AUFSCHIEBERITIS löse Dich aus der Starre!

Shownotes

www.ruheimgewusel.de

Infos zur Folge:

Uni Münster:

https://www.uni-muenster.de/Prokrastinationsambulanz/prokrastination.html

Selbsttest:

https://www.uni-muenster.de/Prokrastinationsambulanz/Angebote_Test.html

Uni Berlin:

https://www.fu-berlin.de/sites/studienberatung/projekte/Prokrastinationspraxis/Handout-Prokrastinationsstheorie.pdf

Maikes Buchtipp:

"Vom Aufschieber zum Lernprofi", Fabian Grolimund

„Ruhe im Gewusel“ Der neue Podcast mit Maike Hewing und Helge Hinsenkamp produziert von HinSEHENkamp

Technik und Schnitt: Tobias Schultze

Immer freitags und dienstags. Überall wo es Podcasts gibt.

www.helge.tv

www.kopfstand-yoga.de

www.kopfstand-coaching.de

www.hin-sehen-kamp.de

Musik Intro und Outro: Jazzy Spot von Serge Quadrado Music über Pixabay.com Vielen Dank für den coolen Sound! Thanks a lot!

Transkript anzeigen

00:00:00: Ruhe im Gewusel.

00:00:02: U-U-U-Uhr.

00:00:03: Im Gewusel.

00:00:05: Mensch, Maike.

00:00:07: Helge, Helge.

00:00:10: Wie heißt du unser Thema heute?

00:00:15: Sollen wir es aufschieben?

00:00:18: Ruhe im Gewusel.

00:00:23: U-U-Uhr.

00:00:24: Im Gewusel.

00:00:25: Aufgehoben ist nicht aufgeschoben?

00:00:28: Nee.

00:00:29: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, ist doch so ein guter Satz.

00:00:33: Was du morgen kannst besorgen, verschiebe auch dorthin.

00:00:35: Herzlich willkommen, liebe Wustlons, zu Ruhe im Gewusel.

00:00:39: Ach Gott. Welcher Kalenderspruch hast du denn noch?

00:00:42: Gibt es noch einen?

00:00:44: Kann man es tief aus dem Herzen?

00:00:46: Das war zur passend zur Aufschieberites Folge.

00:00:49: Habe ich mir das ja lang überlegt.

00:00:53: Glaub ich nicht.

00:00:55: Ruhe im Gewusel.

00:00:57: Da sind wir wieder.

00:00:59: Hallo, ihr Lieben.

00:01:01: Lasst euch nicht beirren.

00:01:03: Er hat schon wieder Wein getrunken, damit er den Korken entstecken kann.

00:01:07: Freut euch auf den Ruhe im Gewusel.

00:01:11: Korken.

00:01:12: Der kommt gleich.

00:01:14: Aber bis dahin.

00:01:16: Erstmal viel Spaß bei dieser Folge.

00:01:18: Los geht's mit Aufschieberites.

00:01:20: Würde ich sagen, aber Maike, wie du würdest anders sagen.

00:01:23: Dieses wunderschöne Wort.

00:01:25: Prokrastination.

00:01:27: Logopäden bedient sämtliche Artikulationszonen im Mund.

00:01:31: Deswegen finde ich das Wort auch schön.

00:01:33: Aufschieberites klingt sympathisch.

00:01:36: Im Netz habe ich links und rechts geklickt.

00:01:39: Bummelai klingt auch sehr nett.

00:01:42: Aber aus meiner Sicht vernehtlichen Begriffe.

00:01:45: Es macht es relativ harmlos.

00:01:47: Denn Prokrastination ist so krass.

00:01:50: Es befällt so viele Menschen statistisch.

00:01:53: Verlinken wir mal ein paar Quellen da unten.

00:01:56: Im Netz sind die Zahlen brutal.

00:01:59: 98% sagen der Menschen, sie hätten das schon mal erlebt.

00:02:02: Oder wären da mit in Berührung gekommen.

00:02:05: Ich natürlich auch.

00:02:07: Du, Maike, natürlich nicht.

00:02:09: Also 2% sitzen hier schon mal am Tisch.

00:02:12: Also ein Teil von den 2%.

00:02:15: Das sind 100 Leute.

00:02:19: Mach dir über, lassen wir den hässlichen so machen.

00:02:22: Ja, das ist ja sehr...

00:02:25: Es gibt so viele gute Ausländer am Tisch.

00:02:28: Ja, also da draußen, also jeder von euch ist betroffen.

00:02:31: Deswegen haben wir hier ein Zuckerstück mit bitterer Medizin.

00:02:35: Für euch vorbereitet.

00:02:38: Wir haben doch bestimmt sofort Durchstattertipps am Schluss.

00:02:42: Ein paar habe ich vorbereitet, weil es tatsächlich Möglichkeiten gibt,

00:02:46: das langsam dieses Verhalten zu verändern.

00:02:49: Aber auch langsam.

00:02:51: Also versprochen.

00:02:53: Auf Schiberitis definiere ich so.

00:02:56: Ich gebe mal ein Beispiel aus meinem bewegten Leben.

00:02:59: Überschrift, Steuereklärung, Urlaubsfotos.

00:03:03: Ich gehöre zu, wie sagt man, den Leuten, die letzt abgeben.

00:03:10: Also mein Finanzbeamtin, mein Finanzbeamter,

00:03:13: hört ja jetzt gerade zu.

00:03:15: Ich gehe mal da fest von aus.

00:03:17: Ja, also ich würde die Steuererklärung am liebsten sofort machen.

00:03:23: Logo.

00:03:25: Aber wenn ich dann sitze, dann schnürze mir irgendwie zu.

00:03:30: Dann die Quittung noch und das noch zusammensuchen.

00:03:33: Und dann sage ich, mach ich in Ruhe was anderes.

00:03:36: Ähnlich ist es bei Urlaubsfotos.

00:03:38: Man schweckt dabei in Erinnerungen, man sieht oder Urlaubsfotos,

00:03:42: die ganzen Fotos der Vergangenheit.

00:03:44: Es wird immer mehr Datendings.

00:03:46: Und inzwischen muss man schon sortieren,

00:03:48: damit man die Daten nicht irgendwann mal verliert.

00:03:50: Also ich würde mal sagen, meine Anamnese auf Schiberitis im Endstadium.

00:03:55: Ja, was ist überhaupt?

00:03:57: Oder ich wollte schon was zu sagen.

00:03:59: Sonst würde ich sagen, was versteht man unter auf Schiberitis

00:04:03: oder Prokrastination?

00:04:05: Also auf Schiberitis oder Prokrastination ist etwas anderes

00:04:10: als einfach nur etwas aufschieben.

00:04:13: Und das, was du machst, das ist halt ja prokrastinierendes Verhalten.

00:04:17: Aber es zieht sich bei dir ja nicht durch alle Lebenslagen.

00:04:20: Also der Unterschied zwischen ich schieb mal was weg

00:04:23: oder ich verbummel mal was so.

00:04:25: Und eben dieser Prokrastination nicht einfach darin,

00:04:29: dass es halt systematisch ist.

00:04:31: Also Prokrastination auf Schiberitis ist systematisch.

00:04:33: Ich habe das bei ganz vielen Dingen.

00:04:35: Und irgendwann stehe ich halt vor einem Berg von Aufgaben

00:04:39: und fühle mich total überfordert davon.

00:04:41: Und das macht das Ganze ja nicht besser

00:04:43: und das hält das Ganze auch aufrecht.

00:04:45: Das ist das Problem.

00:04:46: Und das Beispiel mit der Steuererklärung, ich gehe da so mit,

00:04:51: du bist mir sehr sympathisch, ich muss die gar nicht machen.

00:04:54: Mir wird es schon reichen, wenn ich überhaupt nach Quittungen suchen muss.

00:04:57: Das wird mir schon reichen.

00:04:59: Es wird vielen so gehen, oder?

00:05:01: Ja, ganz vielen.

00:05:02: Und das ist einfach etwas.

00:05:04: Eine der Ursache von Aufschieberei oder eben auch von Prokrastination

00:05:08: ist eben, es ist etwas, was wir als unangenehm abgespeichert haben

00:05:14: und ganz oft auch etwas, wo wir denken, boah, was soll daran jetzt sinnvoll sein.

