mal andersrum, wenn ich dieses Vertrauen nicht habe, dass das Leben generell erstmal per se für mich ist, dann kann ich mich an dieser Stelle mal fragen, welche existenziellen Dinge geschehen sind, die ich gar nicht zu verantworten habe.

00:08:22: Also, wir alle können uns ja fragen, was habe ich eigentlich damit zu tun?

00:08:26: Ich persönlich, als der Mensch, der ich jetzt bin, dass ich bei diesen Eltern geboren wurde, in diese Region.

00:08:33: Also, wir leben zumindest im deutschsprachigen Raum, je nachdem, wo unser Podcast gehört wurde.

00:08:39: Wir wissen aber alle, dass es auf der Welt ganz viele andere Regionen gibt, in denen wir keine Podcast hören können oder auch nicht wollen, weil das überhaupt nicht zu unserer Lebenswelt gehören würde, weil wir damit beschäftigt sind, Essen zu bekommen.

00:08:53: Also, wir, diese ganzen für uns oft selbstverständlichen Dinge im Leben, die wir haben.

00:08:59: Den Partner, den wir kennengelernt haben, mit dem wir zusammenleben.

00:09:04: Die Freunde, die uns umgeben und uns unterstützen.

00:09:07: Die Kinder, die gesund geboren sind.

00:09:09: All das sind Dinge, die wir nicht unbedingt in der Hand haben, dass wir in einem Land leben, was noch im Frieden ist.

00:09:18: Sag ich mal jetzt in den Hügelig auf den doch, ne, sehr nahen Krieg in der Ukraine.

00:09:24: Das alles sind Dinge, die haben wir ja nicht eins zu eins in der Hand.

00:09:28: Und daraus Vertrauen zu schöpfen, dass die Dinge für uns sind.

00:09:33: Weil wir unglaublich viele Dinge um uns herum haben, die gut sind.

00:09:37: Vertrauen spielt ja überall eigentlich eine Rolle.

00:09:40: Du hast jetzt schon Vertrauen in die Politik ja gerade, dass man dafür sorgt, dass es Frieden bleibt auf dieser Welt, in Beziehung zwischen Menschen, im Beruf, Hobby, Sport.

00:09:54: Also, da ist ja immer ein Vertrauen, dass der, der Trainer derjenige ist, der ihn weiterbringt und, und, und.

00:10:00: Ja, oder auf Ärzte vertrauen im Straßenverkehr, dass er sich an rechts vor links hält, sag ich mal.

00:10:06: Also, es ist so allgegenwärtig.

00:10:10: Und es gibt viele, viele Menschen, die haben dieses Vertrauen nicht.

00:10:14: Also, es gibt eine hohe Dunkelziffer an, an, oft sind es Frauen tatsächlich, muss man sagen, die an so einer Art generalisierten Angststörung leiden.

00:10:24: Mehr oder minder intensiv. Also, es gibt unglaublich viele Menschen, die sich sehr, sehr, sehr viele Sorgen machen.

00:10:32: Sorgen um die eigene Gesundheit, Sorgen um die Gesundheit der Kinder, Sorgen um die Zukunft und die Leben in einer Sorgenwelt.

00:10:41: Und da fehlt wirklich dieses tiefe Vertrauen.

00:10:45: Gut, dass man, ich sag mal mal ein bisschen ängstlicher ist.

00:10:49: Will ich ja jetzt, das gehört ja dazu, dass man nicht allem und jedem vertraut.

00:10:54: Nein.

00:10:55: Beginnt es bei einem selbst? Also, ich sag mal, wenn ich mir um viele Dinge Sorgen mache, nicht vertrauen kann, ist es auch mangeln des Selbstvertrauen?

00:11:07: Oder hängt es zusammen oder gar nicht?

00:11:10: Doch, das hängt definitiv zusammen, weil man sich ja tendenziell nicht zutraut, mit herausfordernden Situationen gut umgehen zu können.

00:11:19: Also, ich traue mir nicht zu, auf schwierige Situationen angemessen zu reagieren.

00:11:25: Weil ich glaube, dass ich zu wenig innere Stärke habe oder zu wenig problemlöse Fähigkeiten habe oder zu wenig Fähigkeiten habe, Dinge auch mal auszuhalten.

00:11:37: Also, das ist ja auch etwas, was wir uns selber oft nicht zutrauen, etwas auszuhalten.

00:11:42: Dabei ist die Angst davor, dass wir das nicht können, viel größer als nachher das aushalten an sich.

00:11:48: Ja, wie ist es denn? Also, wir müssen das ja schon erzählt, die Eltern prägen einem, um, sag ich mal, dieses Selbstvertrauen oder Vertrauen in die Welt zu gewinnen.

00:12:00: Aber wie soll ich das machen? Wie bekomme ich das in mich hinein, dass ich der Welt vertraue oder eben mir selbst vertraue?

00:12:11: Auch schon wieder sehr nah an den selben, sofort durchstarter-Tipps. Also, in dem Wort "vertrauen" steckt ja auch das Wort "trauen" drin.

00:12:22: Und sich trauen, sich immer wieder etwas trauen, ist ein ganz großer Schritt, um "vertrauen" zu entwickeln.