00:05:19: Also uns fehlt der Sinn.

00:05:21: Wir könnten viele, viele andere Dinge machen,

00:05:24: schönere Dinge machen als das jetzt.

00:05:27: Also dein Beispiel mit der Steuererklärung,

00:05:29: bei mir war es im Studium, wenn wir irgendwelche Hausarbeiten zu schreiben hatten

00:05:32: oder ich halt mir Lernzeit eingeplant hatte.

00:05:34: Also immer, wenn Klausurenblock war oder Prüfungszeiten war,

00:05:37: mein Haus war nie so sauber wie da.

00:05:39: Ganz einfach.

00:05:40: Ich habe immer geputzt oder wäscheaufgang oder gebügelt,

00:05:43: bis das es ja wirklich Zeit wurde.

00:05:46: Aber ich war wirklich immer noch on time.

00:05:49: Also bei mir war das wirklich eher,

00:05:51: und das ist auch eine ganz spannende Sache.

00:05:53: Ich weiß nicht, wo ich das gelesen habe.

00:05:55: Aber es zeigt auch...

00:05:56: Das müssen wir nachforschen.

00:05:57: Ja, das sollten wir nachforschen.

00:05:59: Es heißt eigentlich auch,

00:06:01: dass wenn ich Prokrastinien des Verhalten zeige,

00:06:04: ich in anderen Bereichen oft deutlich effektiver bin.

00:06:07: Also sprich, das verlagert sich, unsere Energie verlagert sich.

00:06:11: Also das ist auch...

00:06:12: Also es ist super die Steuererklärung quasi, das ganze Jahr liegen immer zu sagen,

00:06:15: ach nee, mach ich lieber mal nicht.

00:06:16: Wenn du dafür was anderes machst.

00:06:18: Haushalt, Garten.

00:06:19: Oder das ist dann wenigstens in Ordnung.

00:06:21: Also damit bereinigst du auch ein bisschen dein Gewissen.

00:06:24: Das wenigstens das habe ich geschafft.

00:06:26: Aber tatsächlich ist Prokrastination,

00:06:28: wenn man das wirklich in, ich sag mal, in Perfektionismus übt,

00:06:31: ist es gefährlich oder ist es auch schädigend.

00:06:34: Denn es baut sich einfach einen Druck auf, der nicht weniger wird.

00:06:37: Und ich habe zwei in meiner eigenen Studiengruppe,

00:06:40: hatte ich zwei Kolleginnen oder Studienkolleginnen,

00:06:42: die auch sehr prokrastiniert haben.

00:06:45: Und die eine hat wirklich umdrehen...

00:06:47: Also nee, wirklich stimmt nicht,

00:06:49: aber gefühlt um 23 und 59 ihre Masterthesis hochgeladen damals.

00:06:54: Also das waren keine zwei Stunden Zeit mehr bis zum Abgabetermin.

00:06:57: Und die hat sich schon vorher verlängern lassen durch den gelben.

00:07:01: Also das heißt daran, erkennt man da auch so diesen Unterschied,

00:07:04: sag ich mal, zwischen Bummeln und aufs Chiberitis und Prokrastination,

00:07:09: dass man halt, ich sag mal, aufs Chiberitis noch schafft,

00:07:13: irgendwie innerhalb seiner Zeitflots und Prokrastination dann immer noch

00:07:19: nach Ausreden, nach hinten raus immer weiter sucht,

00:07:22: Arzt krankschreiben lassen und so weiter.

00:07:24: Richtig, also die Begriffe werden ja so ein bisschen simultan verwendet,

00:07:28: also aufs Chiberitis und Prokrastination.

00:07:30: Das eine ist aber tatsächlich, also ITIS,

00:07:32: in der Medizins ITIS immer eine Entzündung.

00:07:35: So, und das heißt, es ist schon mal nicht gesund.

00:07:38: Ich würde einfach dieses aufs Chiberitis und Prokrastination

00:07:42: in eine Schublade stecken und ich schieb mal etwas auf

00:07:46: oder ich schieb was vor mich hin in die andere,

00:07:48: weil das ist kein systemisches Verhalten oder systematisches Verhalten.

00:07:52: Jetzt könnte man ja auch noch von Faulheit sprechen,

00:07:54: also das würde ich sagen, ist einfach zu faul,

00:07:58: seine Steuererklärung zu machen oder sein,

00:08:01: was gibt es noch eigentlich für Beispiel,

00:08:02: was schafft man sonst so?

00:08:03: Also typische Beispiele, diese 98% typischen Sachen,

00:08:07: die man schafft Prüfungen, Hausaufgaben, also Hausverhalten.

00:08:13: Genau, Haushalt finde ich auch bei manchen,

00:08:15: also ich schiebe es unglaublich vor mich hin,

00:08:18: vor mich oder vor mir her, Fenster zu putzen,

00:08:21: das ist etwas, was ich total hasse.

00:08:23: Also alles, was ich als unangenehm empfinde,

00:08:27: schiebe ich vor mich hin, gerne vor mich hin.

00:08:30: Ich habe mir aber ganz interessanterweise,

00:08:33: weil ich gemerkt habe am Ende des Jahres,

00:08:35: dass mich dieses etwas vor mir hinschieben,

00:08:38: viel mehr Energie kostet, als das einfach zu erledigen,

00:08:41: mir für dieses Jahr vorgenommen,

00:08:43: dass ich diese Dinge jetzt als erstes mache,

00:08:46: Montagsmorgens oder dann, wenn ich am meisten Energie habe,

00:08:49: auf jeden Fall Vormittag, mache ich die Sachen,

00:08:51: die am unangenehmsten sind,

00:08:53: ist auch einer der Tipps, die ich nachher noch mal ein bisschen näher bringe.

00:08:56: Aber interessanterweise habe ich im Yoga-Studio dann mal davon erzählt

00:09:00: und da teilte sich wirklich das Lager in 50/50,

00:09:03: die einen sagen, also wenn ich keinen Bock auf irgendwas habe,

00:09:06: dann mache ich das sofort,

00:09:07: und die anderen sagen, ja, ich schiebe das auch auf,

00:09:09: bis es nicht mehr geht.

00:09:10: Also es ist wirklich so, dass sich da das Lager total teilt.

00:09:13: Also da habe ich die 98% nicht gesehen, sondern eher 50/50.

00:09:17: Aber da geht es ja auch um Aufschieben und nicht um Prokrastination.

00:09:21: Es liegt ja wahrscheinlich auch an dem, was man so hat,

00:09:24: also was man aufschiebt, was man mal eben,

00:09:26: ich sage mal Steuererklärung, muss man sich ja,

00:09:28: je nachdem, wie lange man das schon vor sich her schiebt,

00:09:30: so richtig wieder reindenken.

00:09:31: Wenn ich die jetzt monatlich mache, bin ich da natürlich schon mal...

00:09:35: Safe.

00:09:36: Ja, du hattest gerade gesagt, man macht dann oft andere Dinge,

00:09:39: Schreibtisch aufräumen oder die E-Mails ausmisten

00:09:43: oder irgendetwas sich überlegen,

00:09:45: was man halt angenehmer erscheint in diesem Moment.

00:09:49: Aber das blockiert ja dann immer die eigene Arbeit.

00:09:53: Also man räumt zum dritten Mal den Schreibtisch auf,

00:09:56: wischt zum fünften Mal die Wohnung, also...

00:09:59: So lange das...

00:10:00: ...kann auch nicht Schlüssel aller Weisheit sein.

00:10:02: Das stimmt.

00:10:03: Weisleitz letzter Schluss.

00:10:04: Weisheit, ja, genau.

00:10:05: Das war auch nicht schlecht.

00:10:07: Nee, der war auch nicht schlecht.

00:10:08: Dieses, das, was du gerade gesagt hast,

00:10:10: ne dreimal den Schreibtisch, fünfmal den Boden gewischt,

00:10:13: das ist natürlich jetzt weniger effektiv.