00:12:30: Also, wenn ich mich immer wieder neues traue, wenn ich mich traue aus Routinen auszubrechen und einen anderen Weg mal einfach laufe,

00:12:40: also allein das schon oder einen anderen Arbeitsweg zu fahren, manche haben ja damit schon ein Problem,

00:12:45: weil sie dann denken, sie kommen zu spät oder sich dann mal ein bisschen dem Leben auszuliefern.

00:12:54: Also, auch mal, um dann wirklich in diesem etwas abwechslungsreicheren Leben zu merken,

00:13:02: okay, irgendwie fügen sich die Dinge in den meisten Fällen ja doch. Und das ist so.

00:13:08: Und das ist einfach etwas, was funktioniert. Und was jeder wirklich, wenn er mal ernsthaft zurückblickt,

00:13:15: in den meisten Fällen war Angst und Sorge umsonst, weil es sich irgendwie gefügt hat.

00:13:22: Weil ja im Grunde irgendwie doch allen daran gelegen ist, zusammen zu harmonieren, zu funktionieren.

00:13:30: Unter anderem das und weil das Leben einfach dafür sorgt, dass das so ist.

00:13:34: Da kommen wir ein bisschen in eine spirituelle Sichtweise.

00:13:37: Philosophisch vielleicht auch.

00:13:39: Philosophisch auch, aber gut, man kann auch in die Quanten für sie gehen, die kann das auch alles erklären.

00:13:44: Wenn ich etwas anziehen will, dann kommt das, das ist das Gesetz der Resonanz, dann kommt das zu mir.

00:13:51: Und wenn ich mit Angst ziehe, ich angst an, mit Vertrauen ziehe ich Vertrauen an.

00:13:57: Also sprich durch eine positive Rangehensweise.

00:14:03: Ja, aber das ist halt leichter gesagt als getan für Menschen, die eben, wie du gerade schon sagst,

00:14:09: dass wir Eltern leben ja vor. Das heißt, wenn ich als Kind schon mitbekommen habe,

00:14:15: dass Mama oder Papa sich ständig um irgendwas gesorgt haben, dass die quasi überführend waren.

00:14:20: Das zeigt aber auch, also mangelndes Vertrauen zeigt sich eben auch in einem hohen Kontrollstatus,

00:14:28: wenn ich viel kontrollieren muss, wenn ich viel planen muss.

00:14:32: All das zeigt eigentlich, also wenn das übermäßig ist, dass ich wenig Vertrauen darin habe in die spontanen Gegebenheiten des Lebens.

00:14:42: Früher heute Vergleich, Logo, Helikoptereltern, also wie viele Wege haben wir noch alleine gemacht in unserem Leben

00:14:52: und wie viele begleiten wir bei unseren Kindern schon ganz anders.

00:14:56: Also an dieser Stelle kann ich auch sagen, tatsächlich habe ich dieses Vertrauen ins Leben dadurch gelernt

00:15:01: und das war überhaupt nicht schön in einer Zeit, wo meine Tochter sehr gerade 18

00:15:08: und sehr wenig Bock auf Eltern hatte, sehr wenig Bock auf Familie hatte

00:15:13: und sie einfach weggeblieben ist. Sie konnte, sie ist ja 18 und dann war sie auch noch sauer.

00:15:19: Nächteweise.

00:15:21: Und ich lag im Bett und habe gedacht, Hauptsache, ich kriege keinen Anruf von der Polizei,

00:15:25: dass die irgendwo vergewaltigt in den Graben liegt.

00:15:28: Und ja, das war tatsächlich so und dann habe ich irgendwann mal gedacht,

00:15:33: okay, so kannst du die Samstag nicht verbringen, das geht nicht.

00:15:38: Und da kam auf einmal wirklich wie so eine, ich will nicht sagen wie so eine Stimme,

00:15:43: aber wie so eine Eingebung, das wirklich so ein, es wird schon alles gut sein.

00:15:48: Vertrauen.

00:15:49: Vertrauen ins Leben.

00:15:51: Tochter, aber auch der gesamten Gesamtheit sozusagen.

00:15:55: Ich vertraue das Leben an sich.

00:15:58: Und?

00:15:59: Sie lebt noch.

00:16:00: - Es ist gut gegangen, es ist alles gut gegangen.

00:16:04: - Aber da ist natürlich, das sind dann so, so, ich sage mal, ins kalte Wasser geworfen.

00:16:08: - Ist auch ganz unangenehm.

00:16:09: - Das hat Vertrauen zu lernen.

00:16:10: Das könnte man vielleicht auch nochmal bezugnehmlich auf die Folge zu den Themen Emotionen.

00:16:14: Also die Emotionen waren nicht schön in der Nacht, das waren die schlimmsten Ängste, die ich überhaupt erleben musste.

00:16:20: Aber daraus ist ein enormes, tiefes Vertrauen entstanden und meinen Sohn, der deutlich jünger ist, als meine Tochter,

00:16:28: der wird davon profitieren, weil ich eben jetzt denke, also ich bin nicht fahrlässig, aber ich denke mir,

00:16:35: schlimmer wie das kann das nicht wirklich sein.

00:16:37: - Ja, ich sage mal, im zwischenmenschlichen Vertrauen ist ja eine elementare Sache, würde ich mal sagen.

00:16:44: Und wir können ja sagen, wo ist das zwischenmenschliche am intensivsten in der Partnerschaft?

00:16:50: Und da ist es ja essenziell.

00:16:55: - Ist es?

00:16:56: - Nicht rauszahlen, würde ich sagen.