00:10:15: Aber tatsächlich dieses, ich suche mir weniger Unangenehme,

00:10:19: also weniger unangenehme Aufgaben,

00:10:23: um diese hochunangenehme Aufgabe aufzuschieben,

00:10:26: führt ja dazu, dass ich auf der anderen Seite

00:10:28: meine To-do-Liste trotzdem abarbeite.

00:10:30: Also so ganz schlecht ist so dieses prokrastinierende Verhalten nicht,

00:10:35: solange dabei etwas, ich sag mal, effektives anderes entsteht

00:10:39: oder eben abgearbeitet wird.

00:10:41: Das wird ja erst dann, wie gesagt, schwierig,

00:10:44: wenn auch da wieder das Maß überschritten wird.

00:10:46: Also ich sag ja immer, die Dosis macht das Gift.

00:10:49: Und wenn ich irgendwann dahin gehe

00:10:52: und mir nur noch angenehme Sachen raussuche

00:10:55: und alles Unangenehme liegen lasse,

00:10:57: dann habe ich ein Problem,

00:10:58: weil dann das funktioniert halt nicht in dieser Gesellschaft

00:11:01: und in dieser Welt.

00:11:02: Dann ist es halt auch krankhaft, kann man das sagen?

00:11:05: Oder ist es, ich meine, einem selbst macht es ja immer nichts aus,

00:11:08: wie du sagst, in der Gesellschaft passt es dann halt nicht?

00:11:12: Ja, nee, also es ist kein eigenes Krankheitsbild nach ICD-Zenen,

00:11:16: also nach den Schlüsseln,

00:11:18: sondern es ist eher, wenn dann eher Teil einer Erkrankung,

00:11:22: also ich bei ADHS kann Prokrastination tatsächlich auch häufiger auftreten,

00:11:26: bei Menschen, die eine sehr hohe Erwartungshaltung haben an sich

00:11:30: oder denken, dass die Umwelt eine sehr hohe Erwartungshaltung

00:11:33: an die eigene Leistung hat, kann Prokrastination auftreten,

00:11:37: aber es ist halt keine festgeschriebene Krankheit.

00:11:39: Und was war der zweite Teil der Frage?

00:11:42: Habe ich einen zweiten Teil der Frage nicht gestellt?

00:11:45: Jetzt müssten wir zurückspulen.

00:11:47: Ich war eigentlich irgendwie mit der Antwort glücklich.

00:11:51: Ich fühlte mich, ich fühlte sie gut beantwortet für mich so.

00:11:55: Wir schlittern ja so langsam dann rüber in die Entstehung und zu den Ursachen.

00:12:00: Was ist denn noch Ursache?

00:12:04: Also es ist multifaktoriell tatsächlich.

00:12:07: Es gibt halt nicht nur eine Ursache, sondern es kommt oft etwas zusammen.

00:12:13: Und zwar wirklich einmal diese hohen Erwartung entweder von mir selbst an mich

00:12:17: oder dass ich denke, die Gesellschaft oder demjenigen,

00:12:20: für den ich diese Aufgabe erledige, der hat sehr hohe Erwartungen,

00:12:24: also dieser hohe Erwartungsdruck, der dahinter steckt,

00:12:27: Versagensangst, die damit zusammenhängt.

00:12:30: Und tatsächlich aber eben auch, dass das eine Aufgabe ist,

00:12:33: die ich als unangenehm abgespeichert habe

00:12:36: und deren Wert oder Sinn ich in dem Moment nicht so erkenne.

00:12:39: Das war rum. Also wenn ich den Sinn nicht erkläre,

00:12:42: dann rät man ja immer weiter in diesen Druckstrudel.

00:12:45: Und wie gerät man rein? Wissen wir so ein bisschen jetzt?

00:12:50: Also du hast gerade mal durchblitzen lassen,

00:12:52: dass irgendwie immer auch der Anspruch an einen selbst ist,

00:12:54: ist das so ein Perfektionismus?

00:12:56: Unter anderem auch.

00:12:58: Und es entsteht tatsächlich, entsteht ein Teufelskreis.

00:13:01: Also wenn wir damit einmal angefangen sind,

00:13:03: wir haben halt, kann ich das vorstellen,

00:13:05: eben diese unangenehme, enorm unangenehme Aufgabe.

00:13:09: Dann kommt so der erste Gedanke auch, ich könnte jetzt auch was anderes machen.

00:13:13: Und mit diesem Erledigen von etwas anderem habe ich schon wieder so ein Gefühl,

00:13:18: wow, ich habe ja doch was geschafft.

00:13:20: Und dann kommt aber eben die Gewissheit oder das Wissen darüber,

00:13:25: Schitte, diese Aufgabe ist ja immer noch da.

00:13:27: Und damit steigt der Druck.

00:13:29: Und dieser Druckanstieg erhöht ja dann wieder diese Erwartungshaltung,

00:13:33: diese innere, ich muss das jetzt machen,

00:13:35: das erhöht auch diese Aversion dagegen.

00:13:37: Weil wir hatten ja in einer Folge auch schon mal,

00:13:39: dass jedes Muss auch tendenziell eher ein Befehl ist,

00:13:42: wo wir uns nicht so gerne drauf einlassen wollen,

00:13:45: weil wir eher Freiheitslieben sind und autonom ausgerichtet sind.

00:13:49: Und das ist halt der Teufelskreis, der entsteht.

00:13:52: Ich habe eben diese ganz unangenehme Sache, mache etwas anderes,

00:13:58: daraus entsteht erstmal so ein, oh super, ich habe da was geschafft

00:14:01: und trotzdem steigt der Druck.

00:14:03: Und dieser Teufelskreis, der kann unterbrochen werden

00:14:05: und sollte unterbrochen werden und kann auch unterbrochen werden.

00:14:08: Ah, ja, das gibt ja so viele Fragen schon wieder.

00:14:10: Ich würde mal gucken, was ich da noch mal aus mir rausholte.

00:14:13: Perfektionismus würde ich jetzt gerne auch ein bisschen weiterzumachen,

00:14:17: vielleicht teilen wir so ein bisschen,

00:14:19: geben wir uns auf für eine Folge.

00:14:21: Fände ich gut. Das ist auf jeden Fall eine Folge wert.

00:14:24: Perfektionismus geben wir uns ein bisschen auf, machen wir eine weitere Folge zu.

00:14:30: Also vielleicht kann ich an dieser Stelle auch nochmal sagen,

00:14:32: das Problem beim Perfektionismus ist ja,

00:14:34: dass sich eben dieser Druck erhöht ständig.

00:14:36: Also ich muss was tun und das ergibt einfach einen inneren Konflikt

00:14:39: und innere Konflikte erzeugen per se erstmal,

00:14:42: oder führen dazu, dass es sich wie ein Kampf anfühlt,

00:14:46: ein konfliktes, ein innerer Kampf und der erschöpft halt,

00:14:49: macht halt müde.

00:14:51: Und das ist auch dieses Problem, dass man halt immer erschöpfter wird,

00:14:54: immer müder wird, weil man so weiß, da liegt noch so viel vor mir.

00:14:57: Ja, das ist halt auch...

00:14:59: Ja, kann ich dir vorstellen, ich finde mich da immer wieder so ein bisschen wieder.

00:15:02: Und es ist, da kommen wir ja vielleicht gleich zu.

00:15:05: Ich habe selbstironisch, wie du mich kennst,

00:15:08: auch wenn ich die Ironie nicht immer verstehe,

00:15:10: ja mal den Satz geprägt.

00:15:12: Ich weiß gar nicht, ob du ihn kennst,

00:15:14: das ist so ziemlich immer zu jedem dann gesagt.

00:15:16: Was du morgen kannst besorgen, verschiebe auch dorthin.

00:15:19: Den nutze ich seit Jahren, wenn ich etwas nicht schaffe,

00:15:23: tanze ich dann wieder Dudel, die Dudel durchs Leben, ist ja egal.

00:15:26: Eigentlich heißt es ja, was du heute kannst besorgen,

00:15:29: das verschiebe nicht auf morgen.

00:15:31: Und klingt so einfach.

00:15:34: Und womit wir beim Thema wären, wie schaffe ich das denn?

00:15:37: Was ist zu tun?

00:15:39: Also, To-Do-Liste fällt mir immer ein.

00:15:41: Was ist zu tun? To-Do-Dudel, die Dudeliste.

00:15:45: Die Dudeliste.

00:15:47: Die wird ja dann immer länger und noch mehr länger.

00:15:49: Und dann habe ich dann, pick ich mir wieder nur die Rosinen raus.

00:15:52: Das ist richtig.

00:15:54: Das hat auf jeden Fall was mit Strukturierungen zu tun so ein bisschen.

00:15:57: Also To-Do-Listen, manche sagen To-Do-Listen sind nicht gut.

00:16:00: Man soll es lieber auf Kärtchen schreiben

00:16:02: und dann auch nochmal eben kurz unterteilen.

00:16:04: Was sind eigentlich unangenehme Aufgaben,

00:16:06: die ich aber gegen die ich mich nicht so wäre

00:16:08: und dann die Aufgaben, die ich wirklich prokrastiniere,

00:16:11: die ich vielleicht mit diesen anderen Kärtchen-Karten quasi

00:16:15: versuche, vor mich hinzuschieben oder auszugleichen.

00:16:18: Im Endeffekt meines Erachtens,

00:16:20: und da sind wir beim ersten Tipp auch schon,

00:16:22: hilft nur eins, einmal Tabula rasa zu machen,

00:16:25: wirklich zu sagen, was ist es, was erledigt sein muss.

00:16:28: Und ob man das jetzt auf Kärtchen schreibt in unterschiedliche Farben

00:16:31: oder ob man das auf eine To-Do-Liste schreibt

00:16:34: und in eine Priorisierung bringt,

00:16:36: das ist eigentlich relativ egal je nach dem meines Erachtens,

00:16:40: wo drauf man auch steht, was ein persönlich mehr liegt.

00:16:43: Und erstmal nur so ehrlich zu sich zu sein und zu sagen,

00:16:47: ich will erstmal nur schauen, wenn Überblick verschaffen,

00:16:50: was ist zu tun.

00:16:51: Das sind die Baustellen, die noch erledigen sind.

00:16:53: Genau, also wirklich sich damit zu konfrontieren

00:16:56: und sich das zu bewusst zu machen,

00:16:58: okay, das sind die Dinge, die jetzt anliegen

00:17:01: und dann eben im zweiten Schritt eine Priorisierung zu machen.

00:17:04: Das muss dringend gemacht werden, das ist jetzt weniger dringend.

00:17:07: Es gibt ja, glaube ich, heißt das Eisenhower-Prinzip,

00:17:10: ist das das, wo ich sage, ich kann das in vier unterschiedliche Kategorien ein-

00:17:15: Ach, die davon immer auch schon mal was gehört.

00:17:17: Ja. - - -einteilen.

00:17:18: Also dringend und wichtig, wichtig, aber nicht dringend,

00:17:21: dringend, aber nicht wichtig, und nicht wichtig, und nicht dringend.

00:17:25: Und das wandert dann, die letzte Gruppe wandert Pauschal in Briefkasten

00:17:28: oder über das Reihen?

00:17:29: Genau, die kann dann einfach, genau, genau, die kann dann einfach weg

00:17:33: und sich das wirklich tatsächlich vielleicht mal zu, ja,

00:17:38: zur Nutze zu machen, um dann wirklich ehrlich zu sich zu sein.

00:17:41: Also Ehrlichkeit und diesen ersten Schritt zu gehen, okay,

00:17:45: es gibt da Dinge, die sind dringend und wichtig.

00:17:47: Und dann im dritten Schritt, diese Dinge, die dringend und wichtig sind,

00:17:52: mir mal anzuschauen und zu versuchen, in kleine Schritte zu unterteilen.

00:17:56: Was wären die ersten kleinen Schritte, die ich hier gehen könnte?

00:18:01: Denn ich sehe immer nur den Berg.

00:18:03: Aber es gibt ein buddhistisches, eine buddhistische Geschichte.

00:18:09: Ich kann die gar nicht mehr so ganz widergeben.

00:18:11: Aber da geht es darum, dass man einen Haufen wegfahren muss

00:18:15: oder wegschütten muss.

00:18:16: Und das geht halt auch nur Schippe für Schippe.

00:18:18: Ich kann das nicht auf einmal schaffen

00:18:20: und sich diese Schrittweise vorzunehmen.

00:18:23: Also eine Schrittweise abarbeiten dieser Sachen.

00:18:26: Und dann genau zu schauen, wie viel Zeit kann, will

00:18:31: und will ich mir dafür am Tag nehmen, in der Woche nehmen.

00:18:34: Also auch da gut auf sich zu hören, was bin ich bereit,

00:18:37: an Lebenszeit dafür zu geben, um das Schritt für Schritt anzugeben.

00:18:42: Und was muss ich geben in der Summe, damit ich das auch abarbeiten kann?

00:18:48: Genau, genau.

00:18:49: Also richtig mit Kalender einträgen.

00:18:51: Aber nicht mal in der App-Self-Name, da ist ja ja ganz gut.

00:18:53: Es ist ja ein Zwischenfalles digital.

00:18:54: Man muss es nicht ständig wieder durchstreichen und irgendwas.

00:18:57: Und es kann schon enorm, tatsächlich enorm motivierend sein

00:19:01: oder auch entlastend sein, wenn ich mir für diese Aufgabe

00:19:05: meinetwegen fünf Stunden ein plane.

00:19:07: Und dann kann schon so ein Kippschalter umfallen und sagen,

00:19:10: ey komm, ich mach das jetzt.

00:19:12: Oder ich mach jetzt zwei Stunden.

00:19:13: Die zwei Stunden nehme ich mir jetzt.

00:19:15: Also das einfach begrenzbar zu machen,

00:19:17: weil das Problem bei Prokrastination ist ja,

00:19:20: dass ich das Gefühl habe, es ist nicht schaffbar

00:19:22: und es ist unbegrenzt, es ist endlos.

00:19:24: Und diese Sachen begrenzbar zu machen und als begrenzbar zu erleben.

00:19:31: Aber wenn ich, da hast du jetzt ja was angesprochen,

00:19:34: man kommt quasi dann in eine Laune, es doch zu machen,

00:19:40: weil man halt sagt, ja fünf Stunden, das ist schaffbar.

00:19:43: Oder drei Stunden, ich sage mal, das kenne ich von meiner Steuererklärung,

00:19:47: weil ich dann mal fünf Stunden Gas gegeben habe.

00:19:49: Danach komme ich in so ein, gib mir noch eine Quittung.

00:19:52: Ich will auch noch einsortieren und "You be, do it" läuft.

00:19:55: Also ich kann das schon und dass das jetzt auch noch so eine Wirkung hat.

00:20:00: Also dass es wirklich so erkennbar ist.

00:20:03: Das klingt gut, aber so ein Tag hat ja nur 24 Stunden.

00:20:07: Wir pennen ja schon mal da draußen.

00:20:09: Sechs bis acht.

00:20:10: Sechs bis acht, ihr ihr ihr er sechs, Maike sieben, neun.

00:20:15: Neun, wenn du könntest, wenn du könntest, wie du wolltest.

00:20:18: Ich kann nicht, wie ich wollte, ich will nicht, wie ich bin.

00:20:21: Tobias, das musst du raus schneiden, aber es war ja mal ein lustiges Ding,

00:20:25: was wir uns immer hin und her getan haben, ne?

00:20:27: Ich könnte, wenn nicht, wie war es?

00:20:29: Schade.

00:20:30: 2016 haben wir uns da was immer.

00:20:32: Was ist das bitte drin?

00:20:33: Oder was, 17?

00:20:34: So, das war an den Zeitern.

00:20:36: Schönen Gruß.

00:20:37: Ja, also 24 Stunden, sieben Tage die Woche.

00:20:41: Wenn man dann so ein Kalender dann sich so voll packt,

00:20:44: von mir aus auch mit kleinen Kuchenstücken,

00:20:46: hier und drei Stündchen da, dann habe ich das natürlich,

00:20:49: da muss man sich auch irgendwie dran halten können.

00:20:51: Ja, genau.

00:20:52: Deswegen ist es so wichtig für sich wirklich zu gucken

00:20:55: und wann bin ich so in der besten Energie dafür?