00:16:58: - Nein, das ist für euch da draußen.

00:17:02: Dazu muss man doch relativ früh definieren, was bedeutet es, zu Vertrauen in einer Partnerschaft.

00:17:08: Muss man darüber sprechen oder ist es auch wieder was, was man sofort spürt oder merkt?

00:17:13: Wie ist das?

00:17:14: - Ich glaube, da gibt es gar kein Patentsrezept.

00:17:17: Je nachdem, was für Basis Grundvertrauen da ist, auch Grundvertrauen ins Leben, dass der Mensch, den ich gerade treffe,

00:17:26: gut zu mir ist und gut für mich ist.

00:17:28: Und das ist auch oft gar nicht das Problem.

00:17:31: Und es geht ja dann eher darum, wenn ich merke, das läuft alles nicht so, wie ich mir das vorstelle,

00:17:37: kann ich das dann ansprechen?

00:17:38: Also kann ich mit meinem Partner offen reden?

00:17:41: Ja oder nein, habe ich das Vertrauen?

00:17:43: Und wenn da schon irgendwie ein Gefühl ist, das kann ich dem nicht sagen,

00:17:46: dann kann man das, also ich sage das jetzt nicht wegen Kleinigkeiten, aber wegen essenzieller Dinge,

00:17:52: die mir wirklich ans Herz gehen und wo ich merke, damit geht es mir nicht gut.

00:17:55: Wenn ich damit meinen Partner nicht über alles reden kann, offen reden kann,

00:17:58: dann muss mir eigentlich klar sein, dass das nicht so weitergehen darf, ob man das über eine Paarberatung

00:18:05: verbessert oder ob man sagt, das funktioniert so nicht mit uns.

00:18:11: Das ist dann jedem selbst überlassen.

00:18:13: Aber ja, das kann ich dazu sagen.

00:18:17: - Also generell Vertrauen in eine Partnerschaft muss schon sehr weit gehen.

00:18:22: - Ja, also für mich muss ja es individuell.

00:18:27: - Individuell, ja.

00:18:28: - Also für mich ist das, also ich muss mit meinem Mann alles besprechen können,

00:18:32: was mir auf dem Herz nickt und was mir wichtig erscheint.

00:18:35: Und wenn ich da irgendwann mal einen inneren Widerstand spüre und denke, das kannst du dem nicht sagen,

00:18:40: dann muss ich halt schauen, woran liegt das?

00:18:42: Und das kann ja auch sein, dass das an Mangeln im Selbstvertrauen liegt, dass ich dann irgendwann denke,

00:18:47: okay, wenn ich mit dem darüber spreche, dann, also es können sehr prekäre Themen sein,

00:18:54: die so im Laufe des Lebens entstehen.

00:18:56: Und dann muss ich vielleicht auch Angst haben oder befürchten, dass mein Mann sagt,

00:19:01: okay, so kann ich mit dir nicht zusammenleben.

00:19:03: So und dann liegt es ja manchmal am Selbstvertrauen, ob ich es mit Zumute auch alleine zu leben.

00:19:10: - Also es wäre jetzt so der Worst Case, sag ich mal.

00:19:14: Und da natürlich will man keine Kränkungen durch erzeugen, sage ich mal.

00:19:22: Aber das ist am Ende nur kurzfristig, weil man ja selbst entweder arrangiert man sich damit

00:19:27: oder man, das wäre der idealste Fall, findet eine Gemeinsamkeit.

00:19:35: - Ja und es zeugt ja eigentlich auch von Vertrauen, wenn ich meinem Partner mal was mitteile, was unangenehm ist.

00:19:42: Und wenn er mir auch was mitteilt, was unangenehm ist.

00:19:45: Weil das ist ja für ihn oder für mich ja auch nicht schön, etwas mitzuteilen,

00:19:48: was jetzt tendenziell die Beziehung erst mal aus der 7. Wolke da wieder runterholt,

00:19:55: auf Wolke 4 oder wie heißt dieses Lied?

00:19:57: - Wolke 4? Wolke 7?

00:20:00: Weißt du nicht auch, wie die Wolke 7?

00:20:02: Ne, weiß ich nicht.

00:20:03: - Ich weiß auch nicht.

00:20:04: - Wir gucken das nach und teilen es euch noch mit.

00:20:06: - Auf jeden Fall.

00:20:08: Das ist eine Schwierigkeit.

00:20:09: Aber wenn ich mich traue, etwas Unangenehmes anzusprechen, dann traue ich mich das

00:20:15: ins Zeug von Vertrauen.

00:20:16: Ein bestes Beispiel ist, dass Kinder sich bei anderen Menschen oder bei anderen, in anderen Familien,

00:20:22: das eigene Kind verhält sich woanders viel besser als zu Hause.

00:20:27: Weil es zu Hause das Vertrauen hat, im besten Fall.

00:20:30: Hier werde ich angenommen, so wie ich bin.

00:20:33: Und das weiß es bei anderen nicht unbedingt.

00:20:36: Man sagt ja auch gerade in der Pubertät, dass Kinder zu dem Elternteil,

00:20:41: zu dem die am ätzendsten sind, das die dem am meisten vertrauen.

00:20:45: - Ah ja, das ist doch so.

00:20:48: - Das ist schon mal ein Trost, ne?

00:20:49: Da kommt ihr auch ein Reisen.