00:20:58: Also solche Sachen würde ich niemals nachmittags machen.

00:21:01: Nachmittags bin ich immer schon so, auch ist eigentlich schon fast Couchzeit

00:21:04: oder Abendzeit oder, ich habe hier keine Lust zu.

00:21:07: Solche Sachen sollte man immer in den Zeitraum legen,

00:21:10: wo man die meisten Energie hat.

00:21:12: Meist der Konzentration und die meisten Energie.

00:21:15: Also bei mir ist das vormittags.

00:21:17: Manche können ja besser nachmittags oder abends.

00:21:20: Genau.

00:21:21: Genau, also das muss jeder für sich herausfinden, wo habe ich eigentlich am Tag die meiste Energie

00:21:26: und wann in der Woche ist das.

00:21:28: Also wenn ich am Montag so was wie Steuererklärung machen würde oder so, dann habe ich die ganze

00:21:34: Woche das Gefühl, mir kann nix mehr passieren.

00:21:36: Ich habe das Wichtigste, habe ich geschafft und das ist auch ein unglaublich befreiendes

00:21:40: Gefühl.

00:21:41: Und das für sich aber herauszuführenden finden, wann ist das?

00:21:44: Also ich bin auch wirklich nicht so ein Haushaltsmensch, ich schieb zum Beispiel Kochen oder so was,

00:21:48: das ist für mich momentan gerade so etwas als eine lästige Aufgabe.

00:21:53: Deswegen habe ich mir das auch im Sonntag gelegt.

00:21:55: Ich koche quasi vor für die ganze Woche und ich denke die ganze Woche, super, ich muss

00:21:59: mich überhaupt nicht ums Kochen kippen.

00:22:01: Immer dasselbe.

00:22:02: Also was, einen Auflauf aus dem du dann immer die ganze Woche ...

00:22:03: Nee, es gibt zwei Gerichte für vier Tage.

00:22:05: Also zwei Tage und genau.

00:22:06: Das klingt ja super.

00:22:07: Ja, auch so ein Alltagstipp.

00:22:11: Absolut.

00:22:12: Im Grunde da so was vorzuarbeiten, jetzt wenn man voll aufgeht im Kochen, aber ich habe die

00:22:17: Erfahrung gemacht, ich bin jetzt nicht der tägliche Kocher, das übernimmt bei mir

00:22:22: meine Partnerin zum Glück, meine Frau.

00:22:25: Ich tanze noch.

00:22:26: Ich feier dich dafür.

00:22:28: Nein, dafür mache ich die Wäsche.

00:22:30: Ach nee, macht sie auch nicht.

00:22:31: Müll raustragen.

00:22:32: Ach herje.

00:22:33: Ich mache ja gar nichts.

00:22:35: Da wolltest du mich schon wieder in eine Rolle rein.

00:22:38: Teebeutel auf dem Tisch, du machst Müll.

00:22:40: Natürlich nicht, liebe Leute da draußen.

00:22:43: Wir müssen auch immer ... ich kann aufrecht durchs Leben gehen.

00:22:46: Nein, aber ich merke, dass wenn ich dann mal koche, dann ist der halbe Vormittag auch weg

00:22:50: und ich falle eher in einen Zeitchaos.

00:22:53: Also sprich, macht der Gewohnheit, wäre jetzt natürlich eine geile Sache.

00:22:57: Sonntagabend mache ich die zwei Aufläufe, die mir liegen alle drei Wochen und ich bin

00:23:01: der Held für die ganze Woche.

00:23:02: Und so ergibt sich es.

00:23:04: Eine Woche gibt es Fritten.

00:23:05: Wie auch immer.

00:23:07: Ja.

00:23:08: Also es hat tatsächlich was damit zu tun, sich darüber Gedanken zu machen, wie kann ich

00:23:11: meinen Alltag gestalten und auch so gestalten, dass ich zum einen wichtige Dinge abarbeite,

00:23:17: zum anderen aber auch eben ... das ist so wichtig, dass halt auch das Vergnügen der Genuss

00:23:21: nicht zu kurz kommt.

00:23:22: Und wir können etwas ... oder ich habe das festgestellt.

00:23:25: Ich kann die schönen Sachen nicht genießen, wenn ich so ein Riesenberg an Arbeit vor mir

00:23:29: habe, den ich einfach nur vor mich hinschiebe, weil ich keinen Bock habe, das zu tun.

00:23:33: Und seitdem ich mir das wirklich für dieses Jahr vorgenommen habe, ist das wirklich ein

00:23:38: ganz anderes Gefühl in der Woche.

00:23:40: Also wirklich Montagsmorgen oder spätestens Dienstagsmorgen, Sie haben Dienstags meistens

00:23:44: frei, mache ich die Dinge, die mir unangenehm erscheinen und die sind dann einfach weg.

00:23:51: Und alles andere kann nicht schlimmer sein.

00:23:53: Das hält ja jetzt schon einige Monate, Maike, toll.

00:23:57: Oder Irre, du hast ja das Jahr sogar schon geschafft damit, Maike.

00:24:01: Ja, je nachdem.

00:24:03: Ja.

00:24:04: Also wahrscheinlich werde ich das ... also man sagt ja nach 30 Tagen oder nach drei

00:24:09: Wochen eigentlich entsteht schon der erste Gewohnheit oder ist schon die erste Gewohnheitsbildung

00:24:13: da.

00:24:14: Andere sagen nach 100 Tagen, also ich kann mir das gerade gar nicht mehr anders vorstellen,

00:24:17: weil es wirklich ... es passt so gut, weil meine Energie Montagsmorgen ist noch nicht

00:24:21: so, dass ich Lust habe, richtig zu arbeiten.

00:24:23: Und da fallen dann halt eben aber diese Sachen rein, die mit meiner Kernarbeit wenig zu tun

00:24:29: haben, die aber eben total lästig sind.

00:24:31: Und die man halt von zu Hause aus machen kann, die man ja theoretisch auch vom Kamin machen

00:24:37: kann, mit einem Tee dabei.

00:24:39: Und auch da ist es wirklich ein wertvoller Tipp, macht es euch gemütlich, macht es euch

00:24:43: schön, macht es euch nett dabei.

00:24:45: Gerade beim Lernen empfehle ich immer ganz vielen, holt euch schöne ätherische Öle

00:24:51: oder kocht euch einen leckeren Tee, um die Umgebung, um das ganze Umfeld tatsächlich

00:24:57: aufzuwerten und diesen ablehnenden Faktor zu verringern.

00:25:02: Klingt verlockend, da sind wir bei Belohnungen irgendwie.

00:25:07: Und da zumindest währenddessen es angenehm zu machen, soll man sich denn auch belohnen

00:25:10: oder ...

00:25:11: Ich bin immer für Belohnen.

00:25:12: Denn wenn ich was geschafft habe, was mir eigentlich zu wider war und ich habe mich

00:25:15: dem gestellt, warum sollte ich mich nicht belohnen?

00:25:18: Aber nicht mit XXL Schoki.

00:25:20: Lieber nicht.

00:25:21: Das hätte nämlich ein neues Problem vielleicht, auch mit etwas, was ich gerne mache.

00:25:27: Dass ich ... das ist auch ein weiterer Tipp oder eine weitere Idee, dass ich etwas unangenehmen

00:25:33: mit etwas Angenehmem verbinde.

00:25:35: Entweder vorher oder nachher.

00:25:36: Das Angenehme als Belohnung oder wenn ich das vorher das Angenehme mache und dann

00:25:41: das Unangenehme, dass ich quasi das Angenehme als Anker nehme und dann sage, okay, wenn

00:25:45: ich das gemacht habe, dann habe ich auch genügend Energie dafür, um das Unangenehme

00:25:50: auch zu machen.

00:25:51: Ich wäre der andere Typ, glaube ich.

00:25:53: Ich auch.

00:25:54: Zack, raus mit dem Unangenehmem.

00:25:55: Ja.

00:25:56: Also deine Wochenaufteilung gefällt mir ja auch.

00:25:59: Deine Tagesaufteilung noch viel besser, weil wir sitzen hier jetzt morgens.

00:26:03: Und für andere ist es schon fast ein Mittag.

00:26:06: Aber für uns ist es jetzt morgen die wichtigsten Sachen, Kinder zur Schule und so weiter.

00:26:10: Sind ja geschehen.

00:26:12: Ja, wie analysiere ich mich?

00:26:15: Also wie komme ich dahinter?

00:26:17: Ich bin da im Netz auf etwas Interessantes gestoßen.

00:26:20: Das schicke ich euch da unten auch rein.

00:26:23: Die Uni Münster hat so ein Online-Selbsttest veröffentlicht, in dem man halt herausfunden

00:26:30: kann, ob man Prokrastinierer ist, ganz krass.

00:26:36: Oder Aufschieber.

00:26:38: Oder beides.

00:26:39: Wie auch immer, beides geht wahrscheinlich.

00:26:41: Aber ein toller Link.

00:26:42: Hast du mal reingeguckt?

00:26:43: Ich habe reingeguckt auf jeden Fall.

00:26:45: Ich kannte diesen Test auch schon.

00:26:48: Also jetzt nicht inhaltlich genau.

00:26:50: Aber eben meine Studienkollegen hat, die prokrastinierende Studienkollegen hat tatsächlich

00:26:56: eine Hausarbeit über Prokrastinationen geschrieben.

00:26:59: Und die kam aus Kiel und die sagte, wusstest du eigentlich, dass die Uni Münster sich

00:27:02: da wirklich vertief mit beschäftigt hat.

00:27:04: Es ist also superklickt da auf jeden Fall mal drauf und macht diesen Test.

00:27:07: Ja, und im Endeffekt merkt man es, glaube ich, aber auch so selber.

00:27:12: Also die Lasten drücken, wenn man sich mit den Aufgaben, die vor allem liegen, nicht

00:27:17: wohl fühlt, weil sie zu viel geworden sind.

00:27:20: Und weil ich das Gefühl habe, ich kann eben keine gesunde Balance finden zwischen Freizeit

00:27:26: und Arbeit oder zwischen Freizeit und Aufgaben, die dann auch so vor mir liegen.

00:27:30: Das ist etwas, was mir eigentlich schon ersten Hinweis darauf geben kann, dass da mit meiner

00:27:35: Einstellung dazu vielleicht was nicht stimmen kann.

00:27:37: Was ist vor den Außen?

00:27:39: Soll man da irgendwie sagen, ob Leute einwirken?

00:27:42: Ich meine, beachten 90, wir reden jetzt ja nicht von den leichten Dingen, aber wenn man

00:27:45: da wirklich ins Extremere abrutscht, kann ich da jemanden zur Seite nehmen und sagen, kümmer

00:27:53: dich mal endlich um deine Steuerklänge, sonst wandert es so in den Bau, das wäre vielleicht

00:27:56: was anderes oder du musst mal die Bude wieder aufräumen, das ist Mufft.

00:28:00: Das sind natürlich auch sehr intime Übergriffe, sag ich mal.

00:28:04: Total intime Übergriffe und man kann was sagen, vielleicht nicht so in dem Ton, wie du es

00:28:09: getan hast.

00:28:10: Das war freundlich.

00:28:11: Ja, so habe ich dich auch kennengelernt.

00:28:14: Sondern ich würde, wenn dann eher in die Richtung gehen, sagt man, kann es sein, dass du ein

00:28:21: Problem hast und hast du dich damit mal auseinandergesetzt.

00:28:24: Also eher in so eine fragende Haltung gehen, mal schauen, hat er das überhaupt schon für

00:28:28: sich entdeckt oder erkannt und dann halt eher in Richtung, wenn man was darüber weiß

00:28:35: oder sich mit ihm gemeinsam darüber informiert, was gibt es denn dafür Unterstützung?

00:28:39: Weil diese Strukturierung und dieses Instunen kommen, das kann einfach, also darüber reden

00:28:44: ist total leicht und das wissen wahrscheinlich auch 80 oder 90 Prozent der Prokrastinierer,

00:28:53: aber eben dann auch wirklich diese Schritte zu gehen, das kann halt manchmal auch Unterstützung

00:28:58: bedürfen.

00:28:59: Also doch zum Profi mal, also im extremen Fall.

00:29:02: Ja oder jemanden mitnehmen so, also dass man irgendwie dem Mann oder der Freundin sagt,

00:29:07: pass auf, kannst du mich unterstützen, ich brauche da und hierbei Unterstützung oder

00:29:12: das ist halt die Problematik, dass es halt sehr scham besetzt ist, dass wenn ich das

00:29:17: als Freundin merke oder als Freund zu sagen, brauchst du Unterstützung, kann ich dir dabei

00:29:23: helfen, also eher auf diese Schiene als noch mehr Druck aufzubauen, du musst, du musst,

00:29:28: du musst, das weiß er selber.

00:29:30: Ja, aber das klingt ja auch gut, also jemand mit ins Boot holen zu sagen, übrigens, ich

00:29:34: habe mir das jetzt hier in Tortenstückchen aufgeteilt, die Steuererklärung für dich

00:29:39: zu kriegen und zu sagen.

00:29:40: Selbst wenn man dabei vielleicht schon Hilfe braucht, also wenn man wirklich vor diesem

00:29:42: großen Berg sitzt und es gar nicht schafft, das in Tortenstückchen einzuteilen, weil man

00:29:47: nur diesen Berg sieht, dann schon los zu gehen und sich jemanden zu tun, pass auf, kannst

00:29:51: du mir dabei helfen, wie kriege ich das in kleine Schritte zerteilt.

00:29:54: Ich könnte mir jetzt sogar vorstellen, dass diese Offenbarung gegenüber jemandem ein direkt

00:30:03: danach auch hilft, es durchzuziehen, weil man ja weiß, da ist jemand, der vielleicht

00:30:08: auch nochmal eine WhatsApp absetzt und sagt, hey, hast du heute angefangen, wie sieht's

00:30:12: aus, ich komme nachher auf den Tee rum oder ja, also alleine dieses Wissen, also jetzt

00:30:18: nicht, dass man dann von Druck gesprochen, aber jemand an seiner Seite zu wehen, der

00:30:23: positiv da gesund ist.

00:30:25: Das ist tatsächlich so, wenn ich weiß, dass ich unterstützt werde, habe ich durch das

00:30:30: Wissen um diese Unterstützung schon eine ganz andere Energie, eine ganz andere Kraft

00:30:32: in mir, um das zu machen.

00:30:34: Weil ich weiß, ich bin nicht alleine, vorher habe ich mich alleine gelassen, gefühlt,

00:30:37: also überfordert gefühlt, ich komme dagegen nicht an und jetzt weiß ich, okay, ich könnte

00:30:42: mir Hilfe holen.

00:30:43: Und das ist so etwas dieses Impetto zu haben, nicht mit dem Rücken an der Wand zu stehen,

00:30:46: okay, wenn es nicht geht, kann ich um Hilfe bitten.

00:30:49: Das ist eine unglaublich große Ressource.

00:30:51: Ich habe auch schon die Erfahrung so gemacht, wenn ich irgendwelche Konzepte schreiben muss

00:30:57: und ich habe jemand erzählt, dass ich das schreiben möchte noch, dass dann der Antrieb

00:31:01: auch irgendwie da war, also jetzt, also irgendwie auch mich vor der Person jetzt zu zeigen, dass

00:31:07: ich das gebacken kriege oder also jetzt nicht im Sinne von, ich hätte meinen Rücken wäre

00:31:12: auch groß genug zu versagen.

00:31:15: Das wäre jetzt auch nicht das Problem versagt.

00:31:18: Da fällt es ja auch, es ist ja dieser Druck dann immer da.

00:31:21: Ich glaube, dass das auch wichtig ist, bei diesem Thema nicht nur so in die Theorie zu

00:31:25: gehen, sondern weit in die Praxis rein zu gehen.

00:31:29: Wir haben jetzt schon einen ganzen Schwungtipps gegeben.

00:31:33: Tabula rasa machen steht ganz am Anfang.

00:31:35: Jetzt geht es so darum, nochmal was rauszuhauen, womit man ganz schnell noch reinkommt.

00:31:41: Du grinst doch wieder so, weil ihr liegt.