00:20:51: Also, man muss ja immer was Positives sehen. Und ja, gerade jetzt gehen wir mal auf das

00:20:58: Vertrauen. In einer Partnerschaft, in einer Freundschaft gibt man ja viel von sich. Und was

00:21:06: ist, wenn derjenige das nicht erwidert oder vielleicht das Vertrauen, also gehen wir mal nur

00:21:13: auf eine Freundschaft, muss ja gar keine Partnerschaft sein. Im Grunde ist Kleinigkeiten,

00:21:18: man erzählt was weiter oder man tut Dinge, die man da so nicht erwartet hätte. Also ein Vertrauen

00:21:27: in einer Beziehung bekommt Risse. Kann man sowas überhaupt wieder hinbekommen? Bestimmt,

00:21:33: durch gute Gespräche und durch Verständnis dafür, wie ist das geschehen? Also wir nehmen

00:21:40: jetzt das Beispiel, ich erzähle meiner Freundin etwas ganz Wichtiges, was sie beheimhalten soll,

00:21:45: also dieses typische eigentlich und sie erzählt es dann weiter. Für mich ist mal ganz blöd,

00:21:50: eine ganz große Frage. War Alkohol mit im Spiel oder nicht? Ja, ist so. Weil wenn du Alkohol

00:21:57: getrunken hast, dann senkt das die Hemmschwelle ab und du würdest dich vielleicht interessanter

00:22:01: machen oder irgendjemand kommt auf ein ähnliches Thema oder hat dich, hat meine Freundin auf mich

00:22:07: angesprochen, Mensch, da ist aber irgendwie diese aber ein bisschen komisch. Dann rutscht es einem raus.

00:22:12: So, dann kann ich damit, ich persönlich, damit deutlich besser umgehen. Also Leute trinkt was,

00:22:19: wenn ihr mit mir nicht befreundet seid, wollt ihr das? Ach so, nee, aber dann würdest du alles

00:22:24: verzeihen. Ach so, weil ja, da gibt es ja diesen tollen Spruch "verzeihen kann man vergessen nie".

00:22:30: Ja, das meinte ich auch beim Vertrauen. Das bleibt, aber das ist bei allen Dingen,

00:22:36: es ist immer die Frage, wie gehe ich mit dieser Erfahrung um. Egal was ist, ich werde das nie

00:22:42: vergessen, aber wie gehe ich mit dieser Erfahrung, dass mein Vertrauen missbraucht wurde um? Erlaube

00:22:49: ich mir oder sage ich, okay, das ist menschlich, dass das Vertrauen quasi gebrochen wurde oder in

00:22:57: den Sinne dann halt nicht eingehalten wurde und erkenne das als Teil des Menschseins an oder

00:23:03: sage ich, okay, die ist für mich gestorben, der erzählt ich nichts mehr, was mir wichtig ist.

00:23:07: Das bleibt im Endeffekt meine eigene Entscheidung. Aber vermutlich wird man beim nächsten Mal immer

00:23:13: wieder denken. Vielleicht oder die ersten, paar Male, die ersten ein, zwei, drei Jahre und dann,

00:23:19: wenn das Vertrauen wieder neu gewachsen ist, das kann ja wieder neu wachsen. Das geschieht ja auch

00:23:23: in ein paar Beziehungen, wo ich sage jetzt mal, wenn fremd gehen, irgendwie stattgefunden hat. Auch

00:23:29: diese Beziehungen können wieder zusammenwachsen, wenn das Vertrauen wächst. Wenn Verständnis für

00:23:34: die Situation vorliegt, warum das passiert ist und auch von mir aus Einsicht und vielleicht auch

00:23:40: Reue oder Entschuldigung stattgefunden haben, dann kann das Vertrauen wieder wachsen. Aber dass

00:23:48: das stattgefunden hat, das wird nie vergessen sein. Und genauso muss vielleicht dann, wenn wir jetzt

00:23:54: bei dem Thema fremd gehen oder, wie nennt man das eigentlich anders? Untreue. Untreue. Undtreue

00:24:03: kommt auch trauen. Ist auch interessant. Bestimmt. Kann man mal gucken, ob das den gleichen

00:24:08: Wortstamm hat. Geht homologisch mal nachschauen. Also das wird immer Teil der Beziehung sein für

00:24:17: beide. Für denjenigen, der es getan hat und für denjenigen, der das erleben musste als quasi

00:24:24: Opfer oder wie auch immer man das nennen will. Und wenn man lernt damit umzugehen mit diesen beiden

00:24:29: Rollen auch, die die beiden Personen dann innerhalb dieser Beziehung haben, dann kann das funktionieren.

00:24:35: Kann das Vertrauen wieder wachsen bis es halt zur nächsten Partynacht mit Alkohol im Spiel kommt.

00:24:41: Also es kann tatsächlich sein, dass tatsächlich ist es ja nicht so schlimm. Also ist das auch nicht

00:24:46: gemeint. Aber tatsächlich kann das Vertrauen wieder wachsen. Aber es ist wie bei nach einer OP, es wird

00:24:55: eine Narbe bleiben und man wird dran denken. Und wahrscheinlich wird die Frau, es kann auch die Frau

00:25:00: sein, die fremd geht. Also wird der Ehepartner in, wird vielleicht immer ein Gedanken daran verwenden.

00:25:08: Da muss man halt sich fragen, dieser schmerzhafte Gedanke möchte ich den man nebenan tragen

00:25:13: oder nicht in der Situation. Reden, reden, reden, reden, reden, aber nicht umsonst. Sitz du ja auch

00:25:22: hier, wollte ich gerade sagen, was mache ich bei Vertrauensverlust? Die kommen ja zu dir die

00:25:31: Leute. Also sagen, weiß ich nicht, mein Partner hat mich hintergangen, ist ja vielleicht,

00:25:36: beklaut kommt nicht so häufig vor, vermutlich. Aber was sagst du, denen redet ihr miteinander?

00:25:43: Tatsächlich kommen weniger Leute zu mir, die sagen, dass sie von ihrem Partner, also dass sie

00:25:50: dem Partner nicht vertrauen, sondern es kommen auch viele, also es kommen vor allen Dingen Leute

00:25:54: zu mir, die sich selbst nicht vertrauen. Also aber zu dem Thema Partner, also wenn es wirklich

00:26:01: tatsächlich der Partner ist, das gehört in eine Paarberatung, da bin ich auch nicht darauf

00:26:04: spezialisiert, weil Paardynamiken sind ganz besonders. Es gibt ganz besondere Paardynamiken,

00:26:10: wo man immer schauen muss, wie ist denn dieses, das Bedürfnis des einen, den anderen zu betrügen,

00:26:17: in welcher Form auch innerhalb das jetzt Geld war oder entstanden, weil der Partner vielleicht

00:26:23: sehr geizig ist oder wenn man jetzt mal irgendwie Geld nimmt oder weil er eine Spielsucht entwickelt

00:26:30: hat oder oder oder oder, also da muss man ja genau hinschauen. Und es geht dann tatsächlich um das

00:26:35: Reden und dann geht es darum, eben wie gehe ich mit dieser Erfahrung, das was ich vorhin schon

00:26:40: gesagt habe, wie integriere ich diese Misstrauens Erfahrung in mein Leben. Es ist nun mal so,

00:26:49: dass Menschen, andere Menschen verletzen, enttäuschen, belügen, wie auch immer, wir sind

00:26:55: Menschen und das ist Teil der menschlichen Erfahrung. Ich wollte noch mal wissen, wie sich denn das

00:26:59: Vertrauen entwickelt hat. Vertrauen, früher Vertrauen, heute ist es was anderes in unserer

00:27:06: Zeit, heute, weil ja Vertrauen immer auf eine gewisse, ich behalte es für mich, wenn ich jetzt

00:27:14: mal auf dieser Ebene bin. Also ich bekomme etwas anvertraut und die Technik ist ja sehr weit,

00:27:21: schnell mal etwas sich zu verplaudern, muss man da niedrigschwelliger sein, hat sich das

00:27:31: entwickelt oder? Also wenn ich da so mal in mich hinein fühle, dann würde ich sagen,

00:27:34: dass es eher dazu führt, dass die Leute den Menschen weniger vertrauen. Bei meiner Tochter

00:27:40: habe ich das erlebt, wie schnell das geht, dass man zum Beispiel ein Foto so verändern kann,

00:27:46: dass danach etwas sehr Obstönes daraus entsteht, was sehr Precares daraus entsteht und das ist

00:27:53: natürlich etwas, was auch sie sehr geprägt hat und was dann sicherlich dazu geführt oder

00:28:00: auch nicht nur sicherlich, ich weiß es auch, dazu führt, dass sie nicht mehr mit allen Mädels

00:28:06: über alles spricht oder was ja auch gut ist, auch zu wissen, wer ist wirklich da für mich,

00:28:10: aber tendenziell auch da diese Erfahrung prägt und dass man dann eher Dinge nicht mehr mit anderen

00:28:18: Menschen bespricht, weil die zu heikel sind. Also dieses, das was wir vielleicht noch hatten,

00:28:25: ich habe einen besten Freund, eine beste Freundin, mit der tausche ich mich über alles aus.

00:28:29: Das meine ich Riesengruppen. Genau. Also Riesengruppen waren es ja dieses Vertrauensmäßige

00:28:35: nicht unbedingt, aber eben so beste gute Freundschaften, dass da ich kann wirklich darüber mit

00:28:42: über das über alles, mich über alles mit dieser Freundin unterhalten. Ich glaube,

00:28:47: das findet weniger statt, weil eben diese Angst davor im Netz platt gemacht wurde,

00:28:53: dass sich das in eine riesengroße Plattform weiterverbreitet, was ich eigentlich für mich

00:29:01: alleine behalten wollte, das ist glaube ich viel viel, also die Angst davor, dass das

00:29:09: geschieht ist viel viel größer geworden. Wir hatten damals nix, ne? Aber wir hatten ja damals

00:29:15: das diese Möglichkeiten nicht. Natürlich konnte ich das dann anderen Leuten erzählen,

00:29:20: die konnten das dann auch wiederum erzählen, aber die Reichweite war eine ganz andere.

00:29:23: Aber da müsste man tatsächlich mal gucken, ob es dazu Studien gibt. Also ob das Vertrauen,

00:29:29: dass zwischenmenschliche Vertrauen ein anderes geworden ist durch Social Media.

00:29:35: Jetzt hast du es gerade schon angesprochen, die wird, deine Tochter wird jetzt der Person

00:29:45: nicht mehr so schnell vertrauen oder sucht das schon raus. Woran erkenne ich denn ganz konkret?