00:31:46: Es ist wieder Zeit in Korken.

00:31:47: Stopp, mach doch erstmal eine Probe.

00:31:50: Eine Probe ohne Korken, Ruhe im Gewusel.

00:31:53: Ach so, ich soll es ganz kurz.

00:31:55: Jetzt kommen gleich die sofort durch Starter-Tipps Ruhe im Gewusel, Korken in den Mund, immer

00:32:01: vorne die Zähne ein bisschen weiter raus, dass die Zunge nicht an den Korken stößt.

00:32:08: Jetzt kommen die Ruhe im Gewusel durch Starter-Tipps.

00:32:15: Und jetzt Korken heraus und jetzt nochmal neu.

00:32:17: Die Ust, die spricht man immer.

00:32:22: Aber der Rest, Ruhe im Gewusel durch Starter-Tipps mit Maike.

00:32:27: Maike hast du was mitgebracht an den sofort durch Starter-Tipps.

00:32:29: Also was auch sehr gut helfen kann, ist sich im Vorfeld eigentlich die Frage zu stellen,

00:32:34: warum will ich das eigentlich machen?

00:32:36: Also warum ist es eigentlich wichtig, dass ich diese Aufgabe jetzt erledige und aus einem

00:32:45: "Ich muss ein, ich will das" werden lassen?

00:32:47: Da sind wir wieder bei dem.

00:32:49: Also warum willst du die Steuererklärung haben?

00:32:51: Fertig haben.

00:32:52: Gut, da ist es jetzt eher, dass weg ist das Ding.

00:32:57: Also wenn ich da gibt es, ja, ich kriege, ja oder vielleicht der eine oder andere, damit

00:33:03: er noch Knete wieder kriegt.

00:33:04: Genau.

00:33:05: Und dann kann er dann auch Knete wieder zu bekommen.

00:33:07: Oder also wenn man das erklärt ja auch, wenn du wissen würdest, da würden 15, 20.000 dran

00:33:12: hängen, dann wäre deine Aufschieberitis auch längst nicht so groß.

00:33:16: Dann würdest du das machen, weil du Bock hast auf das Geld.

00:33:19: Also weil ich das Geld motivieren würde.

00:33:21: Es sei denn, Geld interessiert mich gar nicht.

00:33:22: Es sei denn, Geld interessiert dich gar nicht.

00:33:24: Genau.

00:33:25: Dann interessiert es dich vielleicht nach der dritten Mahnung nur nicht in den Knast

00:33:28: zu kommen, dann würde ich die Freiheit interessieren.

00:33:29: Ja.

00:33:30: Also den Wert dahinter entdecken.

00:33:32: Also was ist daran wirklich der Grund, warum ich das machen sollte und nicht dieses, das

00:33:40: gar nicht auf diese eine Aufgabe zu verkleinern, sondern wozu bringt mich diese Aufgabe im

00:33:46: Endeffekt.

00:33:47: Wozu führt die, wenn ich das gemacht habe und das große Ganze wieder zu sehen.

00:33:50: Ist ja auch Freiheitsrückgewinn.

00:33:53: Ja.

00:33:54: Also nicht jeden Tag dran denken zu müssen, etwas nach Vorsicht zu haben.

00:33:59: Das ist ja schon mal, das wäre ja fast das große Ganze.

00:34:01: Also diese ganze Struktur aufzunehmen, um freier zu sein.

00:34:07: Ja.

00:34:08: Auf der anderen Seite zum Beispiel, wenn ich jetzt, also man erlebt das ja wirklich oft

00:34:10: auch bei Studierenden.

00:34:11: Und sich da nochmal wieder vorzustellen, warum habe ich dieses Studium gewählt, wo sehe

00:34:18: ich mich da in der Zukunft und wirklich auch die Zukunft sich vorzustellen.

00:34:21: Wenn ich das jetzt nicht mache, dann wird es diese Zukunft für mich nicht geben.

00:34:24: So.

00:34:25: Und dann auf der anderen Seite sagen, okay, wenn ich das jetzt mache, dann sehe ich mich

00:34:31: so eher so, es geht um Visualisierung der Zukunft.

00:34:33: Und Visualisierung der Zukunft bedeutet ja auch in so ein Lebensgefühl zu kommen, was

00:34:37: ich mit der Zukunft verbinde.

00:34:39: Und das kann auch eben ein enormer Motivator sein.

00:34:42: Also ich kenne das total gut.

00:34:43: Ich möchte ja auch gerne ein Buch schreiben und das schiebe ich schon.

00:34:48: Also ich bin auch damit angefangen und manchmal komme ich in so Phasen, da denke ich, ich

00:34:53: muss ja auch noch ein Buch schreiben.

00:34:54: Was ja eigentlich Quatsch ist, wenn du davon erzählst, sagst du immer, also mit Leidenschaft

00:34:59: erzählst du davon und hast schon die Kapitel und hast ja schon auch einiges geschrieben.

00:35:04: Genau.

00:35:05: Aber ich komme da nicht weiter, weil dann anderes auch wichtiger ist.

00:35:07: Gott sei Dank ist das jetzt nichts, was jetzt irgendwie existenziell ist.

00:35:09: Nein.

00:35:10: Aber wenn ich mich so in der, also ich mache ganz regelmäßig Zukunftsvisualisierung,

00:35:15: einfach um auch auf der Strecke zu bleiben und auch um zu gucken, bin ich eigentlich

00:35:18: noch auf dem richtigen Weg dorthin.

00:35:20: Und ich sehe mich immer als Autorin und dann habe ich immer, blöderweise diesen Impuls,

00:35:24: so jetzt fängst du an.

00:35:25: Aber das ist dann meistens amts um 10 Uhr und dann denke ich, nee, ich kann jetzt nicht

00:35:29: anfangen, weil ich muss morgen früh um 6 Uhr wieder aufstehen und dann um halb 6 Uhr und

00:35:32: das wäre jetzt blöd, weil ich weiß, sitze ich da einmal dran, sitze ich drei, vier Stunden

00:35:36: dran und das ist auch ein Problem.

00:35:37: Tatsächlich zu wissen, diese drei, vier Stunden, also bei mir ist das jetzt wie gesagt ja kein

00:35:42: wirkliches Problem, aber diese drei, vier Stunden oder fünf Stunden oder sieben Stunden, wie

00:35:47: auch immer, solange wie das auch immer dauert, die sollten und im besten Fall nicht in eins

00:35:54: genommen werden, weil ich ansonsten nachher eben auch so erschöpft bin, weil das, das

00:35:58: kostet der Kraft, mich mit dieser Aufgabe zu beschäftigen, dass ich das nachher als

00:36:02: wieder als, also nochmal wieder so eine negative Verstärkung habe.

00:36:05: Beim nächsten Mal dann gar nicht wieder dransetzen, weil ich sage, beim letzten Mal war ich gar

00:36:09: gar da nach.

00:36:10: Genau, genau.

00:36:11: Und dass man sich das einteilt in eben Stunden, zwei Stunden Schritte oder fünf Minuten

00:36:15: oder zehn Minuten, ganz egal, so dass man mit einem positiven Gefühl rausgeht, dass

00:36:19: man sich eine Mindestzeit einstellt, aber auch eine Höchstzeit, weil das kann ja dazu

00:36:24: kommen, wenn ich einmal dabei bin, mache ich einfach weiter.

00:36:27: Aber dass man sich auch eine Höchstzeit einstellt, halbe Stunde oder Stunde und dann ist aber

00:36:31: wirklich Schluss und dann mache ich wirklich auch was anderes, ganz wichtig.

00:36:35: Habt ihr das Klopfen in den Mikos gehört?

00:36:37: Die Maike geht hierhin und macht ihr völlig in der Praxis, die Schubladen werden hier

00:36:42: aufgelinkt mit den Händen und das macht dich ja noch ein Hauch menschlicher, dass selbst

00:36:49: du dir all diese Wege kennst, dort an ihre Grenzen stößt und jetzt frage ich mich natürlich,

00:36:58: wenn jemand wie du, die eh, also sich damit schon sehr intensiv befasst, die Mittel kennt,

00:37:03: die weiß, wie man sie anwendet, wie komme ich als jemand, der vielleicht sogar sagt,

00:37:10: poh, jetzt ist ja wieder nur Kram, das kann nicht funktionieren, also wie komme ich daran,

00:37:16: wie motiviere ich mich?