00:29:51: Wie erkenne ich, dass ich jemandem vertrauen kann oder ist es immer eine Gefühlssache?

00:29:55: Ja, das kann ich mit einem eindeutigen Ja beantworten, wenn mein Herz so eindeutig

00:30:00: Ja sagt erstmal und das auch nach der ersten Verliebtheit, vielleicht weil es überhaupt

00:30:04: verliebt ist, aber es ist immer eine Gefühlssache und sobald sich Zweifel einschleicht, sollte

00:30:10: man gucken. Nicht, dass man direkt sagt, ich vertraue dir nicht mehr, aber sobald man so

00:30:15: ein Gefühl hat, boah, kann ich denn auch vertrauen oder ich bin mir nicht mehr so ganz sicher,

00:30:20: sagt mal, guck mal, woran liegt es? Welches hat sie, die gegenüberliegende Person, etwas

00:30:25: gezeigt, was mich zweifeln lässt oder ist es vielleicht in mir eine Angst, die vielleicht

00:30:30: durch eine alte Erfahrung, die ich noch nicht integriert habe, entstanden ist? Also da sollte

00:30:35: man einfach hellhörig sein und gucken, liegt es an mir oder liegt es in mir in meinem Erfahrungsschatz

00:30:42: oder liegt es an dem Verhalten der anderen Personen, die mich zweifeln lässt? Also das Herz

00:30:48: oder das eigene Gefühl ist da wirklich ein guter Barometer. Wie anders will man so eine

00:30:53: Gefühlssache wie Vertrauen auch messbar machen? Das ist halt sehr schwer messbar, ne?

00:30:57: Ja, jetzt hast du aber schon gesagt, Erfahrung wirkt da natürlich ein, habe ich mal irgendwo

00:31:04: Vertrauensbruch erlebt oder besonders tolles Vertrauen vielleicht auch, wo mehr zurück

00:31:11: kam. Es ist ja auch ein starker Punkt Vertrauen in die Zukunft oder auf, du hast es ganz

00:31:20: vorhin schon mal angesprochen mit Krieg, wie soll man bei der Lage, Kriegkrankheit hatten,

00:31:26: weil jetzt ja Elementar, Klima das Vertrauen haben, das alles gut wird.

00:31:33: Das ist ja die Frage, was bedeutet alles gut zu werden. Also warum haben wir überhaupt

00:31:40: diesen Anspruch, dass alles gut wird? Es wird nie alles gut sein. Also dieser Anspruch

00:31:47: alles wird gut, der ist so hoch, der hält uns ja quasi auch in so einem Zweifel zurück,

00:31:54: wie soll ich das schaffen? Es wird zumindest aus meiner Kraft heraus, kann ich nicht viel

00:31:59: ändern an dem Krieg in der Ukraine. Natürlich kann ich russische, keine Ahnung, Produkte

00:32:07: boykottieren, ich kann demonstrieren gehen und und und, aber mir bleibt da wenig, kann

00:32:12: auch die richtige Partei wählen oder eine falsche Partei wählen, in Anführungszeichen.

00:32:17: Aber die Welt werde ich nicht verändern? Die Welt werde ich nicht verändern und wesentliche

00:32:24: konzentrieren oder? Im Endeffekt geht es ja darum, dass wir Angst wieder Angst haben,

00:32:31: mit den Situationen und mit den Bedingungen nicht klarzukommen. Das ist das, was uns

00:32:38: große Angst macht. Ja, aber dann, was soll ich konkret machen, Radio auslassen, damit

00:32:44: ich damit nicht konfrontiert werde? Also es ist ja schon allgegenwärtig. Krieg ist allgegenwärtig,

00:32:50: jetzt gerade Krankheit im Moment nicht. Also ich sage mal Corona war das ja allgegenwärtig,

00:32:56: Klima ist allgegenwärtig und auch als spürbar. Also ich kann mich davor nicht und ich sollte

00:33:03: mich davor auch nicht abschotten. Aber wichtig ist zumindest so eine Rationierung von Nachrichten,

00:33:09: zum Beispiel. Ich muss ja nicht jede Stunde Nachrichten hören und nicht jede Stunde

00:33:13: über den Krieg informiert werden und wenn ein neuer Klimabericht rauskommt, dann wird

00:33:18: es ein, zwei Tage jeden oder einen Tag jede Stunde berichtet. Es reicht, wenn ich mir das

00:33:24: einmal anhöre. Ich weiß es ja eh. So und jedes Mal, aber mit jenem Mal, wenn ich das

00:33:29: höre, wird dieses, wird diese Angst geschürt und ich habe wenig Dinge, die ich diese Angst

00:33:35: entgegensetzen kann in dem Moment, weil eben ich kann, ich alleine kann an dem Klima auch

00:33:40: nicht von jetzt auf gleich was ändern. Also es geschehen Dinge, die nehmen auch einfach

00:33:44: ihren Lauf. So und es geschehen Dinge, die auch nicht mehr beeinflussbar sind. Gerade

00:33:52: im Klima wissen wir alle nicht, aber sehr viele renommierte Klimaforscher sagen ja ganz

00:34:00: klar, es sind schon längst Kipppunkte erreicht, wir können nicht mehr viel tun. Das wird

00:34:04: sich jetzt so und so verändern. Und dadurch entsteht ja die Angst, wie gehe ich mit der

00:34:11: Situation um, wenn das und das passiert. Und da sind wir beim Selbstvertrauen dieses,

00:34:17: das werde ich schon irgendwie hinkriegen und auch Vertrauen ins Leben, dass es schon irgendwie

00:34:24: schaffbar ist und machbar ist. Mein Ansatz wäre jetzt ja zu sagen, wir vertrauen den Politikern,

00:34:30: dass sie das sich darum kümmern und das... Da kommt doch direkt, tun sie aber nicht.

00:34:36: Warum nicht? Weil da ganz viele Konzerne hinterstecken, die Kohle machen wollen. Da sind wir bei

00:34:42: dem Thema Wirtschaft, Wirtschaftswachstum und und und und, da kann man keinen Vertrauen

00:34:47: haben. Deswegen, also den vertraue ich nicht. Ich vertraue...

00:34:51: Aber du kannst es ja auch nicht selbst in die Hand nähen.

00:34:53: Nein, kann ich auch nicht. Aber ich kann darauf vertrauen, dass egal, wie welche Situation

00:34:58: vorliegt, ich für mich gut sorgen kann. Und nicht indem ich andere runter trete, sondern

00:35:06: indem ich weiß, ich kann mich selbst gut führen und wenn etwas Schlimmes ist, dann

00:35:10: kriege ich mich da auch wieder raus. Und wir müssen ja auch... Ich weiß gar nicht, ob

00:35:14: das jetzt noch zu der Sendung gehört. Also das ist jetzt gerade meine sehr persönliche

00:35:17: Meinung. Das ist tatsächlich... Wir alle haben ja auch im Kopf, wir müssen möglichst lange

00:35:22: leben. Wer sagt das denn?

00:35:24: Ja, es ist ein Ideal, was man sich... Was antrainiert wurde, wenn man nicht das jetzt mitnehmen.

00:35:33: Und jetzt haben wir mich alle Angst. Oh Gott, wir werden alle keine 90 oder 100. Es kann

00:35:37: sein.

00:35:38: Und 45 sind ja vielleicht auch gut. Aber dann habe ich es überschritten.

00:35:41: Ja, dann darfst du vielleicht 50 werden, keine Ahnung. Aber tatsächlich... Ich weiß nicht,

00:35:48: wie gesagt, ob das nicht zu prekär ist für so ein Podcast, das Thema... Wer sagt eigentlich,

00:35:55: wie lange wir zu leben haben? Wir in unserer gesamten Menschheit, wir leben ja auf der

00:36:00: Überholspur. Wir nutzen die Erde. Wann ist der Weltentlastungstag irgendwann Mitte Juni?

00:36:06: Ist er noch im Juni oder schon im Mai?

00:36:08: Ja, keine Ahnung.

00:36:09: Er wächst, er kommt ja jedes Jahr ein Stück weiter an.

00:36:12: Ein ganzes Stück weiter in der Anfang des Jahres.

00:36:13: Und wie können wir denn davon ausgehen, dass wenn die Erde irgendwann keine Ressourcen

00:36:18: mehr hat, dass sie uns dann noch irgendwie ernähren kann? Also es kommt ja alles, was

00:36:22: wir haben, kommt ja aus der Erde, von der Erde. Und wenn die irgendwann, wenn wir bei

00:36:27: Weltentlastungstag 2. Januar sind, dann können wir nicht mehr viel machen. Dann können wir

00:36:33: doch nicht erwarten, dass wir 93 werden.

00:36:34: Ja, es ist spannend. Ich würde da gerne weiter diskutieren. Vertrauen in die Zukunft sieht

00:36:46: ja anders aus.

00:36:47: Ja, ich kann ja sagen, okay, in den nächsten 5 Jahren geht es gut, dann kann ich sehr gut

00:36:51: Vertrauen schaffen. Und man kann ja alles auch mal versuchen, Zeit unabhängig zu machen.

00:36:56: Ich vertraue dem, was jetzt gerade ist. Und ich vertraue dem, dass ich mit dem, was gerade

00:37:01: ist, gut zurechtkomme.

00:37:02: Selbstvertrauen muss dann also wieder wachsen. Selbstvertrauen, ja.

00:37:07: Und wie wächst Selbstvertrauen?

00:37:11: Ruhe im Gewusel. Wir hatten da letztes Mal was Lustiges angefangen. Korken. Ich habe mir

00:37:15: einen Korken besorgt. Warte. Oh, das habe ich weiter nach vornascht gesagt.

00:37:22: So ist besser, ja.

00:37:24: Ja.

00:37:25: Jetzt kommen die Ruhe im Gewusel durch Starter-Tipps.

00:37:29: Wunderbar. Mein Gott Helge, du hast heimlich geübt.

00:37:32: Na klar, ich hatte mir extra natürlich eine Flasche Wein am Abend getrunken und dann

00:37:36: hatte ich einen Korken. Also erste Flasche.

00:37:38: Das ist jetzt gerade.

00:37:40: Erste Flasche war ein Schraubverschluss. Da musste ich noch eine mit dem Korken hinterher

00:37:44: trinken.

00:37:45: Aber merkst du, dass sofort die Artikulation eine andere ist?

00:37:49: Nein.

00:37:50: Ich weiß aber.

00:37:52: War ja auch nur unsere lustige Überleitung und wollen wir jetzt auch so beibehalten,

00:37:57: unsere Überleitung zu den sofort und durch Starter-Tipps bei Ruhe im Gewusel. Hast du

00:38:02: da was für uns?