00:37:18: Also das Motivieren geht nur über einen ich will und über meine Werte.

00:37:22: Wenn ich weiß, warum dieser Schritt Viktor Frankl oder, heißt das Friedrich Nietzsche,

00:37:29: Nietzsche auf jeden Fall, man ist sich nicht klar von wem dieses Zitat kommt, wer das warum

00:37:33: kennt, erträgt fast jedes Wie.

00:37:35: Und ich glaube damit, ja und ich glaube damit ist alles gesagt.

00:37:40: Also bei mir ist es tatsächlich so, also wir sind alles Menschen und es kann ja auch sein,

00:37:45: dass wir nur in bestimmten Lebensbereichen prokrastinieren und dass wir das gar nicht

00:37:49: überall haben, sondern dass wir das tatsächlich nur bei der Arbeit haben oder bei dem Haushalt

00:37:54: oder bei der Garten, wie auch immer.

00:37:56: Und da dürfen wir uns einfach fragen, wie kann ich meine Warum dahinter so verändern,

00:38:03: dass mich das besser antreibt, dass ich einen inneren Motivator habe.

00:38:08: Und jeder von uns und das ist vielleicht aber der Unterschied zwischen mir und jemandem,

00:38:13: der wirklich ernsthaft prokrastiniert.

00:38:15: Ich bekomme das innerhalb von vorgegebenen Zeitspannen hin.

00:38:19: Also ich brauche eben nicht noch die Verlängerung für die Master Thesis und gebe sie dann um

00:38:24: 23.09.1950 gefühlt ab oder um 22.07.1950, wenn sie, ich hätte mir auf jeden Fall noch

00:38:29: ein Screenshot geschickt, wo ich gedacht habe, boah, wie kann man das, ne?

00:38:32: Aber gut, so ist ja jeder so für sich und das macht enorm Stress und das ist halt der

00:38:37: Unterschied zwischen dem, was nachher halt auch Konsequenzen haben kann.

00:38:42: Prokrastination kann tatsächlich auch ernsthafte Folgen haben.

00:38:46: Also ich fange an, mich selbst abzuwerten oder so, bei mir selbst zu suggerieren, ach, das

00:38:51: schaffst du sowieso nicht.

00:38:53: Ich habe ständig Stress und Druck.

00:38:55: Stress und Druck führt auf dauerhafte gesundheitlichen Problemen.

00:38:58: Das haben wir in der Folge Stress schon gehabt.

00:39:00: Na klar.

00:39:01: Ich habe wahrscheinlich auch eine, ich bin weniger produktiv.

00:39:04: Also im Gegensatz zu der Studie, die gesagt habe, ich bin produktiv in anderen Dingen,

00:39:08: aber in dem Bereich, in dem ich prokrastiniere, bin ich definitiv weniger produktiv.

00:39:13: Ja, und es entsteht auch manchmal so ein Teufelskreis aus Schuld und Scham, der es auch schwer

00:39:20: macht, daraus zu kommen und sich eben auch Hilfe zu holen.

00:39:22: Also das ist ein ernsthaftes Problem, auch wenn es halt noch keine krankhafte Störung

00:39:26: ist.

00:39:27: Aber tatsächlich, wenn jemand ernsthaft prokrastinierer ist, darf er sich damit beschäftigen,

00:39:33: weil das wird nicht dabei bleiben.

00:39:34: Nur dieses Aufschiebeverhalten wird nicht bleiben, sondern es wird Folgen haben auf

00:39:39: Dauer.

00:39:40: Wir haben jetzt einen ganzen Schwung.

00:39:42: Erst ein Stiegshilfen an die Hand gegeben.

00:39:46: Weiter geht es mit umfangreicheren Sachen.

00:39:49: Da kann man sich in Zweifel ja dann Hilfe holen, Literatur, Apps zur Strukturierung gibt es

00:39:53: ja auch.

00:39:54: Genau.

00:39:55: Ich habe auch ein ganz nettes Buch gelesen.

00:39:57: Ich habe es sogar aufgeschrieben.

00:39:59: "Vom Aufschieber zum Lernprofi".

00:40:01: Also es scheint auch vor allen Dingen für Studenten interessant zu sein oder nicht scheint

00:40:05: zu sein.

00:40:06: Man lernt sein Leben lang.

00:40:07: Ja, man lernt sein Leben lang.

00:40:08: Von Fabian Grolemund ist das.

00:40:10: Hast du es dir selbst mal reingezogen?

00:40:12: Ich habe mir entteilt davon reingezogen und da sind eben auch nochmal wirklich sehr wertvolle

00:40:16: Praxistips.

00:40:17: Und bei all den Praxistips, die man liest, immer noch den Weg gehen über dich selbst.

00:40:24: Ist man echt ein ganz hoher Appell an dich oder an den Hörer, immer zu schauen, wie kann

00:40:29: ich die an mich anpassen.

00:40:31: So wie sie da stehen, sind die universell, aber wir sind ja nur mal sehr individuell.

00:40:34: Und das können einfach gute Anregungen sein und dann zu schauen, wie kann ich das für

00:40:39: mich in meinen Alltag entgegen.

00:40:41: Also das ist ja dann auch, wir machen ja immer unseren schnell Durchstatter-Tipp.

00:40:48: Haben wir einen ganzen Sprung gegeben.

00:40:50: Ja, würde ich auch sagen.

00:40:52: Und Tabularasa machen.

00:40:53: Tabularasa machen ist das allerwichtigste und Werte entdecken.

00:40:57: Also ehrlich sein zu sich und eben Tabularasa machen und die Werte, die dahinter stecken,

00:41:04: so zu formulieren, dass es mich innerlich antreibt.

00:41:07: Ich werde auf jeden Fall Tabularasa machen, was diese Steuererklärung angeht.

00:41:14: Und ich halte euch da draußen alle mal auf dem Laufenden.

00:41:19: Erhört ihr jetzt auch schon für mich den Ansporn.

00:41:21: Ja, richtig.

00:41:22: Und vor der Nachzahlung gehen wir dann essen.

00:41:24: So, was habt ihr alles so noch aufgeschoben?

00:41:26: Ihr wollt doch bestimmt jetzt ins Freibad, liebe Wuslons.

00:41:30: Oder die Wohnung putzen.

00:41:32: Raus ins Freibad.

00:41:34: Oder die Steuererklärung endlich mal anfangen.

00:41:39: Raus ins Freibad, liebe Wuslons.

00:41:41: Denn unsere Folge ist vorbei auf Schieberides und nächste Mal ganz schön als Gegenteil.

00:41:49: Weißt du es noch?

00:41:50: Perfektionismus haben wir uns überlegt.

00:41:52: Na ja gut.

00:41:53: Das Gegenteil ist es ja leider nicht, wie wir heute gehört haben.

00:41:56: Gehört das ja oft auch ein bisschen zusammen.

00:41:59: Das ist es.

00:42:01: Bereitet dich immer richtig vor, dann wäre mir das jetzt nicht passiert.

00:42:04: Aber ich freue mich auf den Perfektionismus genauso, wie ich auf Schieberides vermissen

00:42:09: werde.

00:42:10: Aber vielleicht habt ihr ja noch Fragen dazu.

00:42:11: Dann können wir ja nächste Mal noch eine Frage beantworten oder übernächstes Mal, wenn

00:42:15: wir mal wieder eine Frage und Antwort Q und A Session haben.

00:42:19: Jetzt erst mal Schluss für heute.

00:42:21: Ich freue mich.

00:42:22: Ruhe im Gewusel.

00:42:23: Tschüss.

00:42:24: Ruhe im Gewusel.

00:42:25: Der neue Podcast mit Maike Hewing und Helge Hinsenkamp produziert von Hinsehen Kamp.

00:42:33: Technik und Schnitt Tobias Schulze.

00:42:35: Immer Freitags und Dienstags.

00:42:37: Überall, wo es Podcasts gibt.

00:42:38: [Musik]

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