00:38:03: Na klar. Auch da hilft mir ein Rückblick. Also vorhin habe ich ja schon gesagt, dieser

00:38:07: Rückblick, was ist eigentlich alles Gutes passiert oder in meinem Leben, ohne dass ich

00:38:11: da wirklich etwas für getan habe, dass ich hier reingeboren wurde, dass ich meinen Partner

00:38:16: kennenlernen durfte und und und und, dass der Job frei war, den ich jetzt gerade habe,

00:38:20: das auch immer. Und Vertrauen in sich selbst zu haben bedeutet eigentlich auch mal zu

00:38:25: schauen, was habe ich denn aus meiner eigenen Kraft erreicht? Also wo habe ich meine Energie

00:38:31: reingegeben, sodass es nachher so werden konnte, wie es jetzt ist? Also ich sage mal Schwierigkeiten

00:38:38: im privaten Bereich, berufliche Leistungen, die ich gebracht habe, Prüfungen, die ich

00:38:43: bestandene habe. Ich weiß nicht, welche Hindernisse sich im einzelnen Leben mehr ergeben. Das

00:38:49: ist ja ganz ganz individuell. Aber da zu schauen, was hat mir eigentlich geholfen und wie bin

00:38:54: ich da durchgekommen und ich bin da durchgekommen, weil sonst wäre ich ja jetzt nicht hier, so

00:38:59: wie ich jetzt bin.

00:39:00: Also das alles wieder in Erinnerung rufen?

00:39:03: Ja, erstmal wieder in Erinnerung rufen und sich da durch Kraft holen. Ich habe schon

00:39:06: ganz schön viel geschafft. Warum sollte ich das, was vor mir liegt, nicht auch schaffen?

00:39:10: Weil das ist ja die große Angst. Das, was vor mir liegt, ist schlimmer als das, was hinter

00:39:14: mir liegt. Dabei nehme ich ja die Erfahrungen mit und das, was ich aus den Erfahrungen heraus

00:39:20: gelernt habe, nehme ich ja auch mit. Aber die Angst davor, dass die Erfahrungen noch schlimmer

00:39:26: werden als das, was ich schon erlebt habe, die lebt und ja, die hält uns halt in so

00:39:34: eine Habachtstellung auch.

00:39:36: Ja, ist doch ein guter Tipp.

00:39:40: Genau. Und selbstvertrauen auch da, ich habe es vorhin schon mal gesagt, sich regelmäßig

00:39:46: mal etwas Neues zu trauen. Also auszubrechen, aus Routinen und sich mal zu trauen etwas

00:39:52: Neues zu machen. Vertrauen kann nur dadurch entstehen, indem ich mich traue, indem ich

00:39:57: mir etwas zutraue, etwas zu tun und das auch mache.

00:40:01: Heißt jetzt nicht gleich, dass ich den Beruf wechseln soll und muss, sondern ist der kleine

00:40:06: Umweg auf dem Weg zur Arbeit oder mal ein Neue Event.

00:40:10: Ja, wenn wir Menschen kennenlernen.

00:40:12: Genau. Ja.

00:40:13: Ich gehe mal zum Improteater oder keine Ahnung.

00:40:16: Gleich auf die Bühne.

00:40:17: Kann sein, wenn das mal. Also es gibt ja auch ganz viele Dinge, die wir uns nicht zutrauen,

00:40:22: weil uns schon mal jemand gesagt hat, das schaffst du sowieso nicht. Da haben wir ja ganz viele

00:40:27: Glaubenssätze. Und da mal zu gucken, okay, das wurden wir vielleicht gesagt, ich probiere

00:40:31: es einfach mal aus. Je geringer die Erwartung ist, je geringer die Absicht ist, desto mehr

00:40:38: kann ich mich trauen. Also die Absicht sollte da sein, aber je geringer die Erwartung an

00:40:43: das Ergebnis ist.

00:40:44: Trau dich einfach mal.

00:40:46: Ja. Trau dich einfach mal.

00:40:49: Trau dich einfach mal. Ich glaube, wir sind durch. Maike, du musst los. Ich will dich

00:40:54: nicht entlassen. Du kannst hier bleiben. Aber vertraue darauf, dass ich dir jetzt die Wahrheitssache

00:40:59: auf der Uhr hinter dir ist. Es ist schon vier Minuten nach deiner Abfahrtszeit.

00:41:03: Ach ja je.

00:41:04: Das war es auf jeden Fall mit Vertrauen und schieb das nicht auf. Der nächste Woche geht

00:41:10: es um Aufschieberites.

00:41:12: Juhu.

00:41:13: Passt mir schön.

00:41:14: Hast du dich schon vorbereitet?

00:41:15: Noch nicht, ist halt.

00:41:16: Also aufgeschoben.

00:41:17: Ja, also alles zur richtigen Zeit.

00:41:20: Nächste Woche auf Schieberites, Ruhe im Gewusel.

00:41:22: Wir freuen uns auf euch.

00:41:23: Tschüss.

00:41:24: Tschüss.

00:41:25: Ruhe im Gewusel. Der neue Podcast mit Maike Hewing und Helge Hinsenkamp produziert von

00:41:31: Hinsenkamp Technik und Schnitt Tobias Schulze. Immer Freitags und Dienstags. Überall, wo

00:41:37: es Podcasts gibt.

00:41:38: [Musik]

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